: Proteste wegen Ölpest
Hunderttausende demonstrieren in Madrid gegen Krisenmanagement der Regierung nach Tankerunglück
MADRID epd ■ Mehrere hunderttausend Menschen haben gestern in Madrid gegen das Krisenmanagement der spanischen Regierung während der Tankerkatastrophe vor der galicischen Küste protestiert. Sie forderten den Rücktritt von Politikern der in Spanien wie in Galicien regierenden Volkspartei. Zu den Protesten hatte die während der Ölpest gegründete Bürgerinitiative „Nunca Máis“ („Nie mehr“) aufgerufen. „Nunca Máis“ wirft der Regierung vor, mit ihren Entscheidungen die Katastrophe erst möglich gemacht zu haben.
Der Öltanker „Prestige“ war am 13. November 2002 leckgeschlagen. Spaniens Regierung verweigerte die Einfahrt in einen Hafen und ordnete an, das Schiff müsse sich so weit wie möglich von der Küste entfernen. Sechs Tage später sank die „Prestige“. Seither sind knapp 40.000 der ursprünglich 77.000 Tonnen Schweröl ausgelaufen.