SAGA gemolken : Die Zeche zahlen allein die Mieter
Auch in Hamburg gilt: Geld kann nur einmal ausgegeben werden. Wenn die Stadt der SAGA nun 500 Millionen Euro entzieht, um in imageträchtige Projekte zu investieren, fehlt dieses Geld an anderer Stelle. Im konkreten Fall heißt das: Der Topf, den die SAGA in den kommenden Jahren für Verbesserungen des Wohnumfeldes, Instandhaltungen und den Neubau von Sozialwohnungen zur Verfügung hätte, wird um 500 Millionen Euro kleiner.
Kommentarvon Marco Carini
Die Sozialmieter zahlen damit die Zeche. Die Mieter also, die jeden Euro umdrehen müssen und oft an der Armutsgrenze leben, müssen allein das Investitionsprogramm des Senats finanzieren: Umverteilung von unten nach oben.
Mieten zu senken und damit Kaufkraft zu schaffen oder auch der Bau günstiger Sozialwohnungen, der sich preisdämpfend auf den gesamten Wohnungsmarkt auswirken würde, hießen die Alternativen. Denn Hamburg braucht ausreichenden, für alle bezahlbaren Wohnraum. Der Senat aber wählt einen anderen Weg: Die SAGA soll zum Profit-Center und ihre Mieter zu Melkkühen werden.
Es sind genau die Menschen, denen mit Schulbuchgeld, Vorschul-Gebühren und Hartz IV-Einschränkungen ohnehin schon am tiefsten in ihre leeren Taschen gegriffen wurde.