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Archiv-Artikel

Rauchen für kranke Kassen

betr.: „Eichels Plan geht in Rauch auf“, taz vom 6. 9. 2004

Durch die Tabaksteuererhöhung werden also plötzlich so viel weniger Zigaretten gekauft, dass die Einnahme an Tabaksteuer geringer wird. Wenn das irgendeiner Krankenkasse Sorgen bereiten sollte, wird dadurch der gesamte Sinn einer Krankenkasse pervertiert. Nach dieser kruden Theorie müsste nämlich jede Krankenkasse ihre eigenen Kunden zum stärkeren Rauchen animieren. Tatsächlich aber sind die Menschen umso gesünder, je weniger sie rauchen.

Wenn also deutlich weniger geraucht wird, werden die Krankenkassen entlastet; auch deshalb versuchen sie von sich aus, den Menschen das Rauchen abzugewöhnen – Tabaksteuer hin oder her. Wenn so die Kosten der Krankenkassen verringert werden, verzichten die sicher gern auf finanzielle Krücken von Eichel – die Krücken werden dann nämlich nicht mehr gebraucht. Die Feststellung, dass die Leute nun ihre Kippen selbst drehen, kann nur die Schlussfolge zulassen, dass die stinkende Schnipselei endlich genauso besteuert wird wie Zigaretten. KLAUS BUGGISCH, Karlsruhe