Rosi Rolands Bremer Klatschgeschichten : Jugendwerk Weber & Co. KG im Millionen-Rausch
Der Präsident der Bremischen Bürgerschaft, Christian Weber, ist ein honoriger Mann und daher steht er ganz oben auf der Kandidatenliste der SPD für die Wahlen am 25. April. Er hat so wenig gemacht in den letzten Jahren, dass er sicherlich nichts falsch machen konnte und so kann ihm kaum einer am Zeug flicken. Allerdings hat er eine Vorgeschichte – wer hat das nicht? Schwester Brigitte Dreyer – jaja, die CDU-Bürgerschaftsabgeordnete, die nicht mehr auf der neuen Liste steht – konnte den Christian Weber schon nicht leiden, als sie noch Vorsitzende des Ortsvereins Mitte der SPD war und Genosse Weber Vorsitzender in Hastedt. Aus alten Zeiten weiß Dreyer also, wo die Leichen im Keller stinken – Weber war damals Geschäftsführer der sozialdemokratischen Versorgungs-Einrichtung „Bremer Jugendwerkstätten“. Was liegt da für die CDU-Abgeordnete Dreyer näher als einmal eine kleine offizielle Anfrage zu machen nach den Sümmchen, die in früheren Jahren („seit 1985“) bei – naja, wir Frauen nennen das unter uns „Jugendwerk Weber & Co. KG“ – versenkt worden sind?
Anlass ist, dass die Jugendwerkstätten jetzt abgewickelt werden sollen und das bedeutet im Klartext, dass die Sozialsenatorin ihre soziale Ader entdeckt und die Hemelinger Jugendwerk Weber & Co. KG mit einer halben Millionen Euro vor dem Konkurs-Richter rettet.
Die Antwort des Senats auf die Fragen der Ex-Genossin Dreyer ist witzigerweise „An den Präsidenten der Bremischen Bürgerschaft, Herrn Christian Weber“ adressiert. Der muss da lesen: Sein Jugendwerk musste 1993 schon einmal gerettet werden, 830.000 Euro kostete das damals den Senat. Vorher hatte die Fides den Machern der Jugendwerkstätten erklärt, wie man ihre Arbeit betriebswirtschaftlich sinnvoll organisieren könnte – die Nachhilfe kostete 100.000 Euro. Nach der „Umstrukturierung“ bekam das Jugendwerk Weber & Co. KG jährlich ca. 200.000 Euro Zuschuss vom Senat. Und da das alles nichts nutzte, muss es jetzt abgewickelt werden.
Wenn die Ex-Genossin Brigitte Dreyer das alles wusste, warum musste sie es sich vom Senat dann noch einmal schriftlich bestätigen lassen? Wundert sich Ihre Rosi Roland