■ Querbild: Am Wilden Fluß
Dieser Film läutet das Ende für den ehrenwerten Beruf des Stuntman ein. Mußten sie sich zuvor noch wagemutig in die Tiefe stürzen oder in die Höhe hangeln, so nimmt ihnen Am Wilden Fluß der Computer einen Teil der Arbeit ab. Nachträglich wurden bei den Szenen im tosenden Gewässer, wo sich die Schauspieler überwiegend und gerne aufhielten, die Halteseile der Boote wegretuschiert. Als ob das noch nicht genügt, packte der Rechner noch ein paar Meter tosendes Wasser virtuell obendrauf. Trotzdem ereignete sich bei den viermonatigen Dreharbeiten noch einiges, wie Heulboje Meryl Streep der Filmzeitschrift Cinema zu berichten wußte: „Mehrfach sind wir nur knapp an Schädelbrüchen vorbeigeschrammt. Und als ich einmal das Boot kippte, weil ich nach zu vielen Takes nicht mehr die nötige Konzentration zur korrekten Steuerung besaß, wurde ich unter Wasser gespült, verlor völlig die Orientierung, und Dutzende Meter flußabwärts spuckte mich der Fluß wieder aus.“ So weit die Abenteuer der Produktion, die sich natürlich auch im Produkt niederschlagen. Curtis Hanson, der zuletzt mit Die Hand an der Wiege auf die Gänsehaut der Zuschauer zielte, schustert eine schnöde Geschichte für die ganze Familie zusammen. Die Streep macht mit dem Manne einen Ausflug, bei dem sie, samt Hund und fiesen Fremdlingen, ein Rafting-Boot besteigen. Doch dann müssen sie vor entlaufenen Häftlingen fliehen und die Wassermassen meistern. Dabei achten alle darauf, daß der Kopf über Wasser bleibt und das Seil vor der Retusche keine Schatten wirft. vom
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