: Regimekritiker in Syrien verhaftet
DAMASKUS/KAIRO dpa ■ Die syrische Regierung hat gestern zwei Angehörige der Bürger- und Menschenrechtsbewegung verhaften lassen. Wie der Leiter der syrischen Menschenrechtsgesellschaft, Haitham Maleh, am Sonntag in Damaskus mitteilte, handelt es sich um die beiden Ärzte Walid al Bouni und Kemal al Labwani.
Die Regierung in Damaskus warnte Oppositionelle vor „Angriffen auf die nationale Einheit“. Laut Angaben der Zeitung Al-Hayat soll in Damaskus inzwischen eine Art schwarze Liste mit den Namen von 30 angeblich regierungsfeindlichen Intellektuellen kursieren. Der syrische Menschenrechtler Aktham Nueisa erklärte, Labwani sei mitten in der Nacht im Schlafanzug von Unbekannten abgeführt worden. „Dies ist ein unzivilisiertes Vorgehen, zu dem wir nicht schweigen können“, sagte Nueisa. Labwani ist Mitglied des von dem unabhängigen Abgeordneten Riad Seif geführten politischen Debattierklubs. Seif selbst war in der vergangenen Woche ebenso wie der ehemalige Kommunistenführer Riad al Turk und der unabhängige Abgeordnete Maamun al Homsi verhaftet worden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen