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Proteste gegen Waldheim im Vatikan

Wien/Washington (afp) - Österreichs Bundespräsident Kurt Waldheim wird am 25. Juni zu seinem ersten offiziellen Auslandsbesuch in den Vatikan reisen. Die Tatsache, daß ausgerechnet der Papst den wegen seiner Vergangenheit als NS–Offizier umstrittenen Waldheim erstmals offiziell empfangen will, ist sowohl beim Jüdischen Weltkongreß (WJC) als auch bei der jüdischen Gemeinde in Italien auf heftige Proteste gestoßen. „Schmerzliche Überraschung“ hat die Einladung des Oberhauptes der römisch–katholischen Kirche an Waldheim nicht nur bei der Präsidentin der jüdischen Gemeinde in Italien, Tullia Zevi, ausgelöst. Auch der Jüdische Weltkongreß protestierte in einer Erklärung gegen die geplante Begegnung. „Es ist eine Tragödie für den Vatikan und ein trauriger Tag für die jüdisch–katholischen Beziehungen“, hieß es darin. Das iraelische Außenministerium hat die Einladung Waldheims in den Vatikan unterdessen „verurteilt“. In einem am Donnerstag in Jerusalem veröffentlichten Kommunique hieß es, die Ankündigung dieser Einladung habe „die jüdische Welt und den Staat Israel überrascht“. Man frage sich „nach den Motiven einer solchen Initiative, die von uns verurteilt wird“.

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