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■ Protestanten rücken GläserHimmel und Hölle

Frankfurt (AP) – Sie suchen den Geist. Gläserrücken und magische Beschwörungen sind für jeden zweiten Jugendlichen nichts Fremdes: Nach einer gestern veröffentlichten Umfrage unter Frankfurter Schülern haben 44 Prozent mindestens einmal okkulte Praktiken selbst ausprobiert. Für den überwiegenden Teil bleibt es aber bei einer einmaligen Erfahrung. An einer „schwarzen Messe“ haben nur 3,3 Prozent der befragten Jugendlichen schon einmal teilgenommen. Im Gegensatz zu den Vertretern des männlichen Geschlechts (37 Prozent) gehört die Hälfte aller Schülerinnen zu den „Okkulterfahrenen“.

Am meisten verbreitet waren laut Umfrage von Erziehungswissenschaftlern der Frankfurter Universität das Gläserrücken (74 Prozent), weniger beliebt war das sogenannte Geisterschreiben (22 Prozent). Gut ein Drittel der Teenager glaubt an die Existenz eines Teufels und knapp die Hälfte hält Himmel und Hölle für real. Als Motiv für ihre okkulten Experimente gaben die meisten Neugier, Interesse am Außergewöhnlichen oder Freunde an. Persönliche Probleme hatten einen relativ geringen Stellenwert. Die wichtigste Informationsquelle sind der Freundes- und Verwandtenkreis sowie die Medien. Das Bildungsniveau der Befragten spielt beim Jugendokkultismus scheinbar keine Rolle, die Religion dagegen schon: Protestanten neigen zur Geisterbeschwörung offenbar mehr als Katholiken. Das Schlußlicht bildeten die Moslems.

Der Okkultismus müsse als Bestandteil der jugendlichen Alltagskultur betrachtet werden, so die Studie, in der zugleich davor gewarnt wird, die Gefahren der magischen Versuche zu dramatisieren. „Wer einmal gependelt hat, steht wohl kaum in Gefahr, psychisch zu entgleiten.“ Es fehle aber an pädagogischer Hilfestellung und Informationsmöglichkeiten zur Auseinandersetzung mit okkulten Praktiken.

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