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Archiv-Artikel

Protest und Bewusstsein

betr.: „Frische Milch sieht alt aus“

Das kapitalistische Wirtschaftssystem mit seiner Dynamik und seinem Wachstumszwang erzeugt technische Neuerungen, die zu solchen Entwicklungen führen, wie wir sie auch in der Lebensmittelindustrie vorfinden: eine extreme Zentralisierung in verhältnismäßig riesigen Großbetrieben. Solche Entwicklungen werden durch Überproduktionen, Preiskämpfe und technische Neuerungen verursacht, was von der EU-Politik auch so gewollt ist. Der Quasimonopolist TetraPak, der unter anderem in der Molkereitechnik weltweit führend ist und das ESL-Verfahren für Milch entwickelt hat, wartet mit immer neuen technischen „Verbesserungen“ auf, um wiederum seine Produkte abzusetzen, damit die Analysten an den Börsen die Daumen nach oben zeigen und die AktionärInnen ihre Renditen bekommen.

Protest und Bewusstsein von dem, was ich kaufe bzw. nicht kaufen will, sind notwendig. Aber letztendlich ist die ganze Wirtschaftslogik des unbegrenzten Wachstums genauso von gestern wie die Anwendung von Kohlestrom und Atomenergie. Das gehört alles auf den Müllhaufen der Geschichte. WERNER RUHOFF, Köln