■ Querbild: Dances Sacred And Profane
Eins vorweg: Dieser Film wird wohl nicht jedermanns Sache sein. Um ihn genießen oder sogar überhaupt erst akzeptieren zu können, bedarf es eines Sensoriums, das weiter gesteckt ist als das derjenigen, die den Begriff Körperkult nur mit cleanen Fitneßstudios und wochenendlichen Tanzexzessen in Verbindung bringen. Wir wollen uns gar nicht zu einer Verteidigungsrede von körperlichen Schmerz- und sonstigen Ritualen aufschwingen, die zumindest in die Vorstellung von Welt nicht recht zu passen scheinen, wie die Mainstreammedien sie zeichnen. Aber daß die körperlichen Erfahrungsmöglichkeiten größer sind, als eben diese Medien suggerieren, dürfte auch klar sein. Besonders extremen Körpererfahrungen sind die amerikanischen Filmemacher Mark und Dan Jury auf den Spuren des Fotografen Charles Gatewood in dem Film Dances Sacred And Profane nachgegangen. Vom New Yorker Underground über Mardi Grass in New Orleans bis zum Fakir Musafar, der mit (eigenen) Schmerzen experimentiert, zeichnet der Film Praktiken nach, die auf Überschreitung der Grenzen des Normalen angelegt sind. drk
Nur Di, 20. 6. im Fama. Charles Gatewood wird anwesend sein.
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