: Reform trifft Obdachlose hart
MÜNSTER epd ■ Die Gesundheitsreform hat laut Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe harte Folgen für Obdachlose und Sozialhilfebezieher. Arztbesuche würden wegen Praxisgebühr verschleppt und die Einnahme von Medikamenten wegen Zuzahlungen abgebrochen, sagte die Vizevorsitzende Werena Rosenke gestern. Sie forderte, die Betroffenen von allen Gebühren zu befreien. Der Dachverband von 180 Hilfseinrichtungen hat einen „drastischen Rückgang“ bei der Inanspruchnahme ambulanter ärztlicher Dienste durch Wohnungslose beobachtet. Der tägliche Regelsatz der Sozialhilfe liege mit 9,90 Euro noch unter der Praxisgebühr von zehn Euro. Krankheiten würden so lange verschleppt, bis eine Notaufnahme im Krankenhaus notwendig werde.