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■ Rosi Rolands Bremer KlatschgeschichtenSchulz eins in die Fresse

Als meine Freundin von den Stadtwerken in Bremerhaven das Casino putzen musste, da war da dicke Luft! Woher? Am Abend vorher hatten die Sozis ihren Parteitag, wo's zur Sache ging, will sagen: um einen Job. Sozialdezernent. Nachdem der arme Herr Christiansen im Sommer so plötzlich gestorben war, wollten gleich drei Genossen ihn beerben.

Eigentlich hätte da gar nichts schief gehen können: Der Fraktionsvorsitzende in der Stadtverordnetenversammlung, Klaus Rosche, wollte den Job. Und der Oberbürgermeister Jörg Schulz hatte vorher auch deutlich gesagt: Rosche ist unser Mann. Und auch Hilde Adolf, SPD-Chefin – in Bremerhaven haben sie sowas.

Und dann: Wilfried Töpfer gewinnt die Abstimmung. In die Bürgerschaft wollen ihn die Bremerhavener nicht mehr schicken, seit er ihnen mit ihrer neuen Containerpier in die Parade gefahren ist. Aber spricht mehr für ihn?

Ja, sagt meine Freundin. Für ihn spricht, dass der OB sich nicht für ihn eingesetzt hat. Den kann eigentlich niemand mehr leiden in der Partei. Nicht, dass er schlechte Politik macht. Er springt nur zu pampig mit den Genossen um.

Zum Beispiel, als es um die Müllabfuhr ging: Da wollte er unbedingt über die Hälfte verkaufen. Aber die Partei wollte lieber den Daumen drauf behalten, hat „höchstens 49 Prozent“ beschlossen. Da hat Schulz die Delegierten bepöbelt: „Der Esel ist zu fett.“ Und sich einzelne vorgenommen: „Du bist doch intelligent, müsstest das doch besser wissen.“

Das verletzt. Die Bremerhavener Genossen zahlen ihm nun bei jeder Personalie heim: Erst der Feuerwehrchef, dann der Kulturdezernent, jetzt bei der Wahl des Sozialdezernenten. Wer was werden will in Bremerhaven, darf sich nicht vom OB protegieren lassen.

Und Hilde Adolf? Kriegt die den Laden nicht in den Griff? Nee, sagt meine Freundin, die hat mit ihrem Riesen-Sozialressort im fernen Bremen so viel zu tun, für die Partei bleibt da nichts übrig.

Sie soll den Vorsitz niederlegen, fordern manche Genossen hinter vorgehaltener Hand. Hat die Partei eh nicht mal beschlossen, dass Senatoren nicht Vorsitzende sein dürfen? Damals noch gegen Beckmeyer? Komisch nur, dass es aus der Frühstücksrunde des Senats heißt, Adolf würde immerzu nur von Bremerhaven reden. Politik machen für Bremerhaven und in Bremerhaven sind anscheinend zwei verschiedene Paar Schuh, vermutet

Ihre Rosi Roland

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