: Rot-Grün lässt Täter schwitzen
BERLIN ap ■ Unter dem Motto „Schwitzen statt Sitzen“ will Rot-Grün kurze Freiheitsstrafen verstärkt durch Arbeitseinsätze ersetzen. Das Kabinett beschloss gestern einen Entwurf zur Reform des strafrechtlichen Sanktionensystems, nach dem Richter mehr Spielraum bei Strafen im Bereich der kleineren und mittleren Kriminalität erhalten sollen. Haftstrafen bis zu sechs Monaten sollen künftig durch gemeinnützige Arbeit abgegolten werden können. Das Gleiche gilt, wenn ein Täter eine Geldstrafe nicht zahlen kann. Das Fahrverbot soll durch die Reform zur Hauptstrafe aufgewertet werden und könnte statt einer Geld- oder Freiheitsstrafe verhängt werden. Bundesjustizministerin Brigitte Zypries nannte die Reform einen „erheblichen Fortschritt“ hinsichtlich der Resozialisierung von Straftätern. Unerwünschte Nebenwirkungen der Haft wie Jobverlust würden damit vermieden. Durch die Reform soll auch die Opferentschädigung verbessert werden. Fünf Prozent der Geldstrafen sollen künftig direkt den Opfern zukommen.