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Archiv-Artikel

Qual durch Nutzen rechtfertigen?

Betr.: „Symposium ‚Ethik der Tierversuche‘“, taz Bremen vom 16.02.2006

Ein ungewollter, schmerzhafter Eingriff wird bei dem einen leidensfähigen Lebewesen, einem Menschen, als Grausamkeit verurteilt. Für die identische Handlung an einem anderen leidensfähigen Lebewesen, einem Tier, werden Steuergelder gezahlt und Ehrungen verteilt. Diese Schizophrenie wird immer mehr Menschen bewusst. Tierexperimentatoren behaupten, Tierversuche seien wegen ihres Nutzens ethisch vertretbar. Die Strategie, Grausamkeit zu rechtfertigen, ist immer gleich: Man leugnet den Eigenwert des Gequälten, spricht ihm die Leidensfähigkeit ab. Wollen wir wirklich Qual durch Nutzen rechtfertigen? ASTRID REINKE, Tierärztin, Gütersloh