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Reagan legt nun selbst Hand an die Mauer

■ Ex-US-Präsident zu Besuch in Berlin

Berlin (afp/dpa) — Unter dem Beifall von etwa 3.000 Zuschauern hat der frühere US-Präsident Ronald Reagan am Mittwoch in Berlin die Erfüllung seiner Prophezeiung vom 12. Juni 1987 in Augenschein genommen, die Mauer werde der Freiheit nicht standhalten. Der Altpräsident durchschritt am Vormittag in Begleitung der beiden Berliner Bürgermeister aus Ost und West und der Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth das Brandenburger Tor nach Osten und erklärte sich anschließend „sehr glücklich“ über den Fall der Mauer. Vergeblich versuchte sich Reagan dann als Mauerspecht: Dem 79jährigen gelang es nicht, mit dem Hammer einen Brocken aus dem Mauerrest an der Südseite des Pariser Platzes herauszubrechen. Schon nach wenigen Schlägen ließ er den Hammer sinken. „Verdammt hart, dieses Material“, befand er und erhielt von einem der Umstehenden die Antwort: „War eben auch deutsche Wertarbeit“.

Zuvor waren der sich auf einer privaten Reise durch Europa befindende Reagan und seine Frau Nancy auf den Stufen des Reichstages von dem Westberliner Regierenden Bürgermeister Walter Momper, dem Ostberliner Oberbürgermeister Tino Schwierzina und Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth in Berlin willkommen geheißen worden.

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