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Rote Zora versuchte Anschlag auf Textilkonzern Adler

Haibach (taz) - Für einen versuchten Anschlag auf die Hauptverwaltung des Adler–Textilkonzerns in Haibach bei Aschaffenburg (Unterfranken) erklärte sich die Rote Zora in einem der taz vorliegenden Bekennerbrief verantwortlich. Der Sprengsatz wurde laut der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe sichergestellt, ohne Schaden angerichtet zu haben. Mit dem Anschlag sollte laut Roter Zora der Kampf südkoreanischer Arbeiterinnen in der Zweigniederlassung des bundesdeutschen Konzerns unterstützt werden. Adler unterhält in der südkoreanischen Freihandelszone Iri die Textilfabrik „Flair Fashion“, die die hiesigen Adler–Modemärkte mit Billigangeboten beliefert. Im April dieses Jahres wurde ein Streik der 1.600 Beschäftigten (davon sind 90 Prozent Frauen zwischen 17 und 25 Jahren) um höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen unter Einsatz von Militärpolizei und bezahlten Schlägertrupps brutal niedergeschlagen (die taz berichtete). Zehn Arbeiterinnen wurden verhaftet, die 13 SprecherInnen der Streikenden von der Geschäftsleitung fristlos entlassen. Die Adler–Konzernleitung, die mit ihrer südkorenanischen Zweigniederlassung 1986 einen Jahresgewinn von 16,75 Millionen DM erzielte, bestreitet diese Vorwürfe bislang vehement.

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