Rein oder Raus: Wem wir heute Asyl geben
Rein: Osama Abdul Mohsen. Die Bilder von Mohsen, wie er mit einem seiner Kinder im Arm über ein absichtlich gestelltes Bein einer ungarischen Kamerafrau stürzte, gingen Anfang September um die Welt. Nun kann er in Spanien als Fußballtrainer arbeiten. Das Jobangebot kam von einer Trainerschule im Madrider Vorort Getafe, nachdem dieser erfahren hatte, dass Mohsen in Syrien den Erstligisten al-Fotuwa trainiert hatte. Mohsen und seine beiden Söhne sollten nach der Ankunft am Mittwoch in Barcelona weiter nach Madrid reisen, in Getafe sollten sie vom örtlichen Bürgermeister empfangen werden. Go, fight, win!
Raus: Frank Henkel (CDU), Innensenator von Berlin. Den wünschte man sich schon verwiesen, als er monatelang darauf drängte den Kreuzberger Oranienplatz und die Gerhart-Hauptmann-Schule, die beide von Flüchtlingen besetzt wurden, räumen zu lassen. Nun unterstützt er die Pläne der Bundesregierung zur schnelleren Abschiebung von Asylbewerbern. Für ihn kann es gar nicht schnell genug gehen. Am Donnerstag rühmt er sich mit den vielen Abschiebungen der Stadt: „Berlin hat die Abschiebezahlen in den letzten Jahren deutlich gesteigert und liegt auch im Bundesvergleich im vorderen Bereich.“ Bravo, jetzt wird es noch einer mehr: Tschö mit ö, Henkel.
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