: Proteste nach Bischofstod in Kenia
Nairobi/Eldoret (afp/taz) - Nach dem mysteriösen Tod des kenianischen Bischofs Alexander Muge, der der Demokratiebewegung des Landes nahestand, wachsen in Kenia die Spannungen. Am Mittwoch nahmen mehr als 10.000 Menschen an der Beisetzung Muges teil. Die Zeremonie endete mit einer Massenveranstaltung im Fußballstadion der westkenianischen Stadt Eldoret, die zu einer Kundgebung gegen das Regime von Präsident Daniel arap Moi und für die Einführung eines Mehrparteiensystems wurde. „Bischof Muge wird diejenigen von uns inspirieren, die wissen, daß die erste Revolution vorüber ist, aber die zweite Revolution Afrikas gerade erst beginnt“, sagte Dr. Jose Chipenga von der All-Afrikanischen Kirchenkonferenz bei seiner Rede im Stadion. Muge war eine Woche zuvor gestorben, als sein Wagen mit einem Lkw zusammenprallte. Für seinen Tod wird von vielen Kenianern die Regierung verantwortlich gemacht. Drei Tage vor Muges Tod hatte der inzwischen zurückgetretene Arbeitsminister Okondo erklärt, falls sich der Bischof, einer der aktivsten Regimegegner, nach Busia im Westen des Landes begeben sollte, „werden Sie den Ort möglicherweise nicht lebend verlassen“.
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