Regierungskonsultationen vereinbart: Westerwelle kuschelt mit China
Zum ersten Mal vereinbarten Deutschland und China so genannte Regierungskonsultationen. Auch der Menschenrechtsdialog solle wieder aufgenommen werden.
PEKING afp | Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) und sein chinesischer Kollege Yang Jiechi streben eine Intensivierung der Beziehungen zwischen beiden Ländern an. Bei einem Treffen in Peking vereinbarten sie laut Delegationskreisen für den Sommer erstmals sogenannte deutsch-chinesische Regierungskonsultationen, die nach Angaben des Auswärtigen Amts im Juli stattfinden sollen.
Zudem solle im laufenden Jahr der deutsch-chinesische Menschenrechtsdialog wieder aufgenommen werden. Auch sei geplant, in der Stadt Shenyang im Nordosten Chinas ein deutsches Generalkonsulat zu eröffnen.
Den Angaben aus der Delegation zufolge bekräftigte Yang im Gespräch mit Westerwelle den Wunsch Chinas, international als Marktwirtschaft anerkannt zu werden. Dafür habe Westerwelle Unterstützung signalisiert, "wenn verbleibende Fachfragen gelöst werden". Hinsichtlich der von China geforderten Aufhebung des Waffenembargos der EU gegen das Land zeigte sich Westerwelle den Angaben zufolge jedoch skeptisch. In dieser Frage gebe es "keinen neuen Stand" und "weiter Skepsis auch in Parlamenten".
Bei ihrem Treffen sprachen Westerwelle und Yang zudem über die Arbeitsbedingungen ausländischer Journalisten in China und über den Studentenaustausch zwischen beiden Ländern. Auch die geplante Reform des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen sei thematisiert worden.
Westerwelle war am Donnerstag in China eingetroffen. Am Samstag will er in die japanische Hauptstadt Tokio weiterreisen. Er ist einer der ersten ausländischen Politiker, die nach der Atomkatastrophe in das Land reisen. Am Donnerstag hatte der französische Präsident Nicolas Sarkozy Japan besucht.
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