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Rückkehr in den Garten Eden?

■ In „Patriarchat und Kapital“ bietet Maria Mies eine Zusammenfassung ihrer Analysen / Kritikwürdig ist die Idealisierung der Subsistenzproduktion / Zu sehr enthält die Vision einer feministischen Gesellschaft Wunschdenken und moralischen Rigorismus

Christa Wichterich

Da ruft mich die taz-Frauenredaktion aus dem 7.000 km entfernten Berlin in Nairobi an und bittet mich, Maria Mies‘ Buch zu besprechen. Kaum hab ich zugesagt, bekomme ich auch schon Bauchweh. Ich finde das Buch notwendig, spannend, inspirierend, habe mehr Zustimmung als Kritik. Trotzdem fühle ich mich wie die Katze vor bekanntem heißen Brei, denn von einer offenen Auseinandersetzung auf Basis kritischer Solidarität sind wir noch meilenweit entfernt in der deutschen Frauenbewegung.

Es sind Übereinstimmung in wesentlichen Argumentationspunkten und Respekt vor der Autorität eines komplexen theoretischen Ansatzes, daß Maria Mies, Veronika Bennhold-Thomsen und und Claudia von Werlhof bislang so wenig offen kritisiert wurden. Aber auch die Erfahrung, wie eisern und eisig diejenigen ignoriert werden, die es dann doch gewagt haben.

In ihrem jetzt in deutscher Übersetzung erschienenen Buch Patriarchat und Kapital (das englische Original kam 1986 bei ZED Press in London zur Welt) hat Maria Mies Teile ihrer Analyse und ihrer Utopie im wahrsten Sinne des Wortes auf die Reihe gebracht. Ihr Anliegen ist, „einige der immer wiederkehrenden Unklarheiten zum Thema Feminismus zu beseitigen“. Herausgekommen ist dabei eine öko-feministische Gesellschaftstheorie, deren Dreh- und Angelpunkt die systematische Verknüpfung von Patriarchat und Kapitalismus einerseits, von geschlechtlicher und internationaler Arbeitsteilung andererseits ist. Untergrund-Verbindungen aufdecken

An dieser Analyse besticht der breite Blick, eine Art Weitwinkelperspektive, die um den Globus herumführt und die einander entgegengesetzten Pole des Weltmarkts einfängt. Zusammen mit dem Blick in die Tiefe, einer Art Teleobjektiv, das historische Entwicklungsetappen nah an uns heranholt, beschreibt sie das Patriarchat als totalitäres, letztlich auf Gewalt basierendes Regime, das in den wesentlichen Hochburgen des Konsums ebenso herrscht wie in den Dörfern Indiens und den Kommunen Chinas. An solch umfassenden Zugriffen auf die Geschichte, die Gegenwart und eine mögliche Zukunft ist der Feminismus bislang arm.

Maria Mies ist eine Meisterin darin, in Zusammenhängen zu denken, „Untergrund-Verbindungen“ aufzudecken, scheinbar Getrenntes in Beziehung zu setzen. Dabei ist ihre Theorie niemals trocken. Immer kommt „Butter bei die Fische“ durch historisches und aktuelles Erfahrungsmaterial aus den scheinbar so verschiedenen Welten auf dieser einen Erde. Für mich ist ein Glanzstück der Analyse das Aufbröseln und Verknüpfen des Kolonisierungsprozesses der Dritten Welt und des Hausfrauisierungsprozesses in der Ersten Welt durch die Hexenverfolgung, die ökonomische Entmündigung selbständiger Frauen und die Verallgemeinerung der monogamen Kleinfamilie in allen sozialen Klassen. Ein anderes die Darstellung der Frauenausbeutung mit sozialistischem Vorzeichen als Wiederholung der geschlechtshierarchischen Arbeitsteilung in den Dualwirtschaften des liberalisierten Sozialismus. Ein Ursprung für alles?

Der rote Faden, an dem sich die Analyse entlangspinnt, ist eine unterstellte Ausbeutungs- und Unterdrückungsanalogie von „Natur, Frauen und fremden Völkern“. So vielschichtig wie Maria Mies analysiert, zum Beispiel die Entscheidungsformen sexistischer Gewalt, so eindimensional wird ihr Denken, wenn sie alle Fäden in einen einzigen Ausgangspunkt zurückverfolgen will.

So geht eines der Probleme, die ich mit ihrem geschlossenen theoretischen System habe, an seine Wurzel beziehungsweise den „Ursprung“ dieser Analogie. Maria Mies sucht den „Ursprung der asymmetrischen geschlechtlichen Arbeitsteilung“ und findet ihn in einem unterschiedlichen „weiblichen“ und „männlichen Gegenstandsbezug zur Natur“. Der „weibliche“ Naturbezug sei reziprok, erlebe die Natur als produktiv und ebenso den ganzen eigenen Körper, der Leben erzeugt und Nahrung für die Kinder. Weibliche Produktivität basiere darauf, daß „frau mit der Natur mitwirkt“ - und da zitiert Maria Mies ihre Mutter als Autorität -, während männlicher Naturbezug instrumentell, destruktiv, vermittelt über Werkzeuge und Waffen, eine „Herrschaftsbeziehung“ ist. Frauen seien „nicht nur die Erfinderinnen der ersten produktiven Wirtschaft, nämlich des Ackerbaus, sondern auch die Erfinderinnen der ersten sozialen Beziehungen, der Beziehungen zwischen Müttern und Kindern.“

Sicher konnten Männer nur als Jäger und Krieger ausziehen, weil ihre Frauen daheim das Feld bestellten. Sicher ist die Waffengewalt die Grundlage männlicher Eroberung und Aneignung von fremdem Boden, Vieh, Sklaven, Frauen und Natur gewesen. Trotzdem sehe ich nicht, warum der weibliche Naturbezug nicht ebenfalls instrumentell und auf eine Nutzung und partielle Beherrschung der Natur mit Hilfe von Werkzeugen und Waffen orientiert ist. Dies ist sowohl beim Acker„bau“ als auch beim Fischen und Jagen kleinerer Tiere der Fall, was Frauen häufig besorgt haben.

Bei Maria Mies erscheint die Natur nur als gütige, gebende Mutter, nicht als zerstörende und menschenbedrohende Gewalt. Für alle Subsistenzproduzentinnen war und ist sie jedoch mit Sicherheit beides. Diese Idyllisierung der Natur spiegelt sich bei Maria Mies in der Unschuld der Frauen, die angeblich kein bißchen an der Beherrschung der Natur interessiert sind.

Überlebenssichernde Eingriffe in die Natur - und damit meine ich natürlich nicht Zerstörung und Überausbeutung sind seit Urzeiten die Basis menschlicher Existenz als Kollektiv, das heißt als soziales Verhältnis. In Subsistenzwirtschaften war die Interaktion mit der Natur ohne Zerstörung des ökologischen Kreislaufs, der die natürlichen Ressourcen erhält, auch ein Konstituens des männlichen Naturbezugs, zum Beispiel wenn in Brunft- und Laichzeiten nicht gejagt und gefischt wurde. Und wieso sollen Frauen die „Mutter-Kind-Beziehung“ erfunden haben, wieso ist sie die „erste soziale Beziehung“, wieso muß es plötzlich mit solch zweifelsfreier Endgültigkeit eine Antwort auf die Frage nach der Henne und dem Ei geben. Ist die Zeugung keine „soziale Beziehung“? Wieso muß eine monokausale Erklärung für die Ausbeutung von „Frauen, Natur und fremden Völkern“ gefunden werden? Ich sehe nicht, wozu ein theoretischer Absolutismus des Strickmusters nutzt wie: „Frauen als einzige wirkliche Produzentinnen, im Gegensatz zu den parasitären und aneignenden Männern, sind die einzige Quelle des Reichtums.“ (kursiv im Original, C.W.) Das Erklärungsmodell von Maria Mies ist so überzeugend, daß es real existierende Gegensätze, Widersprüche und Differenzierungen durchaus verkraften kann, wie zum Beispiel, daß eine Unmasse gesellschaftlichen Reichtums durch höchst produktive Bauern und Handwerker, später durch Industriearbeiter, geschaffen worden ist, und daß sie sich gleichzeitig die Arbeit und Körper von Frauen aneignen. Wozu also diese Verrenkungen, wozu diese Geschlechterdualität pur: die Frau als Schöpferin, der Mann nichts als ein Schmarotzer? Konsumentinnen hier, Produzentinnen dort

Auf Basis der vom Kapital betriebenen Aufspaltung zwischen „Erster“ und „Dritter“ Welt behauptet Maria Mies eine pauschale „Aufteilung von Frauen in Produzentinnen einerseits und Frauen als Mütter und Konsumentinnen andererseits“ in der Strategie der internationalen Arbeitsteilung. Die jüngste Entwicklung in vielen Ländern des Südens, wo der Konsumerismus mit seinen verlockenden Produkten, neu geschaffenen Bedürfnissen und Werten in rasendem Tempo selbst die Dörfer erreicht hat und wo sowohl auf dem Land als auch in den Städten neue Mittelschichten entstanden sind, läßt es mir als blanken Unsinn erscheinen, wenn Maria Mies sagt, daß „Drittwelt-Frauen als (...) Konsumentinnen als eine der größten Bedrohungen für die Welt als ganze angesehen werden“. Die Dritte Welt ist ein riesiger Absatzmarkt, der soeben erst erschlossen wird.

Es ist doch gerade der „Trick“ des Kapitals, daß es Menschen doppelt einbindet und ausbeutet, durch Aneignung der Arbeitskraft und durch Konsum, daß es ihnen neben der Peitsche auch das Zuckerbrot gibt, daß es auch den Bedürfnissen der Arbeiterinnen in den Weltmarktfabriken entgegen- und vorauseilt. Die neuen Mittelschichten in der Dritten Welt sind - einmal ganz abgesehen von den nationalen Eliten und der meist brutal ausbeuterischen Bourgeoisie - in einem wahren Konsumrausch. Dieser ist wiederum Modell für die Armen, die zwangsläufig glauben müssen, daß alles Glück im Konsum zu finden ist.

Auf der anderen Seite sind Frauen bei uns durchaus auch als Produzentinnen für das Kapital von Interesse, gerade wo Flexibilisierung von Arbeitszeit und Arbeitskraft alles wachsweich der modernsten Ausbeutungstechnik anpaßt. Obwohl Maria Mies dies sieht, nennt sie diese Frauen „Konsumentinnen-Hausfrauen“. Hier wird etwas etikettiert und in ein vorgefertigtes duales Interpretationsschema gepreßt. Klein und wacker baut den Acker

Die Idyllisierung der Natur setzt sich fort in der Romantisierung der Subsistenzwirtschaft und kleinbäuerlichen Produktionsverhältnisse.

Ich habe sie des öfteren durchscheinen sehen in verschiedenen Ländern Asiens und Afrikas, die kleinbäuerliche Idylle, die, würde sie nicht von dem alles überwuchernden Weltmarkt in die Enge getrieben, für viele existenzsichernd wäre. Aber ich habe auch so viel kleinbäuerliches Elend gesehen, einmal verursacht durch den Polyp des Kapitals, aber oft auch verursacht durch eine unvorstellbare Härte der notwendigen Arbeit. Ich habe so viele Subsistenzproduzentinnen von der Last ihrer Arbeit reden hören, daß von ihrer Lust an der Arbeit nichts mehr zu spüren war.

Trotzdem koppelt Maria Mies ihre Idee von der gleichzeitig lustvollen und lästigen Arbeit an die Subsistenzproduktion beziehungsweise an eine körperliche Interaktion mit der Natur, und zwar allein daran.

Notwendig wäre dazu, „das heutige Verhältnis von Arbeitenden in der Industrie und in den Dienstleistungsberufen zu denen in der Landwirtschaft grundlegend (zu) verändern.“ Wie das? Voraussetzung dafür ist doch zweierlei: objektive Bedingung ist, daß der kleinbäuerliche Sektor wieder existenzsichernd würde, und subjektive Bedingung ist, daß Menschen diese Arbeit als genauso befriedigend empfinden, wie Maria Mies sie aus ihrer Jugend in Erinnerung hat. Über die Herstellung der objektiven Bedingung, die nicht mehr und nicht weniger als Abkoppelung vom Weltmarkt, Zugang zu Landbesitz, Rückgängigmachen der Umweltzerstörung usw. beinhaltet, schweigt die Autorin. Den subjektiven Faktor sieht sie langsam, aber offenbar gewaltig - kommen, und zwar bei den Frauen. „So denke ich, daß Frauen in den reichen Ländern kein objektives Interesse an der Aufrechterhaltung dieses (...) Systems (...) haben.“ Oder: „Da Frauen für ihr Menschsein nichts aus der Fortsetzung des Wachstumsmodells gewinnen können, sind sie in der Lage, die Perspektive einer Gesellschaft zu entwickeln, die nicht auf der Ausbeutung von Natur, Frauen und fremden Völkern beruht.“

Ist das nicht Wunschdenken? Und was machen wir mit den subjektiven Interessen der Frauen? Denn welche Arbeitslose bei uns versucht schon, sich auf dem Land eine Existenz aufzubauen, und wieviele der Arbeiterinnen, die aus den Weltmarktfabriken nach ein paar Jahren Schufterei rausfliegen, kehren in die kleinbäuerliche Familie zurück? Der moralische Rigorismus, der hinter diesem „Zurück aufs Land„-Imperativ durchscheint, erschreckt mich - nicht wegen der Moral, sondern wegen des Rigorismus, und wie er über die real existierenden, gegenläufigen Interessen und Bedürfnisse unzähliger Frauen rund um den Globus hinweggeht. Ein alleinseligmachender Weg?

Maria Mies‘ Suche nach einem neuen Arbeitsbegriff und einer neuen „moralischen“ Ökonomie ist zwar eine logische Konsequenz aus ihrer Analyse der zerstörerischen Ausbeutung von Natur, Kolonien und Frauen und ihrer feministischen Aktualisierung der marxschen Entfremdungstheorie im Rahmen der internationalen Arbeitsteilung. Doch sie entwickelt ihre Vision nicht direkt aus ihrer Analyse. Das letzte Kapitel des Buches, ihr Entwurf einer öko-feministischen Gesellschaft, bleibt im Vergleich mit der breiten Analyse merkwürdig vage und proklamatorisch, weil die konkreten Zwischenschritte zwischen Analyse und Utopie nicht geleistet werden. Wie der Faden, den sie zu dem einen Ursprung allen Übels gesponnen hat, so eindimensional ist auch der Faden, den sie in die Zukunft als den einen Weg aus allem Übel spinnt.

„Ziel einer solchen Wirtschaft muß wieder die unmittelbare, nicht über die Warenproduktion vermittelte Herstellung und Erhaltung des Lebens sein.“ Also soll es keine Warenproduktion mehr geben, nur noch Austausch von Gebrauchsgütern, keine Märkte mehr? Maria Mies sagt kein Wort über die Produktivität dieser Wirtschaft. Wie muß sie aussehen, damit sie alle Menschen ernähren kann? Kein Wort über die Produktionsverhältnisse und die politischen Machtstrukturen, die mit ihr einhergehen sollen.

„Wir (können) uns nicht mehr weiter auf das Paradigma des Industriesystems (...) beziehen.“ Heißt das, daß wir ohne Industrie auskommen sollen, oder wo ist die Grenze zu ziehen zwischen „überflüssiger“ und „sinnvoller“ Produktion? Als Rück-Entwicklung kann der Weg in eine öko-feministische Gesellschaft nicht begriffen werden. Ein Zurück gibt es nicht, weil das Früher nicht mehr existiert, sondern meist unwiederbringlich zerstört ist - ein Faktum, das bei Maria Mies keine Rolle spielt.

Diese Fragen bleiben nicht nur in ihrem Buch unbeantwortet, sie werden auch geflissentlich in der gesamten Debatte der Bielefelder Soziologinnen um Veronika Bennhold-Thomsen und Claudia von Werlhof ausgeklammert.

Als „Übergangsstrategien“ fordert sie eine „Konsumbefreiungsbewegung“ bei uns und „Produktionsbefreiungsbewegung“ in der Dritten Welt. So sinnvoll eine Politisierung des Konsums auch ist, so fern aller strategischen Realität ist eine Zusammenbruchstheorie auf Basis eines Konsumboykotts. Zudem entbehrt sie nicht des Zynismus: Denn was geschieht mit den Frauen, die in der Dritten Welt von der Produktion - gemeint sein kann ja wohl nur die für den Weltmarkt - befreit werden, wenn ihre Produkte nicht mehr absetzbar sind? Was machen wir mit den verarmten Kleinbäuerinnen, denen arbeitserleichtende Technologie und Konsumgüter als die Befreiung schlechthin erscheinen? Ich möchte diese Frauen, ihre Bedürfnisse und Träume, ernst nehmen und habe erfahren, daß ich ihnen mit dem Vorwurf der Manipulation allein nicht gerecht werde. Und ich selbst? Bin ich „sündig“, weil ich diesen Artikel mit Lust an einem Computer schreibe? Wieso kann ich nicht gleichzeitig gegen die Verhältnisse kämpfen, unter denen Frauen heute in Malaysia und anderswo Chips zusammenlöten?

Der Appell zum Konsumverzicht als dem Königinnenweg, um die Ausbeutung von Natur, Frauen und Kolonien zu beenden, rückt in die Nähe einer Heilslehre, weil er vorgibt, daß die/der Einzelne durch eine bestimmte „richtige“ Lebensform die Welt zu retten und zu erneuern vermag. Welchen Platz haben die existenten politischen, ökonomischen, feministischen Kämpfe und Bewegungen in der Ersten, Zweiten und Dritten Welt „auf dem Weg zu einer anderen Gesellschaft“? Konkrete Utopien gesucht

Mit der Vision einer Gesellschaft im Kopf, die bedarfsorientiert und ökologisch wirtschaftet und die Geschlechterhierarchie knackt, ist es notwenig, sehr konkrete Utopien vor Ort zu entwickeln. Deshalb finde ich die Forderung von Maria Mies nach einer feministischen Bewegung in der Mittelklasse spannend, die das Vor-Bild der Hausfrau endlich aufbricht.

Die Frauen in der Dritten Welt brauchen aber auch Ideen, wie ihre Arbeit erleichtert und ihre Produktivität verbessert werden kann, was sie Sinnvolles für lokale Märkte produzieren können, wie sie gleiche Rechte und politische Macht erwerben können. Für mich ist das völlige Ausklammern diesen letzten Bereichs aus Maria Mies‘ Argumentation unverständlich angesichts der Leiden von Frauen an ihrer Rechts- und Machtlosigkeit in vielen Ländern. Diesem Leiden gegenüber greift der berechtigte Reformismus-Vorwurf, mit dem traditionelle Linke und die „Frauen in der BRD, die für die Quotierung und Frauengleichheit kämpfen“, abgeschmettert werden, zu kurz. Warum können Reformansätze nicht mit systemüberwindenden Kämpfen verbunden werden?

Wenn es nicht gelingt, konkrete Utopien und statt einer viele „Übergangsstrategien“ zu entwickeln, werden die konkrete Utopie der Mittelklassehausfrau und des glückverheißenden Konsums siegen.

Maria Mies: Patriarchat und Kapital. Rotpunkt Verlag, 1988, 28,80 DM

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