: Reformpädagogik ist individuell
Betr.: „Sechs Jahre für alle?“, taz bremen vom 10.04.03
Beim Lesen des Artikels habe ich mich sehr über folgenden Satz des bildungspolitischen Sprechers der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Claas Rohmeyer, geärgert: „Schülerinnen und Schüler brauchen eine individuelle, begabungsorientierte Förderung und keine reformpädagogische Gleichmacherei.“ Dem bildungspolitischen Sprecher sei gesagt, dass es gerade den reformpädagogischen Bemühungen zu verdanken ist, dass es in den heutigen Schulen um „Kindorientierung“ und damit keineswegs um „Gleichmacherei“ geht. Diese kindorientierte Bildung geht von den Interessen, Bedürfnissen und Wissensständen der einzelnen Kinder aus und kann somit individuell und begabungsorientiert fördern! Die Voraussetzungen für einen solchen Unterricht sind nicht in allen Schulen gegeben, das gegliederte Schulsystem mit Leistungsstandards halte ich nicht für die Lösung. Ich empfehle Herrn Rohmeyer den Besuch von Bremer Schulen, in denen nach einem reformpädagogischen Konzept gearbeitet wird.
Kristina Link, Lehrerin, Bremen