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Relaunch der "Jungen Freiheit"Rechtskonservativer Ernstfall

Die Zeitung "Junge Freiheit" hat ein paar mehr Seiten und einen Relaunch. Die Auflage wächst und der Chefredakteur Dieter Stein möchte geliebt werden.

Sieht sich ganz ironiefrei als Mitbewerber der "Zeit": "Junge Freiheit" (hier noch im alten Layout). Bild: DPA

Dieter Stein hat ein Problem. Da ist die Wochenpresse so richtig in Bewegung: Der Rheinische Merkur wird eingestellt, der Freitag ist in aller Munde, seitdem ihn Jakob Augstein finanziert (und trotzdem kaum wer kauft). Nur Steins Blatt, die Junge Freiheit, hat immer noch keiner lieb.

Deshalb bekommt die Wochenzeitung, die "sagen wir es ruhig, aus dem rechten Spektrum kommt" (Stein über die JF), jetzt ein paar Seiten mehr und einen Relaunch verpasst. Stein präsentiert ihn im noblen Wintergarten des Westin-Grand-Hotels in Berlin und ist fast ein bisschen beleidigt, dass ihn die autonome Antifa dieses Mal in Ruhe lässt. Vor 15 Jahren führten Proteste vorm Hotel noch dazu, dass eine geplante Pressekonferenz nicht stattfinden konnte.

Heute segelt die JF weichgespülter als vordem, aber in der Sache noch immer konsequent auf dem üblichen national-antimultikulturellen "Endlich Klartext"-Kurs. Die Schmuckfarbe braun ist längst verboten, "rechtskonservativ" nennt sich das jetzt. Und auch wenn man bei Sarrazin bestenfalls Trittbrettfahrer ist (der Vorabdruck erschien schließlich in Spiegel und Bild, was auch Einiges über diese Blätter aussagt): Falls der geächtete SPD-Bundesbanker oder diverse seiner An-den-Hals-Werfer mit einer eigenen Partei ernst machen würden, hätten sie schon mal ein Zentralorgan: Es sei "höchste Zeit", dass sich das deutsche Parteienspektrum "hier ergänzt", und Stein will mit seinem Blatt "zweifellos dazu beitragen, dass sich da etwas tut - das sehen wir als unsere Aufgabe an".

Gut 16.000-mal verkauft sich die JF aktuell per Abo und am Kiosk, Stein spricht ganz ironiefrei vom Mitbewerber Zeit. Die setzt in diesen beiden Kategorien zwar schlappe 425.000 Exemplare mehr pro Woche ab, aber das "noch" ist bei Stein mitzuhören. Nichts gegen Hybris, aber Stein hat noch ein Mitleids-Ass im Ärmel: Der Mann, der so sehr in den "Presseclub" will wie einst ein Österreicher auf die Kunstakademie, hat bei der Hamburger Konkurrenz fiese Helfer ausgemacht: Die Zeit fördere das "Netz gegen Nazis", und da täten bekanntermaßen "Linksextreme" mit. Das könnte man beruhigt als spinnert abtun, würde die JF-Auflage nicht tatsächlich mäßig, aber stetig steigen - und würde sich nicht leicht verspätet der legendäre Exparlamentskorrespondent der FAZ, Karl Feldmeyer, in den Saal schieben. Heute schreibt er in der Jungen Freiheit, devot wird ihm der Mantel abgenommen.

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17 Kommentare

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  • GH
    Giesbert Halverson

    Die JF "hetzt" gegen Muslime und Linke, ihr in demselben Tonfall gegen Ossis und Rechte. Die JF steht so weit rechts wie ihr links - und beide Blätter haben ihre Existenzberechtigung im Freiesten Deutschen Staat Auf Deutschem Boden.

     

    Oder...nicht ?

     

    Ich lese die JF, aber eben auch die TAZ, wenn es bei bestimmten Themen wie Stuttgart21 oder den Kernkraftwerken sein muß. Ihr seid hier besser informiert u. glaubwürdiger, die Gegenseite bei anderen Themen. Linientreu bin ich keinem von euch. Parteiengefolgschaft war gestern. Allen Medien nur unter Vorbehalt vertrauen, das ist die erste Bürgerpflicht!

  • JS
    Josef Schilehrer

    Kein sehr demokratischer Kommentar, in einer lebendigen Demokratie muss ich auch solche Meinungen aushalten und respektieren können...

     

    Ceterum censeo: Multikulti ist gescheitert und ja, es ist Zeit, endlich mal die Wahrheit zu sagen.

  • M
    Martin

    Ja, ich habe die "Junge Freiheit" gelesen. Und ich habe sie gern gelesen. Sicher, sie ist rechtskonservativ, aber sie steht mit beiden Füßen auf dem Boden des Grundgesetzes. Die Artikel waren gut recherchiert und gut geschrieben, und es ist mir wichtig, viele verschiedene Blickwinkel auf unsere Welt zu kennen und anzuerkennen. Das ist mein verständnis von Demokratie.

  • EV
    Etwas viel Polemik ...

    Etwas viel Polemik und etwas zu viele Gänsefüßchen. Was Herr Grimberg an der JF und Dieter Stein jetzt wirklich auszusetzen hat, wird nicht so recht deutlich. Hat er etwa auch Angst vor ihm? Warum fragt sich Herr Grimberg nicht einfach, warum Herr Stein nicht mal in den Presseclub eingeladen wird? Da könnte man Stein und die JF doch "mal so richtig auflaufen lassen", oder etwa nicht? Es scheint, dass sich die linke Journaille maßlos darüber ärgert, dass so richtige Angriffspunkte in der JF nicht mehr vorhanden sind; dann wird eben über die mickrige Auflage und seinen ironiefreien Chefredakteur abgelästert. Hat die taz da nicht mehr zu bieten? Armselig. Um Mißverständnissen vorzubeugen: Ich finde die JF uninteressant und lese grundsätzlich gerne taz. Schönen Tag noch!

  • C
    Cato

    "Der Mann, der so sehr in den "Presseclub" will wie einst ein Österreicher auf die Kunstakademie,(...)"

     

    Ach kommen Sie, das ist doch billigstes Niveau.

  • IN
    Ihr Namepotschi

    Was für ein billiger Artikel! Erfolg und Meinungsfreiheit gilt natürlich nur für die TAZ und ihre immer Recht besitzenden GenossInnen. Das hatten wir schonmal von 1933-45 und für die Deutschen in der DDR sogar noch etwas länger. War das jetzt politisch korrekt oder besser TAZ-konform? "Die Partei (TAZ), die Partei (TAZ) hat immer Recht"... jawoll vorwärts zu neuen Taten - GenossInnen!!! Und jetzt schnell den Kommentar löschen.

  • P
    Peter

    Der Polizeicheffe hat nichtmal so unrecht, braun ist auch eine Farbe...

     

    Allerdings und jetzt mal ganz im Ernst: Solange die Linke im Bundestag sitzt, sollte es kein Problem sein, auch eine rechte Partei zu tolerieren. Deren Wähler sind schließlich auch Menschen und haben auch eine Meinung. Ob man das jetzt gut findet oder nicht, in einer Demokratie ist das eben so.

     

    Was wäre die Alternative? Eine allmächtige sozialistische Einheitspartei, die immer Recht hat?

  • TL
    taz Leser

    Die ZEIT ist ein ganz übles links-grünes Propagandablatt und zeichnet sich durch rigorose Zensur im Kommentarbereich ihrer Online-Ausgabe aus. Wer ein solches Blatt kauft, der unterstützt Nichtdemokraten.

     

    Da ist die taz Gold dagegen!

  • M
    Markus

    Solange es die TAZ gibt, darf es auch die Junge Freiheit geben!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  • AN
    arny nom

    sehr schön, steffen.

    ein artikel, der vor linker arroganz strotzt, wie sie unbegründeter kaum sein könnte.

    dieses mal leider nur 7 von 10 daumen oben.

  • L
    Luftschloss

    Es wurde schon lange nichts mehr in der taz geschrieben über die JF und jetzt so ein schwacher Artikel mit ironischen Bezügen zu Hitler (Kunstakademie vs. Presseclub)...

     

    Die JF hat in den letzten Jahren kontinuierlich ihre Auflage gesteigert und das als wohlgemerkt "Konservative" Zeitung die keinem "Zeit"Geist hinter läuft. Ja, sie darf sich auch auf Augenhöhe sehen mit der Zeit, dem Spiegel und den anderen Linksliberalen Weichspülblättern, das Niveau der Zeitung steht nämlich weit über dem der anderen Blätter und das meine ich nicht nur weil die JF rechts steht. Wer heute gute Zeitungen lesen will sollte taz und JF kaufen und die anderen Zeitungsriesen mal getrost "links" liegen lassen.

     

    MfG

     

    Ein JF Leser, der gerne über den Tellerrand schaut!

  • MH
    martin harrell

    bescheuerter kommentar! von der jf könntet ihr deppen fairen journalismus lernen.

  • SG
    Stefan Grab

    Liebe TAZ, wer wie die Linken völlig aberwitzig den Islam (eine totalitäre Ideologie unter dem Deckmantel der Religion) unterstützt, sollte sich mit solchen Kommentaren zurückhalten. Schließlich wollt Ihr auch die fdGO des GG aushebeln, gelle!

     

    Schaut doch mal bei www.islam.de vorbei (Webseite des Zentralrats der Muslime) und lest dort die FAQ. Ja, ja Faschismus, Nationalsozialismus und Islam(ismus) haben die gleichen Ziele: Unterdrückung und Gewalt. Eine Frau darf sich übrigens nicht ihrem Mann sexuell verweigern, außer sie hat einen ganz triftigen Grund. Man nennt so etwas übrigens Vergewaltigung.

     

    Die TAZ unterstützt den Islam, die junge Freiheit den Nationalsozialismus. Beides sind als Kollaborateure mit Gewaltverbrechern.

  • PS
    Peter Schneider

    "Der Mann, der so sehr in den "Presseclub" will wie einst ein Österreicher auf die Kunstakademie" Wie geil ist die Formulierung denn? Ich wäre fast vor Lachen vom Hocker gefallen!

  • B
    bremer

    was ist ein Relaunch?

  • MV
    Michael V.

    Der letzte Satz bringt die Geisteshaltung der vermeintlich! Konservativen auf den Punkt. Konservare? - was? Schau ich in die JF, sehe ich viel Gen-gefasel und Sozialdarwinismus, Egoismus. Bürgerlich? Also wieder im neuer Form: Materialisten. Was also bewahren: Ergut, Wohlstand, Produktionsmittel. Von Rechts bis Links ist nichts schön, gut und gerecht. "FAZ" - ja, der muss vergöttert werden.... Lächerlich, diese Götzendiener sollen dorthin fahren, wo sie hingehören!

    Euer

    M.

  • S
    Swanni

    naja, gegen allerlei Widerstände ( Antifa-Schläger, die Kioskbetreiber einschüchtern, Verfassungsschutz, Hetze von der etablierten Konkurrenz ) eine bundesweite Zeitung aufzubauen, ist schon eine Leistung. Das müssten doch zumindest die älteren tazlerInnen ( bzw die säzzer) noch wissen.