: SPD kehrt Scherben auf
Nach den Wahlniederlagen in Niedersachsen und Hessen fordern SPD-Politiker mehr Führungsstärke vom Kanzler
BERLIN ap ■ Nach ihrem Wahldebakel ist in der SPD eine heftige Strategiedebatte entbrannt. SPD-Spitzenpolitiker in den Ländern gingen gestern mit der Führung der Bundespartei ins Gericht und verschonten dabei auch nicht Bundeskanzler Gerhard Schröder. Sie forderten von Schröder, mehr Führungsstärke zu zeigen und die Vielstimmigkeit in den eigenen Reihen zu beenden. Zugleich wurde der Ruf laut, auf die Union zuzugehen, um wichtige Projekte rasch zu verwirklichen. SPD-Fraktionschef Franz Müntefering kündigte ein höheres Reformtempo an.
Im Einklang mit DGB-Chef Michael Sommer riefen prominente Vertreter des linken SPD-Flügels die Partei dazu auf, ihr Profil als Partei der sozialen Gerechtigkeit zu schärfen. Nach Meinung mehrerer Spitzenvertreter der Gewerkschaften erhielt die SPD die Quittung für eine Politik zu Lasten der Arbeitnehmer.