STEUERAFFÄRE UM DIE COMMERZBANK : Weitere Großbanken sollen beteiligt sein
BERLIN dpa/taz | Die Steueraffäre rund um Briefkastenfirmen in Panama weitet sich aus. Zunächst wurde am Dienstag bekannt, dass die Kölner Staatsanwaltschaft gegen die Commerzbank ermittelt. Am Donnerstag berichtete die Süddeutsche Zeitung (SZ), dass „mindestens drei weitere große deutsche Geldinstitute“ verwickelt seien.
Es geht um den Vorwurf, dass die Banken über ihre Luxemburger Töchter Briefkastenfirmen in Panama vermittelt haben, um deutschen Anlegern bei der Steuerflucht zu helfen. Der Schaden für den Fiskus soll bis zu einer Milliarde Euro betragen.
Die Ermittlungen basieren auf einer CD, die die NRW-Steuerbehörden für etwas weniger als eine Million Euro aufgekauft haben. Bei Razzien wurde auch die Frankfurter Zentrale der Commerzbank durchsucht.
Die Commerzbank spricht von „Altfällen, die zehn Jahre und länger zurückliegen“. Die Tochter in Luxemburg habe 2008 entschieden, keine Briefkastenfirmen mehr zu vermitteln. Seit 2010 verfolge man eine „konsequente Weißgeldstrategie“: Alle Kunden müssten bestätigen, dass ihr Geld korrekt versteuert ist. UH
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