: Roulette gegen Kinderarmut
DÜSSELDORF dpa/taz ■ Experten von Wohlfahrts- und Sozialverbänden haben gestern im Landtag auf einer Expertenanhörung die Landesregierung gewarnt, mithilfe eines Stiftungsmodells die Kinderarmut im Land zu bekämpfen.
„Die Stiftung Wohlfahrtspflege darf nicht als Lückenfüller mißbraucht werden, um nicht wahrgenommene Verantwortlichkeiten auszufüllen“, sagte Hiltrud Wessling, Vorsitzende der Landesseniorenvertretung. Ein Gesetzentwurf der Landesregierung sieht vor, einen Teil des Geldes aus der Stiftung Wohlfahrtspflege, die sich aus Spielbanken finanziert, für die Versorgung von Kindern verarmter Familien zu nutzen. Die Verbände sind der Meinung, dass die Gelder nicht ausreichten, um noch 150.000 Kinder, die in NRW in Sozialhilfefamilien leben, in die Stiftung aufzunehmen. Daniel Kreutz, Sprecher des Sozialverbandes Deutschland sagte, sein Verband lehne es ab, „immer mehr sozialpolitische Aufgaben auf Stiftungen zu verlegen“.