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Archiv-Artikel

Ruandischer Exmajor stellt sich

BRÜSSEL dpa ■ Fast zehn Jahre nach dem gewaltsamen Tod von zehn belgischen Blauhelmsoldaten in Ruanda hat sich der Hauptverdächtige für das Geschehen der belgischen Justiz gestellt. Nun könne der Vorfall vom 7. April 1994 gerichtlich aufgearbeitet werden, erklärte der belgische Außenminister Louis Michel am Samstag. Nach Angaben von Justizministerin Laurette Onkelinx war der ruandische Exmajor Bernard Ntuyahaga am Freitagabend bereits auf dem Weg von Tansania nach Belgien. Mit dem Tod der Blauhelmsoldaten begann 1994 der Völkermord in Ruanda, bei dem mehr als 800.000 Menschen starben. UN-Generalsekretär Kofi Annan rief am Freitag zum Gedenken an die Opfer auf. Er räumte eine Mitverantwortung der internationalen Gemeinschaft für die Massaker ein. Der ruandische Exmajor Ntuyahaga war 1994 für ein Militärlager verantwortlich, in dem die belgischen Blauhelmsoldaten getötet wurden.