SOCKENSCHUSS: Armer Willi
■ Busse oder Amateurliga – welche Frage!
Willi Lemke tut uns richtig leid. Da soll der arme Mann, der von sich zu Recht behauptet, mit Geld umgehen zu können, für jedes Heimspiel 4.000 Mark an die Stadt überweisen, nur damit so ein paar Anwohner ein paar Autos weniger vor ihrer Tür haben. Das sind 100.000 Mark im Jahr, viel Geld, besonders im Fußball. Von der Summe kann Werder-Willi, wenn Karl-Heinz Riedle denn für 15 Millionen nach Italien abgewandert ist, bestenfalls eine halbe Wade des neuen Mittelstürmers finanzieren.
Und überhaupt: Wer, wenn nicht Werder, trifft in Bremen schon mal voll ins Schwarze und verschafft uns pleitegeplagten Bremern so ein öffentliches Erfolgserlebnis. Wenn das nicht ausreichend Ablaß für ebenso öffentlich verursachte Ärgernisse ist. Oder wollen wir etwa, daß Werder sich an den Bussen finanziell übernimmt und dann demnächst, wie Lemke dramatisch prophezeit, in der Amateuroberliga spielt? Na also: Rettet Werder, stoppt die Busse!
Holger Bruns-Kösters
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