QUERSPALTE: Rasende Blutwurst
■ Olympisches Silber für den Hackl Schorsch
Behle blieb dort, wo er schon immer hingehörte: im undankbaren Mittelfeld. Die „mörderische Strecke“ war Schuld daran, daß der Langläufer aus Willingen (“wo bleibt Behle?“) auf der Strecke blieb. Auch der Herbert Grönemeyer des deutschen Ski-Verbandes, „Wasi“ Wasmeier, bretterte am Mount Allen knapp an den Medaillenrängen vorbei, und die bundesdeutschen Skispringer entpuppten sich allesamt als „Tiefflieger“ erster Ordnung, denen der „Friedensfighter“ Klaus Vack längst den Prozeß hätte machen sollen.
Nur einer kam bislang durch: Georg „Schorschi“ Hackl, die gelb-rote Blutwurst auf dem Rodelschlitten, holte – „als Mitglied des Oberammergauer Gebirgstrachtenerhaltungsvereins“ – die Silbermedaille heim ins Bayernland. Und wanns der Wind, der „Drecktaifi“ nicht so heftig „einiblasa“ hätt in den Eiskanal, dann hätt der Hackl „Schorschi“ dem Müller Jens aus der Ostzone noch die Goldene „weggagschnoppt“.
Daß die „Waldheimer“ aus dem klassischen Wintersportland Österreich – trotz des schwarzafrikanischen Boykotts der Spiele – wie angeschossene Krähen von der 70m- Schanze fielen, dürfte dem Finnen Matti Nykänen, der sturzbesoffen allen Konkurrenten davonflog, schnurz gewesen sein. Geschockt vom letzten Fernsehauftritt ihres sportlichen Bundespräsidenten, der schon im Winter 43/44 auf dem Balkan mit Partisanen Schlitten fuhr, schrammten auch die Ski-Stars aus der Alpenrepublik, Stock und Pfaffenbiechler, knapp an den Medaillenrängen vorbei.
Der bundesdeutsche Bundespräsident darf sich dagegen freuen, denn „Schorschi“ Hackl, die teutonische Blutwurst mit den viel zu kurzen Armen (Bild), peilt schon das nächste Schlachtfest an. Mit seinem „Spezi“ wird er sich übermorgen auf dem Doppelsitzer erneut in den Eiskanal stürzen, denn der „Schorschi“ – so sein Trainer – „dös is a goanz verrückter Hund“. Jo gfreili! Klaus-Peter Klingelschmitt
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