Rock : Bloodlights
Das Ende von „Gluecifer“ war kaum verdaut, da formierte sich aus der Asche dieser Vorreiter der skandinavischen Rock-Explosion schon neue Hoffnung für darbende Fans dieser norwegischen Schweinerock-Heroen: „Bloodlights“ müssen zwar ohne die markante Stimme und die muskulöse Statur des „Gluecifer“-Sängers Biff Malibu auskommen, bekommen aber ansonsten das volle Programm geboten: gut abgehangene, klassizistische Riffs, treibende Songs über Sucht, Exzess und Orte, an denen die Sonne nicht scheint, zweistimmige Leadgitarren und griffige Refrains.
Kein Wunder, denn sich Zeit zu nehmen für eine künstlerische Neuorientierung, das hatte der Betreiber der „Bloodlights“ offenbar nicht nötig: Captain Poon, Gitarrist bei „Gluecifer“, brauchte eigenen Angaben zufolge nach dem Ende seiner alten Band keine zwei Sekunden, um festzustellen, was er nun machen wollte: eine neue Band starten. Kein Wunder, denn in Interviews sagt er auch gern Dinge wie: „Wir haben nicht wirklich darüber nachgedacht“ oder: „Ich habe keine Erklärung dafür“ – der Rocker als Bauchmensch eben.
Und der Name des neuen Babys passt in diesem Sinne wie die Faust aufs Auge. Er bezeichnet nämlich das Phänomen, rot blitzende Lichter zu sehen, bevor man nach ausgiebigem Konsum bewusstseinsverändernder Substanzen das Bewusstsein verliert. Rock‘n‘Roll also, ohne Wenn und Aber. ASL
Donnerstag, 20 Uhr, Lagerhaus