Rödingsmarkt : Missstand in der Mangel
Der Weg vom U-Bahnhof Rödingsmarkt Richtung Baumwall ist keine Augenweide. Rechter Hand stehen ein Parkhaus und eine Tankstelle. Die Häuserkante springt vor und zurück, unwirtliche Leerräume hinterlassend. Weil sie glauben, dass sich aus dieser Verbindung zwischen Hafencity und Rathaus mehr machen ließe, haben der Bezirk Mitte, Oberbaudirektor Jörn Walter sowie die Grundstückseigentümer mit ihren Architekten gemeinsam Vorschläge für eine Neubebauung des Blocks zwischen der Straße Rödingsmarkt und dem Alsterfleet erarbeitet. Ausgewählt wurde das Konzept des Büros Jan Störmer und Partner, der die Grundlage für einen neuen Bebauungsplan liefern soll.
An dieser Stelle biete sich die letzte Chance, ein Fleet zu bebauen, sagte der Oberbaudirektor gestern bei der Vorstellung des Entwurfs. Zugleich ließe sich ein „städtebaulicher Missstand“ beseitigen und es könnte die Gelegenheit genutzt werden, Wohnungen in der City zu bauen.
Störmers Konzept zufolge entstünde nördlich des Stella-Hauses am Rödingsmarkt eine geschlossene Zeile aus sieben- und achtstöckigen Häusern mit Höfen zu der kleinen Straße Herrlichkeit, also zum Fleet hin. An der Ecke Ludwig-Erhard-Straße/Rödingsmarkt würde, davon abgesetzt, ein teils sieben-, teils elfstöckiges Haus gebaut mit einer diagonalen Passage zur Herrlichkeit. An der Herrlichkeit, zum Fleet hin, könnten fünf Wohnhäuser mit je sieben Stockwerken errichtet werden. Deren Bewohner würden über das Fleet hinweg auf die Gebäude von Massimiliano Fuksas an der Admiralitätstraße schauen, während den darin Lebenden der Blick auf das heutige Parkhaus erspart bliebe. Zwischen Häuserzeile und Eckbau schlagen die Planer eine Fußgängerbrücke vor, die die rund 130 neuen Wohnungen mit der Neustadt verbinden soll. Das entspräche einem Wohnungsanteil von gut 20 Prozent und damit den Vorgaben der Bezirksversammlung. knö