: Rätsel um Obama-Brief an Medwedjew
Der Kreml lehnt „Tauschgeschäfte“ bei dem umstrittenen Raketenabwehrsystem ab
MADRID/WASHINGTON dpa ■ Der russische Präsident Dmitri Medwedjew hat in einer neuen Runde des Streits über die US-Raketenabwehrpläne in Mitteleuropa „Tauschgeschäfte“ mit Washington abgelehnt. US-Präsident Barack Obama hatte Medwedjew nach einem Bericht der New York Times in einem „geheimen“ Brief angeboten, auf die Aufstellung der umstrittenen Raketenabwehr in Mitteleuropa zu verzichten. Wie die Zeitung am Dienstag schreibt, sollte Moskau im Gegenzug dabei helfen, die Entwicklung von iranischen Langstreckenraketen zu verhindern.
Moskau werde sich nur mit konkreten Vorschlägen zur Raketenabwehr befassen, die den amerikanischen, europäischen und russischen Sicherheitsinteressen genügten, sagte Medwedjew am Dienstag nach Angaben der Agentur Interfax bei einem Besuch in Madrid. Politische „Tauschgeschäfte“ werde es nicht geben.
Der Brief Obamas sei Medwedjew von einem hochrangigen US-Regierungsbeamten vor drei Wochen überreicht worden, berichtet die NYT. Darin heiße es, die USA benötigten das Raketenabwehrsystem nicht, falls der Iran jede Anstrengungen einstelle, Nuklearsprengköpfe und ballistische Raketen zu bauen.