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Putschisten und gestürzte Regierung suchen nach Kompromiß

Nairobi (dpa) — Nach dem Militärputsch im Kongo hat die Armeeführung Verhandlungen mit der gestürzten Regierung und dem Übergangsparlament aufgenommen. Ziel der Gespräche: eine Kompromißlösung zur Beilegung der Krise im zentralafrikanischen Staat. Dabei versuchte offenbar das Parlament, zwischen den beiden Konfliktparteien, dem Militär und der Regierung von Interimspremier Andre Milongo, zu vermitteln.

Der französische Auslandssender RFI meldete am Mittwoch aus Brazzaville, die Minister der gestürzten Regierung hätten in geheimen Sitzungen mit den Putschisten verhandelt. Anschließend sollten Milongo und sein Kabinett vor den „Obersten Rat der Republik“ (Übergangsparlament) treten, der über die Zukunft der Regierung zu entscheiden hatte. Die Kammer hatte zuvor mit der Armeeführung über einen Ausweg beraten.

Milongo, der nach dem Putsch vorübergehend untergetaucht war, appellierte an seine Anhänger, die Ruhe zu bewahren und das Militär nicht zu provozieren. Erstmals nahm Staatspräsident Denis Sassou Nguesso, der bislang geschwiegen hatte, zum Sturz von Milongo Stellung. Der Staatschef, der im vorigen Jahr durch die demokratischen Reformen fast alle Machtbefugnisse verloren hatte, forderte alle Beteiligten auf, den Konflikt möglichst rasch beizulegen.

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