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Archiv-Artikel

Problematische Aktion

betr.: „Die Frau meint es ernst“, taz vom 30. 10. 04

Mit Interesse habe ich Ihren Artikel über die problematische Aktion am Checkpoint Charlie gelesen. Es ist mir allerdings unverständlich, weshalb Alexandra Hildebrandt die Urheberschaft für das Gedenken an die Mauer in Berlin zugestanden wird.

Seit 1998 gibt es in der Bernauer Straße die offizielle Gedenkstätte Berliner Mauer. Vor fünf Jahren zum 9. November 1999 öffnete das dazugehörige Dokumentationszentrum. Neben der alltäglichen Besucherbetreuung und der Bildungsarbeit werden jährlich zum 13. August und zum 9. November Gedenkveranstaltungen durchgeführt, um die Erinnerung an die Teilungsgeschichte und ihre Überwindung wachzuhalten und der Opfer zu gedenken. Das Medieninteresse an dieser Erinnerungsarbeit hielt sich bisher in deutlichen Grenzen. Müssen erst spektakuläre, fragwürdige Aktionen initiiert werden, um die Öffentlichkeit zu interessieren? Das Verschweigen der Mauergedenkstätte steht im krassen Widerspruch zu den wachsenden Besucherzahlen – in diesem Jahr wurden bereits 150.000 Interessierte aus aller Welt gezählt. MARIA NOOKE, Berlin