STAATSANWALTSCHAFT FORDERT 14 JAHRE HAFT: Erstes schwules Ehepaar Malawis verurteilt

BLANTYRE | Das erste schwule Paar, das in dem südostafrikanischen Staat Malawi geheiratet hat, ist wegen „Verletzung der natürlichen Ordnung“ verurteilt worden. Staatsanwältin Barbra Mchenga sprach von einem „geplanten und gut ausgeführten Verbrechen“ und forderte 14 Jahre Haft. „Dieser Fall hinterlässt eine Narbe auf der Moral Malawis“, sagte Mchenga zur Begründung. Die Entscheidung über das Strafmaß soll morgen fallen.

Der 26-jährige Steven Monjeza und der 20-jährige Tiwonge Chimbalanga hatten sich Ende Dezember in einer öffentlichen Zeremonie das Jawort gegeben und waren direkt danach festgenommen worden. Seither saßen sie in Haft. Homosexualität ist in Malawi verboten, homosexuelle Handlungen werden mit bis zu 14 Jahren Gefängnis geahndet. Auch in fast allen anderen afrikanischen Ländern ist Homosexualität ein Tabu. Lange wurde sie als aus den nördlichen Industrieländern importiertes Übel gebrandmarkt. In 38 von 53 afrikanischen Staaten steht Homosexualität unter Strafe. Als einziges afrikanisches Land erlaubt nur Südafrika gleichgeschlechtliche Zivilehen. (afp)