: Psychopharmaka im Trinkwasser
BERLIN taz ■ Spuren des Medikamentes Prozac gegen Depressionen finden sich in Großbritannien flächendeckend im Trinkwasser. Heutzutage nähmen das Mittel so viele Menschen, dass es sich in Flüssen, Seen und im Grundwasser anreichere. Das meldete gestern BBC – und berief sich dabei auf einen Bericht der britischen Umweltagentur. Die Aufsichtsbehörde für Trinkwasser schloss ein Gesundheitsrisiko aus: Das Problem „sei verwässert“. Die Umweltschützer bewerteten das aber anders.Prozac im Tafelwasser könne möglicherweise giftig sein. Die exakte Konzentration der Arznei im Wasser ist allerdings unbekannt. Fest steht nur, dass Ärzte das Medikament immer häufiger verschreiben: Neun Millionen Mal waren es Anfang der Neunzigerjahre, zehn Jahre später sind es 24 Millionen.