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Revolutionsführer bestätigt WahlsiegAhmadinedschad bleibt offiziell Präsident

Irans Revolutionsführer Chamenei hat den Sieg des Amtsinhabers Ahmadinedschad bestätigt. Sicherheitskräfte gingen erneut gegen Demonstranten vor.

Küsse für den Revolutionsführer: Irans Präsident Ahmadinedschad mit Chamenei. Bild: dpa

TEHERAN dpa/afp/rtrUnmittelbar nach der offiziellen Bestätigung der Wiederwahl des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad haben am Montag wieder tausende Iraner gegen das Wahlergebnis vom 12. Juni protestiert. Die Demonstranten versammelten sich auf einem Platz am Rande des Zentrums von Teheran. Nach Angaben von Augenzeugen versuchten Sicherheitskräfte, die Protestierenden auseinanderzutreiben. Die Opposition hatte im Internet zu Demonstrationen in allen größeren Städten des Landes aufgerufen.

Zuvor hatte der Oberste Führer des Iran, Ajatollah Ali Chamenei, den umstrittenen Wahlsieg in einer offiziellen Zeremonie nochmals bestätigt. Ungeachtet der Proteste setzte er den 52-Jährigen für eine zweite vierjährige Amtszeit ein. Mit der Wiederwahl Ahmadinedschads hätten sich die Iraner "für den Kampf gegen Arroganz und Armut" und für die Gerechtigkeit entschieden, sagte Chamenei laut einem Bericht des iranischen Fernsehens vor hochrangigen Würdenträgern. Mit Ahmadinedschad ernenne er einen "mutigen, fleißigen und klugen" Mann zum Präsidenten. Chamenei ging in seiner Rede jedoch auch auf die anhaltenden Proteste der Regierungskritiker ein und empfahl dem Präsidenten, die Forderungen der Opposition ernstzunehmen.

Chamenei überreichte Ahmadinedschad, der während der Zeremonie auf dem Boden saß, anschließend den Erlass zur Ernennung. Der ultrakonservative Politiker, der einen einfachen grauen Anzug trug, nahm die Urkunde entgegen, verneigte sich vor dem geistlichen Führer und küsste dessen rechte Schulter.

Führende iranische Würdenträger und Oppositionspolitiker blieben der Zeremonie demonstrativ fern, darunter die Expräsidenten Mohammed Chatami und Ali Akbar Haschemi Rafsandschani. Auch die beiden Oppositionsführer Mir Hossein Mussawi und Mehdi Karrubi boykottierten die offizielle Amtseinführung Ahmadinedschads.

Der Präsident soll am Mittwoch vor dem Parlament mit seinen 290 Abgeordneten vereidigt werden. Er muss dann innerhalb von zwei Wochen sein neues Kabinett vorstellen.

Die mehrheitlich konservativen Abgeordneten könnten sich gegen den Vorschlag des Präsidenten stellen, falls er nur Politiker aus seinem inneren Zirkel in die Regierung berufen sollte. Das Parlament hatte in der Vergangenheit wiederholt Vorschläge Ahmadinedschads abgelehnt.

In den vergangenen Wochen hatten sich hunderttausende Iraner an den Protesten gegen das Ergebnis der Präsidentenwahl beteiligt. Rund 2.000 Oppositionelle wurden festgenommen, rund 250 sitzen noch in Haft. Bei den Demonstrationen kamen nach offiziellen Angaben etwa 30 Menschen ums Leben. Chamenei hatte sich bereits kurz nach der Wahl am 12. Juni klar hinter Ahmadinedschad gestellt und Zweifel an dem offiziellen Ergebnis öffentlich zurückgewiesen.

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