■ Protest: Stahlkocher kochen
Dortmund (AFP) – Mehr als 15.000 Stahlkocher des Ruhrreviers haben am Donnerstag mit Arbeitsniederlegungen, Kundgebungen vor CDU-Geschäftsstellen und spontanen Straßenblockaden gegen die Bonner Sparpläne beim Arbeitslosengeld demonstriert. In Dortmund besetzten rund 650 Beschäftigte der Krupp-Hoesch Stahl AG das Rathaus und forderten Bundesarbeitsminister Norbert Blüm (CDU) auf, vor Ort zu den Sparplänen Stellung zu nehmen. Rund 3.500 Stahlarbeiter der Thyssen AG in Duisburg blockierten am Vormittag für rund zwei Stunden die Autobahn A 42. Die Proteste richteten sich vor allem gegen die Absicht der Bonner Koalition, die Zahlung von Arbeitslosengeld und -hilfe künftig auf insgesamt vier Jahre zu beschränken. Eine entsprechende Änderung des Arbeitsförderungsgesetzes würde nach Einschätzung der IG Metall die Sozialpläne für die von Arbeitslosigkeit bedrohten Stahlarbeiter gefährden. Nach Angaben der IG Metall sollen in der Stahlbranche bundesweit rund 40.000 Arbeitsplätze abgebaut werden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen