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Archiv-Artikel

Ruanda plant Haftentlassungen

KIGALI ap ■ Ruanda will bis Ende Juni mindestens 30.000 Gefangene freilassen, die ihre Rolle im Völkermord von 1994 gestanden haben. Über ihre Strafe sollten traditionelle Gerichte anstelle der überlasteten Justiz entscheiden, teilte der Generalsekretär des ruandischen Justizministeriums, Johnston Busingye, am Samstag in Kigali mit. Die als „Gacaca“ bekannten Gerichte können als Höchststrafe lebenslange Haft verhängen. Es ist die zweite Massenentlassung von Gefangenen seit dem Völkermord an mindestens einer halben Million Menschen. UN-Generalsekretär Kofi Annan äußerte nochmals sein Bedauern über das Verhalten der internationalen Gemeinschaft und seine eigene Rolle beim Völkermord. „Ich dachte, ich täte mein Bestes, aber nach dem Völkermord wurde mir klar, dass ich mehr hätte tun können und tun müssen“, sagte Annan am Freitag.