piwik no script img

■ RadiodaysMontag

Als der Rundfunk reden lernte, war sein Wortschatz etwas schlicht. Es fehlte der medieneigene Kunst-Pep. Man suchte Rat bei Entwicklungshelfern: Unter den zupackenden Händen von Filmregisseuren entwickelte das Radio einen höchst elaborierten Code, zu hören in experimentellen Hörfilmen wie Walter Ruttmanns Weekend(S2-Kultur, 14.05 Uhr).

Senatorsöhnchen Thomas Mann verstand es selbst beim Kollegen-Contest mühelos, bildungsbürgerliche Floskeln abzusondern. Im Fall von Alexander Puschkin mußte der Münchner ihn partout mit dem Geheimrat vergleichen und nannte ihn den „Goethe des Ostens“... Was er übersah: Im Gegensatz zum Weimarer Mäzenenliebling provozierte Puschkin die Obrigkeit mit frechen Gedichten! Näheres zum großen Russen um 15.05 Uhr bei Radio Bremen 2.

Es kränkelt in der Computerbranche – aber das Image darf nicht bröckeln! Da macht die alljährliche Linzer Ars Electronica mächtig was her. Saftige 170.000 DM läßt die Wirtschaft für ihr „Feigenblatt“ springen. Vom Festival der Computerkünste berichtet der RIAS um 21.00 Uhr.

Das ist ein Schlag unter die Gürtellinie der Flugbörsen: „Vergeßt die Sonderangebote, kauft Kinokarten, denn Amerika ist eine Fälschung.“ Warum die Wahrheit über Marlboro-Country eher in Fiktionen und nicht in Fakten steckt, legt Das Karl- May-Syndrom auseinander. (S2-Kultur, 23.00 Uhr).

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen