SCHUFA UND FACEBOOK : Institut kündigt Forschungsvertrag
POTSDAM | Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam hat den umstrittenen Forschungsvertrag zur Datensammlung im Internet mit der Auskunftei Schufa gekündigt. „Angesichts mancher Missverständnisse in der Öffentlichkeit“ könne „ein solches wissenschaftliches Projekt nicht unbelastet und mit der nötigen Ruhe durchgeführt werden“, erklärte HPI-Direktor Christoph Meinel. Datenschützer und Politiker hatten das Vorhaben heftig kritisiert. Die Schufa in Wiesbaden hatte das HPI beauftragt, zu untersuchen, welche öffentlichen und quasiöffentlichen Daten im Netz zu finden sind, auch in sozialen Netzwerken wie Facebook. Medienberichten zufolge wollte die Schufa diese Daten auch mit ihren Informationen zur Kreditwürdigkeit von Verbrauchern verknüpfen. FDP-Bundestagsfraktionschef Rainer Brüderle hatte die Schufa aufgefordert, von dem Projekt „Abstand zu nehmen“. Schufa und HPI hatten das Projekt am Donnerstag verteidigt. Es gehe nicht um das Ausspionieren von Geheimdaten, das HPI untersuche lediglich die automatisierte Suche nach Informationen an der Oberfläche und in der Tiefe des Webs. (afp)