■ Radsport: Rominger holt auf
Berlin (taz) – Mit dem Taschenrechner im Gepäck fährt der Schweizer Tony Rominger (32) seinem zweiten Sieg bei der Spanien-Rundfahrt entgegen. „Die Kraft muß kalkuliert sein“, sagt sein Teamchef Juan Fernandez, „man darf nicht auf dumme Art angreifen.“ Dies ist eine Sache, die Romingers Landsmann Alex Zülle mit seinen 24 Jahren noch lernen muß. Der Spitzenreiter verpulverte sinnlose Kräfte in den Pyrenäen, als er voller Überschwang versuchte, sich bei Ausreißversuchen von Bergspezialisten ans Hinterrad zu hängen, Kräfte, die ihm in der letzten Woche der Vuelta 93 fehlen werden.
Beim Zeitfahren der 13. Etappe in Zaragoza brauchte Tony Rominger nur eine Sekunde länger als der spanische Sieger Melchor Mauri, verringerte seinen Rückstand gegenüber Zülle auf läppische vier Sekunden und setzte sich weiter von Mitfavoriten wie Laudelino Cubino und Pedro Delgado ab. In den Bergen Asturiens oder spätestens beim abschließenden Zeitfahren in Santiago de Compostela kann er die Sache perfekt machen, es sei denn, ein plötzlicher Kräfteeinbruch oder ein anderes Mißgeschick machten ihm noch einen Strich durch die sorgfältige Rechnung. Angesichts der exzellenten Form des Schweizers bei dieser Vuelta ist dies allerdings sehr unwahrscheinlich.
Gesamtklassement: 1. Zülle 58:11:25 Stunden, 2. Rominger 4 Sekunden zurück, 3. Laudelino Cubino (Spanien) 3:03 Minuten zurück, 4. Alonso 3:57, 5. Mauri 4:33, 6. Delgado 5:28. 7. Oliverio Rincon (Kolumbien) 5:37, 8. Montoya 5:48. 9. Bruyneel 7:07. 10. Julian Gorospe (Spanien) 9:30
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