Religiöse Bildung : Empfehlung für Kirchen-Kitas
Die Synode der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche (NEK) empfiehlt ihren Kirchengemeinden, auch künftig wie im bisherigen Umfang die Arbeit ihrer Kitas aus Kirchensteuermitteln zu finanzieren. Das beschloss die Synode am Samstag auf ihrer Herbsttagung in Rendsburg. Das Geld, so heißt es in einer Pressemitteilung der NEK, solle aber „mehr als bisher“ dafür eingesetzt werden, die Arbeit qualitativ zu erhöhen. „Wir ziehen damit die Konsequenzen aus den bisherigen Ergebnissen der Pisa-Studie“, sagte Bischof Hans Christian Knuth. Bessere Qualität in Kitas sei eine Vorraussetzung für Chancengleichheit in der Bildung.
Zurzeit zahlen die Kirchen, anders als weltliche Träger, für jeden Kita-Platz noch einen Eigenanteil von zehn Prozent. In Hamburg, wo die katholische und evangelische Kirche zusammen rund 190 Kitas betreiben, verhandeln Stadt und Kirche aber derzeit über eine Absenkung dieses Anteils auf null ab 2007. Der Synodenbeschluss besagt nun, dass die dadurch eingesparte Summe von rund fünf Millionen Euro weiter den Kitas zugute kommen soll. Unklar ist noch, wie Hamburg die Differenz finanziert. „Es gibt dazu noch keine Festlegungen“, sagt Sozialbehördensprecherin Katja Havemeister zur taz.
In Schleswig-Holstein gestalten sich die Verhandlungen komplizierter, weil die Kirche die Finanzierung mit jeder Kommune einzeln aushandeln muss. Politiker erklärten dort, infolge der Absenkung des Kirchenanteils müssten die Elternbeiträge steigen. Doch dazu, so mahnte Pastorin Petra Thobaben, Leiterin des Diakonischen Werks in Schleswig-Holstein, dürfe es nicht kommen. Stattdessen müssten alle Beteiligten gemeinsam ein „zukunftsfähiges Finanzierungskonzept“ entwickeln. kaj