: Rechtsanwälte mit Profilneurosen? –betr.: „Nazis gegen das ZDF“ (Wie ZDF-Frau von Welser und RTL-Mann Müller-Gerbes mit großen Worten ihre Jura-Shows verteidigen), taz vom 18. 12. 98
[...] Es kann doch wohl nicht angehen, daß der „kleine Mann“ wieder mal der „Dumme“ ist. Ein Rechtsanwalt, der seine Profilneurose nähren muß, um bekannt zu werden, hat ja noch nicht mal Nachteile von einer beispielhaften Falldarstellung im Fernsehen. Geldgier und Neid auf andere sind wohl auch hier wieder mal ausschlaggebend. [...]
Für manchen Sozialrentner, Langzeitarbeitslosen, Sozialhilfeempfänger oder durch die Umstände hochverschuldeten Betroffenen ist ein Auftritt in einem Verbrauchermagazin oder ein Artikel in einer Zeitung die letzte Rettung. Wenn es aber zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung kommt, wird der Benachteiligte aus guten Gründen sowieso einen Rechtsbeistand einschalten. Hier kehrt sich die Besorgnis um sich und seine Kollegen die „Sicherung des Anwaltstandes“ zu betreiben ganz einfach wieder um zu banalem „Futterneid“. Der „Muff von 1.000 Jahren“ ist wieder deutlich zu riechen. Gerhard Wohlmutheder, Redaktion Polio –intern-, Cölbe
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