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■ RadiodaysDonnerstag

Zwar ist er jetzt weg, der einst von Wessis geliebte 17. Juni, bietet aber den öffentlichen Bildungsbeauftragten immer noch den Stoff, aus dem Geschichte ist. Aus vielerlei Perspektiven packen sie's heute an, das Ereignis und die Konsequenzen aus dem Jahre 1953 zu beleuchten. Anekdotisch begeht der MDR-Kultur zur Kaffeezeit die Feierstunde: Beteiligte und Augenzeugen erinnern sich um 15 Uhr. Eher norddeutsch kühl und analytisch mutet Radio Bremen 2 dagegen an. In: Schwierige Erbschaft: DDR sind „Neuerwerbungen“ aus SED-Archiven zu hören. Diese versprechen eine Anreicherung der Geschichtsschreibung um wesentliche Details (15.05 Uhr). Der DLF läßt HörerInnen selber denken und stellt den Aufstand mit Dokumenten und O-Tönen angenehm distanziert Zur Diskussion (19.15 Uhr). Aber die fernen Bayern heizen auf und legen sich mächtig für den „vergessenen Opfertag“ ins Zeug (BR 2, 22.05 Uhr). Sehr angemessen reagiert die Abendsendung von Radio Bremen 2), die schon im Titel den gefürchteten Deutschland-Kritiker Heinrich Heine vorschickt, dem der Gedanke an dieses Land der Heuchler schon mal den Schlaf rauben konnte: Denk' ich an Deutschland in der Nacht... Felix Semmelroth nimmt den Ex- Feiertag zum Anlaß, den deutschen Zeitgenossen einige bittere Wahrheiten unter die Nase zu reiben. Ab 21 Uhr sollten alle ganz Ohr sein für sein „psychohistorische Panorama“ des deutschen Jammertals.

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