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Pro und Contra SatireDarf der Priester Jesus missbrauchen?

Als die Missbrauchsfälle im katholischen Klerus bekannt wurden, thematisierte das auch das Satiremagazin "Titanic" mit einer versteckt obszönen Karikatur. Darf man Jesus so darstellen?

Dieser Titel des Satire-Magazins "Titanic" provozierte mehr als 100 Beschwerden beim Presserat. Bild: screenshot/www.titanic-magazin.de

P RO

Ich bin Katholikin. Wohl die letzte in meiner Familie, aber immerhin. Und ja: Satire darf. Satire muss. Muss an die Grenzen gehen, überspitzen, aufzeigen, was andere nicht wagen. Wie im Fall des aktuellen Titels des Satiremagazins Titanic: Man sieht einen Priester von hinten, der auf der Höhe des Unterkörpers vor dem gekreuzigten Jesus steht. Mehr ist nicht zu sehen.

Und doch hat diese Darstellung zu hunderten Beschwerden beim Presserat und zu Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft geführt. Mit Berufung auf Ziffer 10 des Pressekodex: "Die Presse verzichtet darauf, religiöse […] Überzeugungen zu schmähen." Ich erkenne oder empfinde keine Verletzung meiner religiösen Gefühle, ich sehe lediglich einen Priester vor der lebhaften Darstellung einer Folterszene.

Genau das ist der Punkt: Basierend auf der Berichterstattung der letzten Wochen zum sexuellen Missbrauch in der Kirche und all den Einzelfällen, die jetzt bekannt wurden, kann ich dieses Bild vollenden. Was ich sehe, ist die Darstellung des Missbrauchs der Kirche durch ihre Vertreter: das heuchlerische, heischerische, um Verzeihung bittende - aber nicht Schuld eingestehende - Verhalten der Repräsentanten der Kirche in Bezug auf all den Machtmissbrauch der vielen Jahre, der endlich öffentlich diskutiert wird. Die Reaktionen der entrüsteten Anrufer bei Titanic und Aufrufer zum modernen Kreuzzug (etwa "Wider die feigen Gotteslästerer" auf der Website Katholischer Nachrichtendienst) zeigen: Selbsterkenntnis tut weh und hin- mehr als wegschauen.

Mit der arroganten Haltung, die jahrzehntelangen Übergriffe und körperliche Züchtigungen von Kindern durch ihre eigenen Mitglieder geduldet und gedeckt zu haben, hat ein Teil der Kirche die christlichen Werte verraten. Und genau das sehe ich auf dem Titanic-Cover. Meine Fantasie interpretiert einen sexuellen Übergriff auf einen Wehrlosen - da am Kreuz Hängenden - in einem dunklen Eck eines Kirchengebäudes. Niemand sieht es, niemand hört es. Und falls doch, habe ich die Befürchtung, der Priester wird nur in eine andere Gemeinde versetzt.

Der Sturm der Entrüstung sollte sich gegen diese Vorgehensweise richten. Die Kreuzritter sollten nicht für die "kranken Köpfe" von Titanic beten, sondern für eine weltoffene, ehrliche und selbstkritische Kirche. Hinschauen tut weh. Schauen Sie hin.

Julia Herrnböck ist Praktikantin im Ressort taz Zwei/Medien.

**********

CONTRA

Als leichtgläubiger Christ bin ich nicht leicht zu entsetzen und war doch - entsetzt, mehr noch, getroffen bis ins rosagraue Knochenmark meines Katholizismus, als ich im Zeitschriftenregal an der Kasse des Supermarkts bei mir um die Ecke das aktuelle Titelbild der Titanic gewahrte.

Auf den ersten Blick zeigt dieses Titelbild nichts, was ich als Gläubiger nicht kennen und akzeptieren würde. In den zwei oder drei Sekunden, bevor mich die Empörung endgültig übermannte, grübelte ich allerdings über den Gottesmann, der vor dem Kreuz zu knien scheint. Was tut er da? Hängt er es gerade? Und was irritierte mich so an seiner Mütze? Was stellte sie dar? Eine Tiara? Ein Camauro? Eine Mitra? Ein Scheitelkäppchen? Oder … tja, und genau hier war es mit meiner wohlwollenden Betrachtung vorbei. Mit meiner Toleranz auch. Mit zitternden Fingern, errötend und innerlich kochend, stellte ich das Heft unter den kritischen Seitenblicken der anderen Kunden wieder zurück ins Regal.

Ich halte mich für einen humorvollen Menschen, immer für ein Späßchen zu haben. Etwa für den Spruch: "Paulus schrieb an die Irokesen: Euch schreib ich nicht, lernt erst mal lesen!" Frech? Klar, aber doch auch pfiffig, oder? Aber um dieses perfide Bild wirklich verstehen zu können, hätte ich, um es in meinem Kopf vollenden zu können, um die fürchterlichen Geschichten ergänzen müssen, die neuerdings in den Zeitungen über die Kirche zu lesen sind. Schmutz, Schmutz, Schmutz, aufgewirbelt von öffentlichkeitssüchtigen Einzeltätern. Natürlich gibt es Probleme in meiner Kirche, in der es aber auch eine Kultur des Vergebens gibt. Wenn überhaupt, möchte ich darauf also mit weichen Worten aufmerksam gemacht werden. Nicht von gewissenlosen Schmierfinken, die mit Obszönitäten ihre Auflage steigern wollen!

Warum zeigt die Titanic denn keinen Mohammed, der von einem Imam verwöhnt wird? Vielleicht, weil es dafür einfach keinen Grund gäbe. Aber sicher auch, weil sie sich einfach nicht traut, die feine Titanic!

Es macht mich traurig, dass meine religiösen Gefühle als Christ ungestraft verletzt werden können. Von der Titanic, meine ich jetzt. Gott lässt seiner nicht spotten. Also lasst uns für die verlorenen Seelen beten: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!"

Arno Frank ist Redakteur im Ressort taz Zwei/Medien.

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200 Kommentare

 / 
  • I
    imernst ???

    Ich halts der einfachhalthalber mal in neusprech also erstmal

    ROFL

     

    Ich glaub auch nicht das der artikel contra ernstgemeint war

    dafür ist er einfach zu schlecht und offensichtlich lächerlich ( Petrus schrieb an die irokesen... X) lol )

  • QS
    "Dr. Siegfried P. Posch (Graz)"

    Zuletzt noch: wenn die Abbildung Blasphemie ist,

    warum straft Gott die Frevler dann nicht? Zu-

    geben müßte man, daß man sich vorstellen könnte,

    Christen dächten das, hofften auf eine solche

    Strafe Gottes. Aber nun umgekehrt: war nicht der

    Tsunami in Thailand eine Gottesstrafe? Und das

    Erdbeben von Haiti? Nun las ich in einer deutschen

    Zeitung einen geradezu drohend ätzenden Kommentar,

    weil jemand dargelegt haben soll, das Erdbeben von

    Haiti sei eine Gottestrafe. Daß nun das geradezu

    drohend Ätzende als Reaktion auf die Ansicht, das

    Erdbeben von Haiti sei eine Gottestrafe, auch

    verräterisch ist, wird man nicht leugnen können.

    Das drohend Ätzende sagt nämlich nicht: "Was,

    du hast einen Gott wie einen Watschenmann im

    Wiener Prater, der aber zurückschlägt?" Dieses

    drohend Ätzende ist tatsächliche Verfolgung eines

    Glaubenden, dessen Gott der Drohende nur fürchten

    kann, obwohl er drohend die Furcht verbieten

    will. Trotzdem.

  • QS
    "anonym" - Steyr a.d. Enns

    Hinzufügung zu meiner heutigen Notiz auf

    dieser Seite, als: Antwort auf "Grégoire

    Mignon" - "09.04.2010 15:50 UHR"

     

    KAKTEEN UND ANDERE SUKKULENTEN - hier

    auf dem Tisch liegt diese Druckschrift: auf Seite 84

    schreibt Gerhard Lauchs, der als Theologe

    firmiert, die Publikation enthalte keinen

    "Aprilscherz". Aber: ganz unbedingt ist auch der

    Scherz ein Genus der Kunst.

  • JV
    Jon van Valkenberg

    Au wei, Herr Frank, das ist freilich bitter, dass Ihre religiösen Gefühle verletzt werden - da müssen die Opfer von Pfaffen schon zurückstehen.

    Andererseits: Wieso sind die Gefühle mancher Leute beim Anblick des Bildes verletzt? Ein Pfaffe kniet vor einem Kruzifix. Nix neues. Nur die "schmutzigen" Gedanken kommen halt bei manchen hinzu.

    Im Übrigen dürfte der Priester Jesus durchaus Freude bereiten, weiß man's? Wenn bei Erwachsenen gegenseitiges Einverständnis herrscht, seh ich kein Problem. Etwas anderes freilich ist das Martern eines Menschen und das Zurschaustellen des Martyriums und eklig ist das Sichaufgeilendaran.

     

    Putzig, wie die, die den Moslems vorwerfen, dass sie sich wegen Zeichnungen aufregen, sich nun an eben jenen Moslems ein Beispiel nehmen wollen.

     

    Ganz schlimm aber: Mal wieder nicht richtig recherchiert. Titanic hat schon des öfteren "Gottes"lästerungen gebracht, die sich mit dem Islam beschäftigten. Also: Trotz bedauerlicher Humorbehinderung mal gründlich Titanic lesen, dann klappts auch mit der Kritik.

  • QS
    "anonym" - Steyr a.d. Enns

    Ist die "Titanic"-Abbildung als Kunst zu bewer-

    ten oder nicht?

    Wenn es richtig wäre, was ich vor weniger als

    einer Stunde auf dem "deutschlandfunk" finde

     

    http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/zeitfragen/1158250/

     

    daß der Maler Spitzweg für keine "Theorie" als

    "Leitbild" fungieren kann, dann könnte meine Frage

    wohl nicht verbindlich beantwortet werden.

    Wir erhielten zuletzt einen Spitzweg-Kalender

    als Geschenk: aus Thüringen.

    Die Geber führen mit uns eine Debatte, ob ein

    Montag als erster Tag einer Woche zu gelten habe

    oder ein Sonntag.

    Wie beantworten Sie die Frage, ob ein Sonntag als

    erster Tag einer Woche zu gelten hat oder aber

    ein Montag?

  • F
    Fabian

    Also jetzt muss ich doch auch mal meinen Kommentar abgeben, bei 134 Vorrednern.

     

    Es ist offensichtlich, dass der Beitrag des Herrn Frank ironisch gemeint war. Es ist überhaupt nicht möglich, eine vernünftige Gegenposition zu vertreten. Die Ironie springt einen geradezu an, vor allem der Hinweis des Verfassers darauf, dass die "schmutzigen Bilder" im Kopf entstehen. Das Einzige, was mann Herrn Frank vorwerfen kann, ist dass das Format pro/contra für einen solchen Beitrag ungeeignet ist...und dass er seine Leser offensichtlich überschätzt hat. Die Leser Kommentare belegen jedoch, dass Herr Frank den Streitpunkt treffend beschrieben hat, wenngleich er mit "contra" eine irreführende Überschrift trägt.

  • C
    clementine

    Wo hängt's denn, Herr Frank? In jeder Heiligen Messe essen Sie das Fleisch Christi und trinken sein Blut. Und das nicht einmal nur symbolisch, denn Sie sind ja Katholik und glauben folglich an die tatsächlich mit den Worten des Priesters HOC EST ENIM CORPUS MEUM, dies ist mein Leib, vollzogene Wandlung der Hostie in Fleisch. Da könnte man sich ja fragen, wie das ursprünglich mal gemeint war, kannibalistischer Akt, oder ... Vielleicht ist die durch das Titanic-Cover ausgelöste Assoziation ja näher dran, als man denkt...

  • M
    MAS

    Was soll diese getuhe?

     

    Auf der einen Seite wird den Muslimen vorgeworfen, sie seien nicht kritikfähig und auch nicht für Späße zu haben, weil sie sich dagegen wehrten, das ihre Religion durch den Dreck gezogen wird - Mohammedkarikaturen.

     

    Wenn das dann mal jemand mit den Katholen bzw mit dem Christentum macht, wird gleich die Blasphemiekeule geschwungen?

     

    Ich finds beschämend!

  • H
    Hans

    Ach und noch was, darf ich an diese Zeilen aus der "taz" vom 17. Februar 2001 erinnern:

     

    "(...)

     

    Damit Komik entlarvend wirkt, müssen Regeln verletzt werden. Vor allem jene Regeln, die angeblich von einer höheren Macht aufgestellt wurden und in deren Auftrag Glaubensritter anderen Menschen etwas wegnehmen oder verbieten wollen. Es gibt das Grundrecht auf Meinungsfreiheit und Albernheit. Dem allein ist die Wahrheit verpflichtet.

     

    (...)

    "

     

    http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2001/02/17/a0100

  • MK
    Michael K.

    Manchmal läuft mir doch wieder die Galle über, wenn Katholen sich in ihren religiösen Gefühlen verletzt fühlen. 1. Auf dem Titanic-Titel leckt niemand niemanden, das Bild entsteht in Ihrem Kopf, Herr Frank. 2. Wenn jemand Jesus lecken dürfte, dann könnte man davon ausgehen, dass dies Maria Magdalena war - vielleicht sogar als spirituell-erotischer Akt. 3. Warum sollte ein Imam Mohammed einen blasen, keinem Moslem wird erzählt, dass Mohammed für seine Sünden gestorben sei - und er seine Sexualität unterdrücken soll, damit der Herr nicht umsonst gestorben ist. 4. Als Opfer spirituellen Mißbrauchs durch katholische Priester und körperlicher Gewalt in der Erziehung, die von den Schwarzkutten gut geheißen wurde, geht mir der Hinweis auf die 'Kultur des Vergebens' sowas von auf die Eier, dass ich nun doch mal einen Kommentar abgeben muss: Mißbrauchsopfer brauchen nicht vergeben, sollten nicht vergeben. Das, was sie brauchen, ist die Anerkennung des Unrechts, das ihnen geschah, dann können sie auch -mißtrauisch bleibend und das eigene Selbst schützend- den Mißbrauch als Bestandteil der Vergangenheit stehen lassen und schrittweise verstehen lernen, dass Sexualität nicht Schmutz ist. (Es wird kein Schmutz aufgewirbelt, Herr Frank, es werden Übergriffe benannt) Und dass Gott, oder das schöpferische Prinzip oder wie auch immer dies zu nennen ist, mit der Sexualität einen Weg geschaffen hat, Vielfalt zu erzeugen, Lust zu leben, Schönheit zu leben und vielleicht sogar eine Erfahrung umfassender Verbundenheit zu machen. Und Vergebung für die Täter ist auch nicht angezeigt, sie sollen ihre Verantwortung für die Übergriffe tragen - und den Rest mit ihrem Herrgott ausmachen.

  • A
    annerubia

    Jeder Leser kann sich denken was er will. Die es nicht wollen, müssen die "Titanic" nicht lesen. Ich bin immer dankbar für Gesellschaftskritik. Wir können und dürfen uns immerhin kritisch äußern. Eine solche Diskussion stärkt das Interesse an unserer Gesellschft und Politik, und das finde ich gut. Nur so kann eine Bevölkerung etwas ändern.

    ES LEBE DIE PRESSEFREIHEIT!

  • BI
    Belial Ichauch

    " Natürlich gibt es Probleme in meiner Kirche, in der es aber auch eine Kultur des Vergebens gibt. Wenn überhaupt, möchte ich darauf also mit weichen Worten aufmerksam gemacht werden. Nicht von gewissenlosen Schmierfinken, die mit Obszönitäten ihre Auflage steigern wollen!"

     

    Aufmerksam wurde genug gemacht, gerade das kriminelle System Kirche schützt die Vergewaltiger, also weiter so Titanic immer drauf.

  • MS
    Mira Scael

    Das Cover ist - ähnlich wie all die unsäglichen Kohl- und Merkel-Titelbilder - einfach nur langweilig öde und bestenfalls auf schnödem Amateursatire-Niveau.

     

    Da sind die Hitler-Cover (das legendäre Goebbels-Teil war auch göttlich ^^) durchweg besser gelungen, während mir bei letzteren fast durchweg vor Lachen Tränen aus den Augen fliessen, konnte ich beim Anblick der aktuellen Ausgabe noch nicht einmal mehr gähnen, so fade ist das. Diese dröge Einschlafhilfe hat mit Satire nichts mehr zu tun, das prangere ich an!

  • JC
    joe conte

    Unabhängig davon, ob man einer Religion angehört oder nicht dieser Vorfall zeigt erneut die Begrenztheit des heutigen Journalismus. Respektlos und ignorant einfach nur darauf bedacht pauschal zu verurteilen und zu verletzen. Wenn Menschen, um aufzufallen und sogar ihren Lebensunterhalt zu verdienen mit solchen Praktiken unterwegs sind, sollten sich nur fragen, ob ihr Leben jemals einen Sinn gehabt hat und einen haben wird. Wenn sie durch ihre schlammartige Vorgehensweise nur darauf abzielen Zwietracht zu säen und noch mehr Unheil zu verursachen, dann liegt ihnen am Herzen alles andere als Information und Kritik, sondern man will noch tiefer in den Abgrund tauchen, um zu destabilisieren und entmenschlichen.

  • B
    Bastian
  • D
    Dunkelheit

    Ich frage mich was passiert wäre, wenn TITANIC statt Jesus einen hüschen Chorknaben als Opfer des Pfaffen gezeichnet hätte - Satire wäre DAS nicht mehr.

  • R
    Roman

    Ich kann meinem Vorredner nur zustimmen.

  • M
    Mart

    Ihren Kommentar hier eingeben

     

    "Darf der Priester Jesus missbrauchen?"

     

    Da Jesus schon volljährig ist: Ja.

    Aber trotzdem besser ein Gummi einplanen.

  • IB
    irene batzinger

    von nem taz-redakteur etwas über mut zu hören - also vom kulturrelativistenblatt nr. 1 - ist schon fast komisch.

  • R
    Raphael

    Bisher ist mir Herr Frank mit seinen Artikeln eher positiv aufgefallen.

     

    Aber wenn ich den Satz "Schmutz, aufgewirbelt von öffentlichkeitssüchtigen Einzeltätern." lesen muss, komme ich auf die Idee, daß man das Verharmlosen von Kindesmißbrauch genauso bestrafen sollte wie den Mißbrauch selber!

     

    Lieber Herr Frank, wenn Sie das wirklich so meinen, wie Sie es geschrieben haben, sollten Sie der taz und unserem Lande schnell den Rücken kehren, denn mit Menschlichkeit oder auch nur der grundgesetzlich verbrieften Würde des Menschen können Sie es nicht so genau nehmen, wenn Sie derart auf den Opfern rumtrampeln, die von offiziellen Vertretern Ihrer Glaubensgemeinschaft derartigen Höllenqualen ausgesetzt wurden!

  • T
    Tantalus

    Matthäus-Evangelium, Kapitel 25, Vers 40:

    "Was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan."

    Immerhin hat die Titanic den Bischof nicht mit dem Jesuskind abgebildet.

  • JM
    Jan Marczona

    Sehr geehrter Herr Frank,

     

    Ihr Contra-Part ist leider so schlecht, dass sie ihn sich wohl auch sparen hätten können. Noch dazu ist er sachlich falsch - die Titanic hat sehr wohl schon den Islam durch den Kakao gezogen. Und zimperlicher war sie dabei auch nicht (Titel war "Wer hat den längsten", wenn ich mich richtig erinnere.). Außerdem zieht ein Vergleich mit anderen Religionen, denen man etwas nicht oder auch zumuten soll nur dann, wenn diese auch irgendwie zur Geschichte der Satire passen. Und der aktuelle Missbrauchsskandal in den Medien ist nunmal ein Skandal der katholischen Kirche, nicht des Islam. Der mag seine eigenen Leichen im Keller haben - aber die sind nunmal gerade nicht Thema der Debatte und damit auch nicht der zugehörigen Satire. Wenn ein Journalist schreibt, dass die Banken Böses tun, dann muss er ja nicht zwangsläufig auch über das Böse der Ölkonzerne schrieben. Gleiches gilt auch für den Satiriker und die Religion.

  • OK
    Oma Krüger

    Wie hiess es noch? Dieses war der letzte Streich... Eines Tages, einen Tag den sich viele in Deutschland herbeiwünschen, die von der üblen Satire der Titanic betroffen waren, wird die Titanic Redaktion das Rad überdrehen und dann gibt es wie bei Max und Moritz ein böses Ende. Noch lacht die Redaktion und alle, die so etwas noch lustig finden.

    Die Wahrheit ist, dass die Titanic Redaktion doch viel zu viel Angst davor hat, die wirklichen Mißstände auf diesem Planeten satirisch aufs Korn zu nehmen. Wieso wird Scientology nicht veräppelt? Was ist mit den Machenschaften des russischen Geheimdienstes, oder des CIA? Warum nicht mal die Hizbollah, die Hamas, die PKK vera...schen? Was ist mit den Menschenrechtsverletzungen in islamischen Staaten? Hat man schon mal eine wirklich derbe Karikatur Mohammeds gesehen? Der wahre Charakter der Titanic ist die Abwesenheit jedweden Charakters.

  • U
    Uwe

    Die Titanic hat aber schon sehr viel anstößigeres gebracht ich darf nur mal an das Cover mit der entführten Maddie erinnern.

     

    Dagegen ist das hier nicht der Rede wert.

  • JS
    Jan Sebastian

    Der Islam gehört erst seit kurzem zu unserem Kulturkreis folglich hält sich die Kritik und Satire noch in Grenzen. In 2 oder 3 Generationen wird der satirisch/kritische (und vor allem rheinländische!) Umgang mit den Perversionen unseres Klerus auch auf Moslems abfärben. Keine Sorge, Leute.

  • JR
    Josef Riga

    Ein seltsamer Fall von Blas-phemie!

  • A
    amk

    natürlich ist das titanic titelbild erlaubt. schade nur, dass die katholiken ihre energie lieber dafür verschwenden sich darüber aufzuregen anstatt wirklich versuchen etwas in ihrer kirche zu verändern (siehe auch hier http://www.titanic-magazin.de/news.html?&tx_ttnews[tt_news]=3548&tx_ttnews[backPid]=3&cHash=af2728c1f968346856b503a20d49305b#)

     

    als "contra kommentar" hätte ich aber lieber was wirklich differenziertes gelesen und nicht diesen (hoffentlich) satirischen text

  • O
    ole

    Aber aber.

    Was bitteschön kann die Titanic für die Fantasien von Herrn Arno Frank?

    Wenn ihm also sofort und lediglich nur der Gedanke durch den Kopf geht, daß sich hier ein Priester genüßlich am Schwanz des Jesus Christus zu schaffen macht... und der kann sich ja nun echt nicht wehren... dann scheint das doch eine gelungene Reflexion und kommt scheinbar nicht von ungefähr.

    Oder anders gefragt: Gäbe es die Mißbrauchsfälle in der kathol. Kirche nicht, würde Herr Frank dann auch auf solche Gedanken kommen? Er würde auf Grund seiner Vorstellungskraft wohl eher immer noch grübeln.

     

    Und was die Mohammed's betrifft, @Kritiker:

    Wenn ich einen Artikel über die Zubereitung eines Schweinebratens lese, muß ich nicht automatisch auch eine Anleitung zur Köchelzeit eines Suppenhuhns lesen, nur damit sich keines der Viehcher benachteiligt fühlt.

    Dann warte ich einfach, bis das Suppenhuhn an der Reihe ist. Es sei denn, ich möchte von der Problematik des Schweinebratens ablenken.

    Und daß die Titanic nichts über die Suppenhühner schreibt, kann man ihr wirklich nicht nachsagen.

     

    http://www.titanic-magazin.de/typo3temp/pics/7f77042394.jpg

  • TA
    T.Ebert alias TomDerElch

    Werter Arno Frank!

     

    Sie halten sich für einen humorvollen Menschen? Ich betone und zitiere: "Ich halte mich ...".

     

    Das sagt mir, Sie sind sich nicht sicher. Ich helf Ihnen da gerne: Sie sind es

     

    N I C H T

     

    Ich finde, mit der Empörung, die hier den Redakteuren der Titanic entgegenschlägt soll nichts weiter getan werden als Schmutz, Schmutz und Schmutz zu werfen.

     

    Denn wenn die in ihrer Redaktion sitzen und dreckiger ausschauen als die ganzen Priester wird der Fokus der Öffentlichkeit vielleicht endlich mal von diesem achso unangenehmen Thema abgelenkt.

     

    Arme katholische Opfer!!

  • A
    Amos

    Die Heuchelei begann schon mit Petrus, dem ersten Papst: "Ich kenne diesen Menschen nicht" und das nicht

    einmal,nein, dreimal. Wie sagte Jesus vorher: "Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnet haben".

    Dann frage ich mich, warum hat Jesus eigentlich diesen Simon, zum Petrus,"den Fels" ernannt? Wenn schon der erste Papst unzuverlässig war, dann kann man doch auf

    so was keine Kirche aufbauen. Man vertraut gern denen, die es faustdick hinter den Ohren haben. Man zieht sich dann "ein kesses Mäntelchen an" spricht latein und ist dann durch "Seine Exotik" ein Heiliger.

    Warum haben sich die geschändeten bisher nicht gemeldet. Was hielt sie davon ab? Doch nur weil man in der Gesellschaft diese Pfaffen für zu wichtig nimmt. Mich würde es nicht wundern, wenn sie denn

    Kindern erzählen, dass sie Heiligenbilder scheißen.

  • S
    Sturm

    Natuerlich "darf" Satire so etwas.

     

    Ich finde das Titanic Titelblatt trotzdem kindisch und geschmacklos. Und zwar nicht nur aus Respekt vor Religion, sondern vor allem vor den Opfern sexuellen Missbrauchs.

     

    Anzuegliche Witze dieser Art ueber die Kirche (geile Moenche/Priester/Nonnen) finde ich persoenlich abgegriffen und platt, erinnert mich an "herrenmagazine" meines Opas.

     

    Den aktuellen Missbrauchsskandal als Aufhaenger dafuer zu benutzen finde ich einfach daneben.

     

    Was die Verhoehnunhg der Figur des gekreuzigten angeht: Es bleibt der Fakt, dass es fortschrittliche und aufgeschlossene Leute gibt, fuer die die Figur Jesu/Christi eine Bedeutung hat. Man koennte hier auf die Rolle des Christentums z.B. in der Buergerrechtsbewegung fuer Schwarze in den USA verweisen. Es ist heute Mainstream, Glauben mit Fundamentalismus und Bigotterie gleichzusetzen. Folglich darf man dann darauf herumtrampeln, und zwar mit dummen Witzen ohne jedes Niveau.

     

    Sicher "darf" Satire verhoehnen - frag mich nur, wer hier das Ziel sein sollte.

  • W
    Westergaard

    Das ist das Faszinierende an unseren Gutmensch-Journalisten . Das Christentum kann bespien, verhetzt und mit jeder Art von Entwürdigung überzogen werden, tapfer wähnen sich die Täter im Widerstand. Jede ähnliche Karikatur mit Mohamed und die durch und durch verlogenen Philoislamisten des deutschen Feuilleton würden die Pimpernellen kriegen. Nicht nur weil sie eine Schweineangst wegen der gesundheitsschädlichen Konsequenzen hätten, sondern weil hier der " Respekt" vor einer Religion vor die Freiheit der Satire ginge.

  • W
    witwit

    Wenn der feine Herr Frank in den letzten Jahren hin und wieder mal einen Blick in die Titanic geworfen hätte, wüßte er, daß -gute und deftige- Satire zum Islam dort andauernd zu finden ist. Aber der feige Herr Frank schaut ja nicht so genau hin lieber...

  • R
    Rainer

    Natürlich darf Satire 'alles', aber nicht alles, was provoziert, ist deswegen auch schon Satire.

     

    Das Problem bei dieser Darstellung ist doch, dass es ungefähr so lustig ist, wie die sexuell aufgeladenen Folterbilder von Abu Ghraib: eben garnicht.

     

    Jetzt warte ich nur noch auf die Karikatur, wo der bekennende Odenwaldschüler Daniel Cohn-Bendit im Europaparlament unter dem Rednerpult von Volker 'Schwup' Beck einen geblasen kriegt.

     

    Bin da sehr gespannt, ob das die gleichen Leute auch super lustig fänden.

  • E
    eva

    ich weiß, dass ich als christin bei den taz-lesern falsch bin, trotzdem möchte ich mitteilen: ich verurteile die prister, die kinder missbraucht haben aufs schärfste. aber jesus mit reinzuziehen, finde ich geschmacklos. wenn bhuddisten scheiße bauen, wird auch nicht an ihrem gott rumgekrittelt. ich finde das eine nummer zu hoch. und ja... ich lese regelmäßig die titanic, manchmal kann ich sogar lachen. aber ich finde nicht pro forma alles toll, nur weil es die titanic ist. seid mal etwas reflektierter!

  • W
    Wütende

    Herr Frank,

     

    da wird keiner "verwöhnt"!!! Da wird jemandem Gewalt angetan, der sich nicht wehren kann!

     

    Dieses Wort in diesem Zusammenhang lässt für mich Zweifel laut werden, ob Sie überhaupt verstanden haben, das da Opfer waren und sind. Keine Mitmacher.

     

    Das sollte nicht gezeigt werden. Das muss gezeigt werden. Damit keiner mehr schweigen muss und keiner mehr schweigen kann.

     

    Damit darüber geredet wird. Und etwas dagegen getan wird.

  • CH
    C. Hermann Middelanis

    Zwei Anmerkungen zu der Debatte. Es ist gut, dass die Titanic diese Karikatur gebracht hat, damit die Deutschen im internationalen Vergleich nicht als zu ängstlich dastehen. Schauen Sie sich mal die französischen Satireblätter, "Charlie Hebdo" und "Siné Hebdo" vom 29.03.2010 zu gleichen Thema an. Leider wird "Siné Hebdo" bald eingestellt, umso wichtiger, dass die Titanic weitermacht.

    Jetzt wirds grundsätzlicher. Im Gegensatz zu allen anderen Religionen ist der Gott am Kreuz nicht karikierbar, weil er bereits eine Karikatur ist. Durch das Anbringen des Schriftzugs "INRI" (Jesus von Nazareth, König der Juden)wollte Pilatus auf den Vorwurf der Schriftgelehrten hinweisen, Jesus habe sich zum König gemacht. Als Zyniker der römischen Großmacht zeigt er den Juden, was aus ihrem König wird. Deswegen berichten die Evangelien ja auch, dass viele über Jesus am Kreuz gespottet haben. Für die Christen ist diese Parodie eines allmächtigen Gottesbildes durchaus glaubwürdig. Karikaturisten und viele andere Künstler haben dieses Element der Kreuzigung schon lange vor der Titanic erkannt und es ist wichtig, dass die Titanic weitermacht.

  • M
    moslaemm.blogspot.com

    Was soll das Gejammer über diese Jesus-Karikatur?

    Schreibt doch einfach eine christliche Fatwa aus und ruft zum Mord gegen die Titanicfrevler auf, Ihr PI-Weicheier.

  • M
    Max

    Wahrhaft erschreckend, dass hier eine Praktikantin mehr drauf hat als ein Redakteur.

    Der Kontra-Teil bewegt sich ja auf wirklich unterirdischem Niveau. Etwas mehr Recherche kann beim naechsten Mal vielleicht helfen...

  • V
    vic

    Zitat contra: "Warum zeigt die Titanic denn keinen Mohammed, der von einem Imam verwöhnt wird?"

    Welch interessanter Gedanke... Nun soll die TITANIC also eine Mohammed-Karrikatur bringen als Reaktion auf die Verfehlungen der RKK. Naja, Religion verwirrt zuweilen, das fiel mir bereits auf.

    Ich hoffe Gesichtsfarbe und Blutdruck haben sich wieder normalisiert.

    Hey, Herr Frank. Wenn es Zeit wird für Mohammed wird die TITANIC das thematisieren, die haben kein Problem mit Kleingeistern.

  • M
    MKG

    Hier wird offensichtlich mit und über Menschen diskutiert die an übernatürliche Wesen mit Superkräften glauben.

     

    Ich denke, dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

  • G
    Gustav

    Selten so ein treffendes Cover gesehen.

    Jesus könnte es selbst gemalt haben.

    Lest mal, was er sagt:

    Mt 25,40 Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.

  • H
    Hans

    Leute, kapiert ihr das Cover nicht?

     

    Es wird auf dem "Titanic"-Cover KEINE sexuelle Handlung gezeigt, sondern lediglich die Rückansicht eines Priesters vor einem Kruzifix. Wo sieht man denn da, wie er Jesus "einen bläst"? Wo bitte?

     

    Es sind die PHANTASIEN DER BETRACHTER, die diese auf das "Titanic"-Cover PROJIZIEREN.

     

    D.h. der Sex findet NUR IM KOPFE DES BETRACHTERS statt.

     

    Und DAS ist doch das Geniale an diesem "Titanic"-Cover.

     

    Dass es lediglich einen Priester vor einem Kruzifix zeigt, und alle sofort an "Sex" denken.

  • V
    vic

    TITANIC hat´s einfach drauf. Immer am Puls der Zeit.

    Also Leute, da muss man doch einfach drüber schmunzeln, oder?

    Traurig wer sich davon angegriffen fühlt.

  • A
    André

    Ich habe mich selbst gefragt, ob ich das vertreten könnte, ein solches Titelblatt in der Öffentlichkeit zugänglich zu lassen.

     

    Zuerst einmal findet sich auf diesem Titelblatt nichts Anrüchiges. Die "Schweinerei" resultiert erst aus meiner Assoziation. Danach empfand ich: "Aha. Die Titanic hat mal wieder ein treffende und provozierende Darstellung der Ereignisse produziert."

     

    Warum treffend? Die Öffentlichkeit hat sich mit Begierde auf dieses Thema gestürzt.

    Denn Sex sells.

    Und Ekel genauso.

    Noch eine gewaltige Schippe Moralin drauf,

    dazu die seltsamen Erinnerungen eines jeden christlich Geprägten und zum Schluss noch die Frage: "Wie kann es ein Mann sein ganzes Leben ohne Sex aushalten? (Antwort: Gar nicht!)

     

    Und schon sind die Medien wochenlang beschäftigt.

     

    Also ist die Bereitstellung einer Assozaitionsmöglichkeit nur etwas, was die Öffentlichkeit betrifft und anspricht.

     

    Soweit nichts schlimmes.

     

    Nicht schlimmes?

     

    Aber die Assoziation ist doch automatisch: Der Priester befriedigt den Jesus am Kreuz oral. Jesus ist eine heilige Figur!

     

    Wenn Jesus eine heilige Figur ist, die eine absoluten Respekt und grenzenlose Verehrung verlangt, dann darf niemand vergessen, wofür diese Darstellung am Kreuz steht: Für die Selbstopferung des Sohnes Gottes für den Menschen an sich. Er ist für den Menschen gestorben. Der Mensch ist aber ein Geschöpf Gottes. Er ist auch ein Sohn oder eine Tochter Gottes.

     

    Was also, wenn irgendein Pfarrer, der sich bewusst in die Tradition dieses leidenden Jesus Christus begeben hat, einen Schutzbefohlenen in irgendeiner Art und Weise missbraucht???

     

    Missbraucht er dann nicht in letzter Konsequenz Jesus am Kreuze selber?

     

    Diese Satire ist eine Anprangerung jeglicher Leugnung der Straftaten und ekelhaften Handlungen dieser Priester, die ihren eigenen Glauben im tiefsten Inneren verraten haben und die Konsequenzen nicht tragen wollen.

     

    Gerade diese doppelte Beleidigung der Opfer macht die Kirche besonders schuldig.

     

    Die Darstellung ist nicht nur gerechtfertigt, sondern sie muss auch in der Öffentlichkeit bleiben!

  • S
    Straflager

    Warum nicht die Darsteller vertauschen.

     

    Gott Liebt uns alle und wenn wir aufhören den Schwarzen Kutten nachzurennen, kann die Liebe Gottes auch anderen Menschen zu gute kommen.

  • M
    MudShark

    anyway ... du sollst nicht begehren deines nächsten _weib_ hat als katholisches gebot eine ganz neue dimension erhalten...

     

    titanic ist und bleibt eine der letzten bastionen gegen den gleichgeschalteten verlogenheitsmainstream

  • SL
    schwanzus longus

    das selbe geschrei als seinerzeit "life of brian" veröffentlicht wurde. als man jesus darstellte, als einen von vielen predigern auf einem marktplatz, dem die leute hinterher latschten, wie die lemminge zur klippe und der in der blüte seiner jahre sinnlos am kreuz endigte.......

    und wer war maria-magdalena ???

    der klerus hat sich schon immer dadurch ausgezeichnet über eigenes unrecht den mantel des schweigens zu legen. seien es die kreuzzüge, die hexenverbrennungen oder das ausbeuten der menschen, bis zum erscheinen eines gewissen "luther", der die verlogenheit offenbarte und beendigte. die kirche ist und bleibt eine verlogene bande. bei den protestanten ist es klar, dass die von der kirchengemeinde bezahlte haushälterin für mehr sorgt, als nur für die wohnung des pfarrers ;). ist auch akzeptiert :) ist aber nichts gegen die pädo's im priestergewand, bei denen die kirche die frechheit besitzt, die behörden NICHT zu informieren !!!!

    und diese (nicht)täter ziehen alles in den dreck !!

     

    wenn es KEINE religionen geben würde, gäbe es auch KEINE kriege !

    axo:

     

    das cover ist nur dann obszön, wenn man eine gewisse "sichtweise" annimmt. insofern: gelungen !

  • S
    ste

    Wo sind eigentlich die rot-grünen Zeitgenossen, die das Bild für rassistisch halten und ein Verbot wünschen?

    Oder unterscheiden die Vertreter des rot-grünen Spektrums bei der Beurteilung von Bildern, die anderen heilig sind, nach der Herkunft der Religion?

    Wäre irgendwie auch rassistisch, oder nicht?

  • E
    erikius

    Ihren Kommentar hier eingebenBei den Mohammed-Kariakturen wurde gerade von den linken "Intellektuellen" Verständnis für die überaus gewalttätigen Reaktionen geäußert. Dürfen Christen das im Sinne der Gleichberechtigung jetzt auch und die Redaktionsstuben der Titanic stürmen oder zumindest deutsche Botschaften im Ausland? Oder hat man einfach keine Angst vor Christen, da jedermann weiß, dass Jesus eine ein friedfertiger Mensch war und dieses auch von den Menschen fordert. Aber was sagt uns das nun über Mohammed und seine Anhänger. Was würde wohl passieren wenn man eine Karikatur über ihn mit seiner neunjährigen Frau Aisha ebenfalls in eindeutig zweideutiger Pose veröffentlichen würde (und das wäre noch nicht einmal eine Karikatur – und der Cohn-Bendit würde sich freuen, der schwärmte doch eines Tages davon, wie aufregend es sei, wenn ihm ein Kind seine Kleider auszieht – aber das nur am Rande). Wären dieselben Leute, die die Titanic unterstützen auch dann noch so verständnisvoll. Oder würde wieder ein Ruck der Empörung durch Deutschland gehen, an deren Ende Günter Grass alle gewalttätigen Reaktionen gutheißt und als eine Art Gegenleistung fordert, einer der Lübecker Kirchen in eine Moschee umzuwandeln??

  • X
    xsirup

    Wenn das Ganze nicht so breit in der Öffentlichkeit stehen würde, gäbe es nur den direkten, genügend tragischen, juristischen Aspekt. Durch die sibyllische Komponente, die durch die Stellung der Täter entsteht, spannt sich erst der gewaltige Zirkelschluss. Welcher nicht nur die Opfer verhöhnt, sondern ausnahmslos alle angelagerten Beteiligten. Das ließ bis jetzt jede Kritik auf Grund der breiten Täterschaft, in die Richtung zurückschlagen, aus der sie kam. Erschreckend ist, dass dieser herodische Mechanismus sich als Motivation der Urkirche zu erkennen gibt. Es somit keine andauernde Befreiung durch einen Gesalbten gibt, dies daher dauernde Wiederholung als Vollendungsritus fordert. Steht hier religiöses Verständnis und Unverständnis, leider nicht nur umgangssprachlich gegenüber.

  • K
    Kay

    Ich weiß gar nicht wo das Problem bei dem Titelbild ist: Ein Priester steht mit dem Rücken zur Gemeinde vor dem Altar über dem ein Kreuz mit J.C. hängt. Das sieht man jeden Sonntag in der Kirche beim Gottesdienst.

     

    Alles was da hineininterpretiert wird ist Sache des Betrachters.

     

    Wie hieß es damals in Leisure Suit Larry in the Land of the Lonuge Lizards? It's your mind that's dirty!...

     

    P.S.: der Contra-Schreiber hätte sich mal eine wenig bei titanic umsehen sollen, Mohammed und der Islam waren schon öfter dran. Ohne Aufschrei!

  • L
    Lincoln

    Satire hat ihre Grenzen und hier wird diese Grenze eindeutig überschritten. Hier wird die katholische Kirche wegen der Verfehlung einiger weniger Priester in die Pfanne gehauen und dabei wird übersehen, dass es in der Welt außerhalb der katholischen Kirche wesentlich mehr Missbräuche gibt.

    Mit dieser Satire wird Christen-bashing vom aller Feinsten betrieben und das steht außerhalb des Grundrechts der Pressefreiheit.

    Wie wäre es, wenn sich die TAZ einmal dafür einsetzen würde, die Hintergründe der Grundrechte offenzulegen. Ich glaube so manch ein Kommentator würde vor Scham rot im Gesicht, wenn er erführe, dass die Grundrechte zum Großteil auf christliche Werte zurückgehen. Lest einmal die Protokolle des Parlamentarischen Rates und die Niederschriften von Herrenchiemsee!!! Danach können wir erneut darüber reden.

  • E
    ekboga

    Nun als Mohammed als Bombenleger gezeichnet wurde, hörte man alle laut schreien Meinungsfreiheit, wir die Guten haben ein Recht darauf... bla bla bla.

     

    Wenn das so ist, wäre es für mich durchaus mit der Meinungsfreiheit vertretbar Jesus als Kinderschänder darzustellen.

     

    Schließlich wurde Mohammed als Bombenleger dargestellt weil Moslem Bomben legen ... und hey im Fall der Katholischen Kirche ist es wohl noch viel Schlimmer ... es sind die Priester also die offiziellen Vertreter!

     

    Und Strafrechtlich kommt Jesus damit eh besser weg als Mohammed … ein katholischer Kinderschänder hat wohl eine geringer Strafe zu erwarten als ein bombenlegender Moslem.

  • S
    straszak

    Die Mohammed Karrikaturen von Westergaard waren genauso bieder, dröge und harmlos wie der Brüller mit Paulus und den Irokesen. Ok, Titanic hatte den Mut die nachzudrucken. Die Taz und so gut wie alle anderen wollten keine religiösen Gefühle verletzen. Die Beklemmung und die Angst in Punkto Islam was 'Falsches' zu drucken ist mit Händen zu greifen. Man will nicht enden wie Theo van Gogh. Die Christen lassen sich's bieten, da gilt die künstlerische Freiheit.

  • P
    peter

    um zu sehen wie der durchschnittliche katholik tickt, der sich über so banalitäten aufregt empfehle ich ein blick in die kathpedia:

     

    http://www.kathpedia.com/index.php/Wikipedia

  • S
    Sikasuu

    Wo ist das Problem?

     

    Das Bild ist neutral, zeigt einen Priester bei der Arbeit!

    .

    Ein Schelm wer böses dabei denkt. :-)

    .

    Ein Realist, wer nach momentaner Faktenlage auf kirchenkritische Ideen kommt.

    .

    Aber, wie sagte so schön ein Funktionär Ostern öffendlich in Rom:... dieses Geschwätz stört keinen großen Geist....

    .

    Die Kirche wird verunglimpft? NEIN, sie hat selbst seit 2.000 Jahren Ihre im Grundsatz gute Idee in den Dreck gezogen.

     

    Gruss Sikasuu

    .

    Ps.... der die Idee des Christentum sehr gut findet, aber leider sieht .. das die Umsetzung, wie bei vielen guten Ideen nichts mehr davon überig gelassen hat.

  • A
    Axel

    Wenn Herr Frank seinen Text ernst gemeint hat: Schmeißt ihn fristlos raus wegen "Unterstützung einer kriminellen Vereinigung", nämlich dieses in weiten Teilen offenbar der organisierten Krimininalität frönenden "Ordens der scheinheiligen Kinderschänder" mit Hauptsitz in Rom. "Gott lässt seiner nicht spotten", meint er? Wahrlich, ich sage euch, sprach die Praktikantin: "Was ich sehe, ist die Darstellung des Missbrauchs der Kirche durch ihre Vertreter."

     

    Gebt Herrn Franks Redakteurs-Job der Praktikantin Frau Herrnböck, die will ich lesen! War ein Elfmeter, ihr Kommentar, aber mit traumhafter Sicherheit versenkt und den Redakteur aus dem gleichen Ressort gleich noch mit nass gemacht.

  • H
    hmmm

    die antwort auf die frage "ob man das darf" gestaltet sich ambivalent..

     

    es kommt doch darauf an ob jmd etwas satirisch aufbereitet um etwas gesellschaftspolitisch aktuelles zu thematisieren..in diesem fall die titanic...oder ob hanswurst (oder eingie der kommentatoren hier) mich als katholiken am nächsten tag mit eben diesem bild provozieren will (/wollen) und sich danach riesig freut (/freuen) einen katholiken gemobbt zu haben.

     

    während ich ersteres toleriere... macht das zweite die satire zum problem

     

     

    und ich bitte bei diesem thema - so schlimm es auch ist - ein bißchen mit verallgemeinerungen zu sparen..und von den kriminellen geistlichen nicht per se auf alle priester oder gar alle "kirchengänger" zu schließen..danke :)

  • H
    hto

    Der Mißbrauch / die Lüge der Kirchen beginnt doch mit der zeitgeistlichen Interpretation der Geschichte des Jesus - ausserdem ist die Realität des nun "freiheitlichen" Wettbewerbs an Obzönität nicht zu überbieten!?

  • R
    Riesa

    Also, spätestens ab

     

    "Ich halte mich für einen humorvollen Menschen, immer für ein Späßchen zu haben. Etwa für den Spruch: 'Paulus schrieb an die Irokesen: Euch schreib ich nicht, lernt erst mal lesen!' Frech? Klar, aber doch auch pfiffig, oder?"

     

    sollte klar sein, dass es sich beim Contra um eine Satire handelt.

  • DV
    der vollständigkeit halber

    paulus schrieb an die komantschen: ihr sollt erst nach der predigt plantschen.

     

    paulus schrieb an die apatschen: ihr sollt nicht nach der predigt klatschen.

     

    und dann die irokesen. so wir ein gedicht draus, im übrigen von robert gernhardt. rechtschreibfehler und womöglich falsches zitieren von mir.

  • MT
    Michael T.

    Ja, er darf (wenn auch nur auf einem Satire-Cover)! Von was sich allerdings der Redakteur Frank gestört fühlt, bleibt mehr als zweifelhaft. Und ehrlich gesagt, die Art der Empörung von Herrn Frank gehört wohl eher in eine spießige Ecke der FAZ als in auf eine Seite der taz. Ganz nach der Geistesgroße "Das macht man doch nicht!" Herr Frank kann sich natürlich gestört fühlen, aber innerlich brodelnd und errötend im Supermarkt stehen...? Das halte ich eines taz-Redakteurs nicht für würdig! Gut nur, dass er die Zeitung wieder weg legte und hoffentlich auch keine Kondome kaufen wollte ("Rita, was kosten die Kondome?") Ich frage mich, ob denn nicht JEDES einzelne Opfer von Kinderschändung sich nicht auch ob der ekeligen Schänder in "Kleidern" gestört fühlte und es wenigstens mit Genugtuung sehen kann, dass DIESER Schmutz (die Kinderschändung) nicht weiter unter den doch wohl ziemlich großen Teppich gekehrt wird. Herr Frank sollte sich schämen, so, wie auch die Katholische Kirche

  • X
    Xente

    Zitat: "Warum zeigt die Titanic denn keinen Mohammed, der von einem Imam verwöhnt wird? Vielleicht, weil es dafür einfach keinen Grund gäbe."

    Nein, nicht vielleicht, sondern genau deswegen! Weil die eigentliche Obszönität die gewaltsame Fellatio mit einem Kind und nicht die gedachte mit einem kunsthandwerklichen Erzeugnis ist. Wie ereifert sich Frank, ganz im kitschigen, selbstgefälligen Stil Martin Walsers ("Mit zitternden Fingern, errötend und innerlich kochend...") über dieses, während er jenes, scheinheilig-selbstkritisch sich im Allgemeinen verlieren lässt ("Natürlich gibt es Probleme in meiner Kirche..."), bevor er es mit Hinweis auf eine angebliche "Kultur des Vergebens", die in Wahrheit eine Unkultur des allzu bequemen Sich-selbst-vergebens und Flucht vor der Verantwortung ist, ad acta legt. Auch Frank will von den Verbrechen nichts wissen, mit milden Worten allenfalls: "Wenn überhaupt..." Und schon im folgenden Satz denunziert er wieder, schmäht die Titanic-Herausgeber als gewissenlose "Schmierfinken" ohne jegliche Scham.

    Sind dem Eiferer Logik und Vernunft vollständig abhanden gekommen? Ich verstehe beim besten Willen nicht den rätselhaften Satz "Schmutz, Schmutz, Schmutz, aufgewirbelt von öffentlichkeitssüchtigen Einzeltätern." All die Priester, Ordensleute und Lehrkräfte, die die Ihnen anvertrauten Kinder geschlagen, gedemütigt, missbraucht und vergewaltigt haben, scheuten die Öffentlichkeit, zumeist unter dem Schutz vergebefreudiger Vorgesetzter, so gut es ging und können folglich nicht gemeint sein. An die Öffentlichkeit gegangen sind hingegen, oft nach jahrzehntelangem Schweigen, einige der Opfer; sind sie etwa die eigentlichen Täter im frankschen Sinne? Oder, da im vorangegangen Satz von "fürchterlichen Geschichten [...], die neuerdings in den Zeitungen über die Kirche [singular, gemeint ist vermutlich die katholische] zu lesen sind" die Rede ist, die JournalistInnen, die die Missbrauchsfälle endlich publik machen und dem unseligen Treiben ein Ende setzen? Eine Aussage widerwärtiger als die andere.

    Der ganze Text changiert zwischen selbstverliebter Weinerlichkeit und einem hetzerischen Jargon, der in strenger Schwarzweißzeichnung nur dem Verfasser selbst Anstand und Gefühl, Humor und Toleranz zuschreibt. Die anderen? Perfide, geltungssüchtig, gewissenlos, obszön und feige; verlorenen Seelen, die nicht wissen, was sie tun. Das weiß nur Frank, der der einzigen Kirche angehört und der selbst als Nachweis seines passiven Humors einen 30 Jahre alten Kalauer über einen christlichen Missionar anführt, der die dummen Heiden abkanzelt. Die missbrauchten Kinder hingegen kommen bei ihm nicht als Menschen vor, nur als "Problem", als Belästigung; leidtragend sind allein er und seine Kirche. Traurig macht ihn nicht, dass die Täter nicht zur Verantwortung gezogen wurden (und dank Verjährung in den meisten Fällen auch nicht werden), sondern dass diejenigen, die die diese Verbrechen ermöglichenden Strukturen und Verantwortlichen auf eine Weise kenntlich machen, die er nicht mehr ignorieren kann, nicht wegen angeblicher Verletzung religiöser Gefühle bestraft werden.

    In den Seligpreisungen des Religionsgründers heißt es: "Selig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und lügnerisch alles Böse gegen euch sagen um meinetwillen." Ich versteh erst jetzt richtig, wer damit gemeint ist, wer in SEinem Namen wen schmäht, verfolgt und verleumdet. Schöne Grüße also auch an Mixa und Co.

  • LO
    Langdon Olger

    Wann sehen es Menschen eigentlich mal ein, daß nicht alles, wodurch sie sich beleidigt fühlen, gleich verboten werden muß? Wenn es danach gehen würde, wäre aus meiner Sicht so einiges zu verbieten...

  • M
    Micha

    Ich denke mir, angesichts dieses Titanic-Titels wird sich so manch ein Gläubiger beleidigt fühlen. Aber, das müssen die aushalten. Satire ist Satire.

    Außerdem: Ich werde jeden Tag beleidigt. Wenn ich die Zeitung aufschlage, wenn ich den Fernseher anmache, wenn ich durch die Straßen gehe.

  • U
    uli

    "Warum zeigt die Titanic denn keinen Mohammed, der von einem Imam verwöhnt wird? Vielleicht, weil es dafür einfach keinen Grund gäbe. Aber sicher auch, weil sie sich einfach nicht traut, die feine Titanic!"

     

    Ich werde an zwei Straßenkreuzungen hintereinander von zwei verschiedenen Autos übelst und absichtlich vom Rad runtergeschnitten.

    Das erste Auto ist ein Hummer mit fünf fiesen Luden drin. Ich sage nichts, weil mir der Rest meiner Gesundheit lieb ist. Das zweite Auto ist ein Polo, darin ein schmächtiges bebrilltes Kerlchen. Ich sage wieder nichts, weil ich doch sonst feige bin.

    Ich bin ganz schön blöd.

  • R
    rolf

    ... ich wette, bald taucht der papst bei Ihnen auf und will geld für dieses blowjob...

    alles wird gut

  • M
    Michael

    Das Bild beschreibt doch den Satz, den Jesus selbst gesagt hat - jedenfalls laut Matthäus-Evangelium: "Wahrlich ich sage euch: Was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan."

     

    Was der Priester also mit den Kindern gemacht hat...

     

    Insofern hat Titanic nur recht. Absolut recht. Schade, dass sie dieses Bibelzitat nicht daneben gestellt haben.

  • TI
    Titan ic

    Arno Frank schreibt ja unsinn, da ist ja seine Praktikantin besser! Sogar im Schreibstil. Und dann will er noch den Islam ins Spiel bringen, verheddert sich da aber nur völlig in seiner Unsinnigkeit. Grotesk.

  • C
    Christian

    Dieser Artikel hat für mich Bildzeitungsniveau. Was sich vielleicht noch beim Pro-Part vertuschen lässt, kommt bei Contra-Part voll zum tragen: reines Geheuschle. Zumal der Contra-Teil auch von absoluter Unwissendheit zeugt: das Titanic-Magazin hat mehrmals auch den muslimischen Glauben karrikiert.

     

    Also erstmal mit Themen befassen, bevor hier was geschrieben wird.

  • K
    Kallike

    Bei nochmaligem lesen ist der zweite Text wirklich zum schreien komisch! danke, taz!

  • PJ
    peinliche jammerlappen

    Was für ein peinliches Lamento über das Titelbild!

     

    Was wird denn kritisiert?

     

    Doch nur das, das sich der Betrachter dabei denkt!

     

    Wie kann man aber den Satiriker für seine eigenen Gedanken beschimpfen! Das ist wirklich lächerlich. Vor drei Jahren hätte niemand ein Problem mit dem Bild gehabt, weil die Assoziation nicht bestanden hat.

     

    Also: wer protestiert, ist selbst Blasphemiker, weil es unreine Gedanken auf Jesus projeziert...

  • K
    KMG

    Ich habe die anderen Kommentare nicht gelesen und vielleicht hat das ja auch schon einmal jemand geschrieben, was ich nun sagen will; es liegt ja so nahe.

     

    Doch wenn man sich die veröffentlichten Telefonreaktionen oder den "Contra"-Text hier anhört/anschaut fällt doch eines auf: Alle regen sich in sehr überzeugender Emotionalität darüber auf, dass hier ein gar nicht mal so schlechtes kleines Kunstwerk zu einem aktuellen Thema veröffentlich wird, ohne offenbar zu merken, dass diese Lautstärke der Entrüstung vor dem Hintergrund der relativen Ruhe, die der sog. Missbrauchsskandal in der Kirche kaum zu stören vermochte, doch doppelt befremdlich wirkt.

     

    Und schon wirkt die Kunst.

     

    Die Reaktionen der Kirchenmitglieder machen das Titelbild erst zu dem ziemlich schlauen Streich, der er ist. Chapeau.

  • D
    $$_DPA_AP

    1. Information wird vom Empfänger gemacht. Dies bedeutet, dass jegliche INterpretationen und Schlußfolgerungen durch die Reflektion des Einzelnen stattfinden

     

    2. Religion, Glaube und Spiritualität sind unterschieldiche Begriffe und haben nichts miteinander zu tun.

     

    3. Der Contra Artikel ist eine absolute ANTI Werbung wenn es um Neukundenakquiese geht! Unterstes Niveau! Wie konnte dieses Thema so unreflektiert bearbeitet werden? Hier wurden Kinder (Schutzbefohlene)von erwachsene Menschen mißhandelt!

     

    4. Die Frage ob ein Priester Jesus mißbrauchen darf ist die Interpretation des Bildes. Bezogen auf die Bergpredigt sind die aktuellen Vorfälle eine große Schande für den "Lizenzinhaber" dieser Lehre ... dennoch: Satire überspitzt und erreicht durch Übertreibung eine Diskussion. In der Psychologie wird folgendes gesagt:

    Das Außen dient als Spiegel für das Eigene, das Innere. Wie gehe ich in Resonanz mit dem Bild? Dies offenbart mir meine innere Einstellung zu dieser Situation, zu meinem Glauben, zur Religion, zu den Vorfällen an sich etc ...

     

    => Liebe TAZ, reißt Euch bitte am Riemen und bringt wieder NIVEAU in Eure Zeitung. Und damit meine ich die gesamte Zeitung. So klappt das nicht mit mehr Abonennten! Da ist ja Spiegel und Bild noch kritischer! Und ein LOB an die Praktikantin! Sofort Festanstellung! Sonst ist sie weg! Und mir ihr das "kritische Bewußtsein" ...

  • I
    IANC

    An dieser Stelle lohnt es sich Funny van Dannen zu zitieren:

     

     

    In der Schule werden Gefühle verletzt

    Bei der Arbeit werden Gefühle verletzt

    Und auch bei der Genitalverstümmelung werden Gefühle verletzt

     

    Das sind nicht immer religiöse Gefühle

    Denke ich während ich wandere

    Tun verletzte religiöse Gefühle

    mehr weh als andere?

  • HF
    Hans Fallada

    2000 Jahre war es so: Kirche durfte alles!

    (und sich selbst praktischerweise auch alles vergeben)

     

    Jetzt darf Satire wenigstens ein bißchen.

     

    Schlechte Verlierer, die sich da so aufregen!

     

    Christen sollten sich lieber, was ihr Anspruch ist, um eine bessere Welt bemühen, als ihre Pfründe zu sichern.

  • A
    Agnostikerin

    Also, katholischer als Herr Frank hätte man die Karikatur kaum interpretieren können.

     

    "... grübelte ich allerdings über den Gottesmann, der vor dem Kreuz zu knien scheint."

    Dass er kniet, kann nur ein Katholik denken, aber das nur nebenbei.

     

    "Ich halte mich für einen humorvollen Menschen, immer für ein Späßchen zu haben. Etwa für den Spruch: "Paulus schrieb an die Irokesen: Euch schreib ich nicht, lernt erst mal lesen!" Frech? Klar, aber doch auch pfiffig, oder?"

    Ja genau, oder einfach nur rassistisch, oder grundlegend ehrlich: denn so hat die Kriche schließlich schon immer die Indianer gesehen, nicht wahr? Als dumme, ungläubige Tiere, die man ausrotten muss, was mithilfe der Kirche ja auch fast geklappt hat. Sehr lustig, Herr Frank, aber ein Priester vor einem angenagelten Jesus – das geht nun wirklich nicht.

     

    "Schmutz, Schmutz, Schmutz, aufgewirbelt von öffentlichkeitssüchtigen Einzeltätern."

    Mit den öffentlichen Einzeltätern meinen Sie vermutlich auch noch die Opfer des Missbrauchs. Schämen sollten die sich, wenn sie gegen ihre Peiniger vorgehen und dabei den Dreck aufwirbeln, den Geistliche verursacht haben! Oder wie habe ich das zu verstehen?

     

    "Natürlich gibt es Probleme in meiner Kirche, in der es aber auch eine Kultur des Vergebens gibt. Wenn überhaupt, möchte ich darauf also mit weichen Worten aufmerksam gemacht werden."

    Weiche Worte sollen auf so etwas Bestialisches wie Kindesmissbrauch aufmerksam machen? Sowas scheint für sie wie Lutscher klauen zu sein! Und ich bin froh, dass jenseits der Kirchenmauern weder vergeben, noch vergessen, sondern für sowas bestraft wird!

     

    "Nicht von gewissenlosen Schmierfinken, die mit Obszönitäten ihre Auflage steigern wollen!

    Warum zeigt die Titanic denn keinen Mohammed, der von einem Imam verwöhnt wird? Vielleicht, weil es dafür einfach keinen Grund gäbe."

     

    Stimmt, es gibt keinen Grund, sowas mit einem Imam zu machen, denn die vergewaltigen ihre Schützlinge nicht. Wäre Ihnen schon lieber gewesen mit dem Mohammed, was? Und mal ehrlich: natürlich steigert es die Auflage, wenn man den Nerv trifft – das haben sie, und zwar recht niveauvoll. Das Bild sagt einfach alles über die Missbrauchsfälle in den Kirchen und über das jahrelange Vertuschen. Ob es Ihnen gefällt, oder nicht.

  • CF
    Christian Fleißner

    herr frank, ich würde das sonst nicht so hier schreiben - aber wie möchten sie denn "der priester fickt seinen messdiener" in weichen worten hören? vielleicht als "der hirte verwöhnt seinen schützling"? wonach, meinen sie, fühlt es sich für den mehr an - der verwöhnte zu sein oder der genagelte? die grafik verspottet im übrigen nicht die christliche religionslehre, sondern ihre pervertierung durch die institution kirche - das sind, bitteschön, zwei verschiedene dinge. und diese kirche bzw. ihre verantwortlichen sind mit ihrem verschweigen und vertuschen ebenso täter, nicht nur die "verwöhner". und zwar unabhängig davon, was in anderen religiösen institutionen geschieht - weshalb ich nicht erkennen kann, was der islam hier zu suchen hat.

  • GM
    Grégoire Mignon

    Wie niedlich! Egal, was man zum Titanic-Cover meint, aber das ist ja schnuckelig, dass die kleine Julia mit dem süßen Zuckerarsch meint, die Titanic habe irgendwas mit Sozialkritik etc. blabla zu tun. Du musst noch eine Menge lernen! Aber wie niedlich!

  • T
    Tristan

    1 - Das Titanic-Cover: Großartig.

     

    2 - Der Contra-Artikel: Brillant (der Irokesen-Witz!).

     

    3 - Die hier auflaufenden gänzlich humor- und geistbefreiten Kommentare, die zwar das Titanic-Cover gewagt und amüsant (womöglich auch "pfiffig") finden aber die Intention des obigen Kommentars nicht verstehen: Unbezahlbar!

     

    Danke an alle Beteiligten für diesen wunderbaren Nachmittag. Bitte weiter so.

  • A
    Anna

    *lol...dieses PRO und CONTRA ist sowas von inszeniert, erinnert mich an die HA Aufklärung des MfS.

  • M
    Martin

    "Warum zeigt die Titanic denn keinen Mohammed, der von einem Imam verwöhnt wird? Vielleicht, weil es dafür einfach keinen Grund gäbe. Aber sicher auch, weil sie sich einfach nicht traut, die feine Titanic!"

     

    Klar, ZUERST sollte man die boesen Moslems karikieren, bevor man es sich ueberhaupt ERLAUBEN kann, unsere schoene, abendlaendische Kirche satirisch darzustellen. Super!

  • M
    Marianne

    Eigentlich interessiert doch niemanden was auf dem Titanic Cover drauf ist, da gab es schon schlimmere Verfehlungen z.B. das Maddie-Cover war wirklich abartig.

     

    Die Sache wird doch nur künstlich in den Medien aufgebauscht und da kann ich wirklich drauf verzichten...

  • F
    Fragezeichen

    Was bitte, Herrn Frank, soll denn da vergeben werden? Nach Aussagen verschiedener konservativer Kreise sind nicht die direkt Handelnden, sondern die Achtundsechziger verantwortlich für die Taten.

  • S
    sowieso

    Danke für dem Hinweis auf den Mohammed Ähnlichkeitswettbewerb! Hab mir Muskelkater gelacht. :D

     

    Zum Titanic-Bildchen: Müsste es nicht eigentlich anders herum sein?

  • P
    Pooparsch

    Traurig ist eigentlich nur, dass ausser ein wenig Anfeindung (betroffene Katholiken vs. Freiheitsverfechter) keine weiteren gesellschaftlichen Konsequenzen zu erwarten sind. Da wir ein Titelbild heftig diskutiert und die Paffen lassen schon wieder die Hosen runter …

     

    Ich schliesse mich Jesus an …

  • D
    davidly

    Genial! Arno Franks satirische Kontrabeitrag wird bestimmt die echte Gegner irritieren, aber ich finde ihn gelungen.

  • DP
    Daniel Preissler

    Lieber Arno Frank,

    das Titanic-Cover ist doch (egal, wie man dazu steht) nun wirklich harmloser als der Aufmacher der Oster-Ausgabe '09 der taz. Damals war der inhaltliche Ausgangspunkt der FC Bayern und Ostern und die Kirche nur das "Parabel-Thema" (man hätte die Kirche auch rauslassen können und schlicht eine grausame Tötungsart der Römer und Punier erkennen können, aber wegen Ostern und der hiesigen symbolischen Kultur...). Jetzt gab es aber eine Vorgeschichte innerhalb der kath. Kirche;

    d.h. die Titanic hat nicht "unfairer Weise" wie die taz letztes Jahr die vielleicht unbescholtene aber ideologisch konträre (ihr merkt, ich versuche neutral zu schreiben ohne es zu sein) kath. Kirche benutzt, um etwas anderes (und vergleichsweise Unwichtiges, auch wenn es immer schön ist, wenn's dem FCB schlecht geht) zu behandeln, sondern das Problem ist schon in/bei der Kirche, die Titanic greift es nur auf. Der hier schon hinlänglich dekonstruierte schlechte Contra-Text wäre also, selbst wenn er besser wäre, immer noch schizophren.

    mit besten Grüßen

    DP

  • MM
    Max Maier

    Das Bild gibt nur das Bibelzitat "Was ihr dem Geringsten angetan habt, habt ihr mir getan" völlig korrekt wieder. Den Missbrauch haben andere begangen.

  • B
    blubsi
  • B
    bockwurst

    "Natürlich gibt es Probleme in meiner Kirche, in der es aber auch eine Kultur des Vergebens gibt. Wenn überhaupt, möchte ich darauf also mit weichen Worten aufmerksam gemacht werden. "

     

    Woher glaubt dieser Mensch, das Recht zu haben, "mit weichen Worten" mit Kritik über Kindesmissbrauch in Kontakt zu kommen - "wenn überhaupt"?!

     

    Wen man in einer Organisation ist, die so offensichtlich Mist baut und haufenweise Kinderschänder als Mitglieder hat und diese auchnoch deckt, dann sollte man so konsequent sein auszutreten (sofern man das Verhalten nicht gutheißt) anstatt zu fordern, dass die Presse mit ihrer Kritik vorsichtig sein sollte und aufpassen sollte, was sie sagt.

  • D
    Daniel

    Grossartiger Contrateil, der wirklich sehr detailiert alle Argumente ins Feld führt.

  • TH
    Thorsten Holunder

    Herr Frank, wurden Sie als Katholik von der Redaktion gezwungen, den Contra-Part zu übernehmen und gegen Ihre eigentliche Meinung anzuschreiben, sodass Ihnen nichts blieb, als zu hoffen, dass Ihre Ironie so dezent bleibt, dass das Format Pro/Contra noch funktioniert? Wenn ja, dann ist es nicht geglückt: ich hätte Ihren Artikel fast für das Pro gehalten.

  • RU
    Rainer Unsinn

    Wenn ich richtig informiert bin, findet sich im christlichen Tischgebet doch _explizit_ der Satz: "Komm, Herr Jesus...!"

    Nun wird hier ein Vertreter des Klerus dargestellt, der diese Worte ernst nimmt - gelebtes Christentum sozusagen - und dann ist es auch wieder nicht richtig! Wie man's macht...

  • H
    Happes

    Wer ist eigentlich für den Schutz NICHTRELIGIÖSER Gefühle zuständig?

     

    Vor ein paar Jahren war ich bei der Konfirmation meiner ältesten Nichte zum ersten Mal seit Ewigkeiten bei einem Gottesdienst. Gegen Ende der quälend langatmigen Veranstaltung mussten die KonfirmandInnen dies und jenes rezitieren, darunter - innerhalb von zwei oder drei Minuten - das 8. Gebot ("Du sollst nicht lügen" in meiner Übersetzung) und die Aussage, eine gewisse Maria habe durch den heiligen Geist "empfangen" und als Jungfrau das allseits bekannte Kind zur Welt gebracht. Ich sehe darin nicht bloß einen krassen Widerspruch, mithin einen Verstoß gegen das 8. Gebot und Nötigung von Schutzbefohlenen zur Falschaussage, ich halte das ganze Geschwafel für eine Beleidigung des gesunden Menschenverstands (lies: meiner NICHTRELIGIÖSEN Gefühle in dieser Angelegenheit).

     

    Am liebsten wäre ich, unangenehm erinnert an meine eigene Konfirmation, aufgestanden und gegangen, habe das aber mit Rücksicht auf die versammelte Familie unterlassen. Mein einzige "Protest" bestand darin, bei der Konfirmation der zweiten Nichte zwei Jahre später auf den kirchlichen Teil zu verzichten und stattdessen so lange mit meinem Sohn einen Spaziergang im Wald zu machen. Die Familie nahm es uns nicht übel, wir durften trotzdem bleiben. War ein schönes Familienfest, mit lecker Essen und so.

     

    Aber noch mal die Frage: Wer schützt nichtreligiöse Gefühle vor Verunglimpfung und Beleidigung? Oder genauer: Was, bitteschön, ist an "religiösen Gefühlen" wichtiger oder schützenswerter als an allen anderen?

  • EP
    Ernst Paraschas

    Satire kann sich stets nur auf die Realität beziehen. Wenn sich also jemand von der Titanic-Darstellung gestört fühlt, soll er sich bei den heuchlereischen Würdenträgern der Institution beschweren.

     

    A propos Satire:

    Satanische Verse, Vers 7:

    Der Bischof treibt es unter Schmerzen

    im Beichtstuhl mit den Opferkerzen.

  • A
    Andre

    Das in dem Artikel angesprochene "heuchlerische" ist inzwischen mehr ein gesellschaftliches Problem. Ob durch die Kirche ausgelöst oder nicht sei hierbei vernachlässigt, das ist ohne Belang.

     

    Doch die Frage bleibt: Warum appelieren jetzt die Leute an die Erhaltung der Würde, die Grenze des Journalismus, wo es doch bei den "Mohammedkarikaturen" einfach mit einem "Nun ja, Pressefreiheit halt?!" beiseite gewischt wurde?

     

     

    Auch das, ein Zeichen gesellschaftlicher Inkonsequenz?

  • T
    tom-i

    Ihren Kommentar hier eingeben

    Lieber Arno,

    die Titanic hat den erbarmungswürdigen Umgang der kath. Kirche mit dem Thema sexuellen Missbrauch innerhalb ihrer Institution pointiert auf den Punkt/ Titel gebracht. Dein salbungsvolles Lamentieren bewegt sich irgendwo zwischen katholischem Sonntagsblatt und Henryk M. Broder. Oder sollen hier "aufrechte" Christen ein Klima schaffen, in dem solch "blasphemische" Bilder nicht mehr ungestraft veröffentlicht werden dürfen.

    Gruß

    tom-i

  • MS
    Martin Steinert

    Die titanic disqualifiziert sich selbst.

    Die Fallhöhe des Witzes bleibt für mich bescheiden.

    Hier wird ein bisschen gefingerzeigt, da ein wenig anal geschenkelklopft und generell sich mit dem wohlfeilsten Rebellenmäntelchen behängt aber doch mit allen Wölfen mitgeheult.

    Ich finde, nur die kleinsten Kläffer pinkeln auf den sterbenden Löwen.

  • G
    gnoffo

    Diese Pro-vs-Contra-Darstellungen finde ich äußerst ermüdend. Spannender wäre ein Zwiegespräch, ein Dialog, bei dem die Argumente ausgetauscht würden.

     

    Hier kommt es mir so vor, als ob zwanghaft eine Contra-Position gesucht wurde, nur um dem Format zu entsprechen. Leider ist das inhaltlich Murks. Das Einzige, was euch jetzt noch retten könnte, wenn die Contra-Position ironisch gemeint sein sollte.

     

    Und mit Verlaub und in weichen Worten: Der "pfiffige" Paulus-Spruch ist alles, nur nicht witzig.

  • B
    B-A

    Zustimmung fuer Hannes. Natuerlich darf man eine Religion einzeln kritisieren und muss nicht jedesmal gleich alle Religionen mit angreifen. Aktuell geht es um (gewaltige) Probleme in der katholischen Kirche; als der Streit um die Mohammed-Karikaturen aktuell war, hat die Titanic auch diesen thematisiert ("Mohammed mit einem Glas Schweinebraten"): http://www.titanic-magazin.de/heftarchiv00-06.html?&f=0306%2Fmaking1&cHash=92ec74ebd64b1938930ed1c6de446518

    Soviel zum Feigheits-Argument.

  • M
    Michael71

    Ich bin selbst Katholik, und fühle mich nicht durch den Titel der Titanic beleidig. Meine einzige Kritik ist, dass der Künstler sich ein wenig zu sehr von Deix hat inspirieren lassen. Ansonsten verstehe ich den Aufschrei mancher Bild Betrachter nicht, denn wer sich ein wenig mit christlicher Kunst beschäftigt, wird merken, dass es in der Geschichte schon größere Provokationen gab. Manchmal kann man die sogar in Kirchen finden. Ein genaues hinsehen, beim nächsten Kirchenbesuch, lohnt sich.

  • TI
    titanic ist super

    ist der zweite artikel womöglich selbst satire? wenn nicht, stellt sich schon die frage, ob der verantwortliche redakteur nicht bei der zeitung schräg gegenüber besser aufgehoben wäre ;-)

  • AT
    Agnos Tiker

    Ein satirisches Bild mit Ironie scheinbar zu kritisieren:

    '

    Aber um dieses perfide Bild wirklich verstehen zu können, hätte ich, um es in meinem Kopf vollenden zu können, um die fürchterlichen Geschichten ergänzen müssen, die neuerdings in den Zeitungen über die Kirche zu lesen sind. Schmutz, Schmutz, Schmutz, aufgewirbelt von öffentlichkeitssüchtigen Einzeltätern.

    '

    Ihr Vorbild sollte uns alle zu Einzeltätern werden lassen;

    Chapeau für diese zweite Verteidigung, Herr Frank.

  • S
    salix

    ich hoffe arno frank wurde zum schreiben dieser meinung zwangsverpflichtet...

  • L
    looony

    Jaja, der ganze Schmutz der hier nach oben gespült wird....Es sind ja auch nicht die Verbrechen, die so schlimm sind...viel viel schlimmer ist dass diese ans Tageslicht gekommen sind...

    Und diese widerliche Öffentlichkeitssucht der Opfer...

    Dabei sind doch die Kinder vergewaltigenden Priester die wahren Opfer! Wie könnte jemand nur auf die Idee kommen, dass die (ehemaligen) Kinder das Recht haben, sich der Öffentlichkeit mitzuteilen, dabei geht deren Leid doch niemanden was an!!!! Vielmehr gebührt doch den armen Priestern das Mitleid der Öffentlichkeit, die jetzt wahrscheinlich in andere Städte versetzt werden und sich wieder an neue Schützlinge gewöhnen müssen. Ob das wirklich mit der katholischen Kultur des Vergebens zu vereinbaren ist?

  • S
    Sillything

    Entsetzlicher Kommentar: "Warum zeigt die Titanic denn keinen Mohammed, der von einem Imam verwöhnt wird?"

     

    Das Titanic-Bild ist Satire ... aber es zeigt doch auch genau die Situation der Kinder, die von den Priestern jahrzehntelang missbraucht wurden:

     

    blutend und mit schmerzverzerrtem Gesicht,

    festgenagelt und ausgeliefert

     

    und zwar vielleicht für immer - jedenfalls mindestens so lange, wie die Kirche leugnet, schweigt, vertuscht, abwiegelt und den Opfern keine Entschädigung zukommen lässt. Hier wird keiner verwöhnt.

    Ich frage mich bei dem Bild als Nicht-Christin, aber doch informiert über die Bedeutung der Jesus-Gottheit: Wie viele der Kinder sind seelisch oder tatsächlich für die Sünden der Priester gestorben??

  • J
    Johannes

    Also ehrlich gesagt ich find der Contra- Beitrag von Arno Frank hat so einen satirischen Unterton.

     

    Sicher, dass der das nicht ironisch meint? ;)

  • EB
    Eilert Behrends

    Das Titelbild ist sicherlich gut und gezielt so gesetzt worden, daß es gerade so gesetzeskonform, wie die Verfassungsmäßigkeit zweifelhafter Parteien ist.

     

    Streng genommen vergehen sich die Schänder ja auch im Rahmen eines Mißbrauches an eben Christus. Und da christliche Religionen, insbesondere die Katholische Kirche, bzw. einige deren Vertreter, sich gerne in jedem Zusammenhang aus selbigen reißen lassen und dann entsprechend artig auf jeden Unsinn reagieren, ist das Bild ja auch gut gewählt, um Kasse zu machen. Ähnlich gefahrlose Aufmerksamkeit erreicht man in der Medienlandschaft sonst nur mit "Hitler-Vergleichen".

     

    Und so kann die Titanic ja auch artig Klischees und Abneigungen der eigenen Leserschaft bedienen. Mutig ist das sicherlich nicht und satirisch kreativ auch nicht eben. Immer funktionieren wird allerdings natürlich das gekreuzigte Schwein mit Davidstern und rotem Punkt auf der Stirn, dessen Blut von Turban-Trägern abgeleckt wird.

     

    Was ich an dieser ganzen "Kirche des Bösen / Satans" Geschichte vermisse, ist da satirisch auch einmal die homoerotische Komponente zu verarbeiten. Aber das wäre dann ja wieder schlecht für die Auflage. Also einfach "druff" und für drei Ausgaben eine Steigerung und prima PR, denn jeder der etwas dagegen einzuwenden wüßte, wäre ja auch gleich ein Teil der "Propaganda-Maschine".

    Die Forderung sich an eine Propheten Karikatur heranzuwagen, halte ich für Überzogen, die Titanic ist und war nie dafür bekannt sonderlich mutig zu sein und es wäre auch nicht zu anzuraten sich in Bereiche vorzuwagen, denen die Redaktion weder inhaltlich noch psychisch gewachsen wäre. Lieber bei den jetzigen Albernheiten bleiben, die ja zugegeben häufig auch hintersinnig sind und als Christ hoffen, daß nun nicht wieder jeder Prophet die Steine in die Hand nimmt, um Christus für sich gegen die Titanic zu mißbrauchen. Denn Gott wird schon Humor haben, sonst hätte er sich Zeitgenossen wie mich gespart ;-)

  • L
    Luftschloss

    Ich kenne da einen Titanic Menschen der schrieb einen Satire bericht für die "Junge Freiheit" seit dem wird er von der der Titanic Belegschaft geschnitten, nicht mehr eingeladen...

    Tja, sonst sind die Jungs doch hart im nehmen!

     

    Name der Person ist schnell gegoogelt ;-)

     

    PS: Das Cover ist Top, Satire darf alles!!!

  • R
    rhapsodie

    Warum muss die TAZ einen Pro und Contraartikel schreiben wenn niemand in der Redaktion eine echte Contraposition hat? Habt ihr gelost wer den Artikel schreiben muss, oder hatte der Redakteur letztes irgendwas verbrochen(das letzte Stück Kuchen aus dem Redaktionskühlschrank gemopst)?

    Ich jedenfalls finde die Titanicsatire gut gemacht und meine religiösen Gefühle sind davon nicht betroffen.

  • I
    Ironiedetektot

    Teil 2 ist ohne Frage ironisch gemeint. Wer glaubt denn, so ein Schülerzeitungs-Brabra könnte ernst gemeint sein? Nun kann man noch darüber streiten, ob die Ironie gelungen ist. Ich finde: Nein. Nicht lustig. Aber das ist vielleicht Geschmacksache.

  • G
    G.Nagel

    Wie der Verfasser des Contra-Artikels darauf kommt, der Titanic Feigheit vor dem Islam zu unterstellen, ist mir schleierhaft. Nicht erst seit den dänischen Karikaturen, die in bester satire-Solidarität gleich mal nachgedruckt wurden, gibt es in der Titanic regelmäßig schönste Beiträge über religiösen Irrsinn zu lesen, z.B. auch sehr schöne über den Dalai Lama, aber eben auch immer wieder über den Islam. Für mich als religiös unentschiedenen keineswegs verletzend, sondern aufklärerisch im besten Sinne. vielleicht sollte der Verfasser mal über das Studium der Titelseiten hinauskommen...

  • T
    tollschocken

    Es bedarf keiner großen Recherchekenntnisse, um zu wissen, dass Titanic einen Mohammed-Ähnlichkeitswettbewerb zur Frankfurter Buchmesse durchführen wollte, dass es ein Titelblatt mit Religionen im [schwanz-]vergleich gab, dass vor zwei Monaten ein Titelblatt mit Variationen über Bin Laden erschien... die Behauptung, Titanic "reibe" sich nur an der katholischen Kirche aus Feigheit vor "dem" aggressiven Muslimen geht ins Leere.

    Ich habe die Empörung auf kath.net intensiv und auch amüsiert verfolgt, haben doch 3/4 der SchreiberInnnen denselben Ansatz: Man darf die katholische Kirche nicht kritisieren. Etliche berufen sich dabei auf Blasphemieparagraphen, die es nicht gibt.

    Selbst die schlimmsten Herrscher und Könige leisteten sich immer einen Hofnarren, der den Potentaten den Spiegel über das eigene Tun vorhielt. Die Kirche hat in ihrer Unfehlbarkeit jedoch bis heute nicht begriffen, dass sie genau dies dringend benötigt. Insofern wünsche ich mir noch viele Titelblätter diese Art.

  • J
    Jesus

    Glückwunsch an den Contra-Kommentar

     

    Mohammedaner-Missionierend mit pflichtschlagender Pädagogik grüßt aus der Leitkultur

     

    Jesus

     

    P.S. http://www.youtube.com/watch?v=b17tir-Yre4

     

    ...und ich hoffe an einen Brief-an-die-Leser in der näxten Titanic :-)

  • S
    Schüler

    Warum wird hierüber überhaupt diskutiert,

    bei der Mohammad Karikatur aus Dänemark hat man sich auf die Pressefreiheit berufen, nachdem in den muslimischen Staaten eine Welle der Empörung hervorkamm.

    Und hier fählt es weniger schlimm, da im Christentum kein Bilderverbot herrscht.

  • D
    duke

    Warum ist die taz nach der tollen Osterausgabe vom letzten Jahr dieses Ostern nicht selbst auf so einen genialen Titel gekommen?

     

    Glückwunsch an die Titanic.

  • B
    Buster

    Ähm...welches Argument bringt denn Arno Frank in seinem Contra-Artikel vor?

    Ich kann keins erkennen. Er beschreibt nur wie er errötete und daß er nicht verstehen kann warum die Titanic nicht das gleiche mit Mohammed macht um dann leicht schwülstig zu enden.

  • M
    Michael

    Der einzige bleibende Effekt bei allem fundierten Blabla ist die - so oder so - Werbung für die Titanic.

  • W
    Wahrheit

    Den ersten Beitrag finde ich gut. Zum zweiten würde ich mir erlauben einiges zu schreiben:

     

    Herr Frank, sie schreiben, dass ihre religiösen Gefühle als Christ verletzt wurden.

     

    Hier ist zu trennen. Die Verletzung der Religiösen Gefühle aus juristischer Sicht und moralischer.

     

    Aus juristischer Sicht ist festzustellen, dass dieses Bild der Titanic durch die Kunstfreiheit aus Art. 5 Abs. 3 GG geschützt wird. Diese hat, anders als die Pressefreiheit oder Meinungsfreiheit aus Art. 5 Abs. 1 GG, ihre Schranken lediglich in der Verfassung. Das bedeutet, dass allgemeine Gesetze, wie die Religionsbeschimpfung aus § 166 StGB, keine Schranke für die Kunstfreiheit darstellen (Die Religionsfreiheit aus Art. 4 GG ist auch nicht betroffen. Diese Ausführung wäre jetzt aber ein bisschen lang).

     

    Allgemeine Gesetze würden aber für die Meinungsfreiheit und die Pressefreiheit eine Schranke darstellen, wie sich aus Art. 5 Abs. 2 GG ergibt. Warum?

     

    Weil man davon ausgehen müsste, dass es ernst gemeint ist und geeignet ist den öffentlichen Frieden zu stören. Deshalb könnte unter Umständen auch ihre Bezeichnung "gewissenlose Schmierfinken" den Tatbestand des § 185 StGB (Beleidigung) erfüllen und als Schmähkritik auch nicht von der Pressefreiheit geschützt sein. Insofern sind eher sie hier der Verletzer.

     

    Bei der Kunstfreiheit ist dem nicht so. Warum?

     

    Weil jeder hier erkennen sollte, dass es eben nicht ernst gemeint ist und daher besteht auch keine Schutz durch § 166 StGB, weil es schon keine Verunglimpfung gibt.

     

    Jeder nicht-jurist ist ja schnell dabei zu sagen, dass "die Juristen" mal wieder total abgehoben sind und dass das sowieso eine andere Welt sei.

     

    Aber hier ist das ganz und gar nicht nicht so. Dass die Situation heute so ist, wie sie ist, ist eben ausdruck einer langen entwicklung aus der Bevölkerung heraus. Und deshalb auch Ausdruck der entwicklungsoffenen Moral. Die Kunstfreiheit wurde als Ergebis der gesellschaftlichen entwicklung kontinuierlich über die Jahrhunderte gestärkt.

     

    Also zum nächsten Punkt: Die Moral.

     

    Genaugenommen können sie garnicht in ihren religiösen Gefühlen verletzt sein, weil ihre Religion das Christentum ist, welches hier nicht angegangen wird. Es wird sich vielmehr auf ihre Konfession bezogen, wie an dem katholischen Prister sichtbar ist und der Katholizismus in form des klerikalen Institut der katholichen Kirche hat theoretisch keinerlei Glaubensgrundlage. Die Priesternschaft, den Papst mal ausgenommen, besteht aus fehlbaren Menschen und daran zweifelt auch niemand in ihrer Kirche. Sicherlich können sie jetzt anführen, dass die Konfession ein Teil der Religion ist, aber führen sie sich mal das Titelbild vor Augen. Es geht hier um nichts, was in der Bibel steht, um nichts, was ihren Glauben ausmacht und um nichts, was sie konkretisieren könnten. Ihre Beziehung zum dreifaltigen Herrn, ihr Gelübte, ihre Weltanschauung, ihre moralischen Werte....nichts davon ist betroffen. Anders als übrigens bei den Mohammed-Karekaturen, in denen es um einen zentralen und im Glaubensbekenntnis verankerten Bestandteil der Religion geht und das auch noch konfessionsübergreifend.

     

    Denn wie im ersten Text richtig aufgezeigt, ist ihr Gefühl nicht allein durch das Titelblatt der Titanic entstanden, sondern vor allem durch Assoziation in ihrem Geist, in dem sich das Titelbild und die Berichterstattung der letzten Tage zu einem neuen Bild fügten. Und jetzt kommt's:

     

    Welches Bild sich neu fügt, liegt bei Ihnen. Als ich das Bild gesehen habe, dachte ich an die Verbrechen aller unmittelbar und mittelbar betroffenen Prister gegenüber dem Rechtssystem, der Gesellschaft, den Kindern und ihrer Kirche...und ich las keinen Vorwurf an die Konfession, den Glauben oder die Priesterschaft.

     

    Als aufgeklärter Europär (woran ich wegen ihrem chauvinistischem Witz aber leider zweifle) sollten sie wissen, dass dieser eine Priester nicht zwingend die gesamte Institution vertreten soll und somit auch der Katholizismus oder das Christentum nicht angegriffen werden. Es ist ja schließlich nicht Jesus, der kniet, sondern ein namenloser Priester, der interpretierbar ist.

     

    Warum haben sie in den Prister ihren Glauben/Konfession hineininterpretiert?

     

    Vermutlich weil sie selbst verletzt waren, als die Berichte über Missbrauch sich häuften und diese Gefühle aber nicht kanalisieren konnten. Jemand, der sicher in seinem Glauben ist, wird leicht damit umgehen können, indem er dann feststellt, dass einige schwarze Schafe dem Katholizismus geschadet haben und dieses ein Problem jeder Gruppierung ist und nicht nur dem Katholzismus zuzuordnen ist. Jemand, der aber nicht fest in seinem Glauben ist, so wie Sie, der wird sich schon durch die Aufdeckung der Missbräuche angegriffen fühlen, und jede Berichterstattung als Angriff verstehen. Wären sie selbstsicherer würden sie zwischen ernstzunehmenden Berichten und ignorierbaren plumpen Angriffen einiger Medien trennen können.

     

    Und letztendlich, würden sie mit mehr selbstsicherheit auch fähig sein einen so guten, aufgeklärten und verantwortungsbewussten Text zu schreiben, wie der erste einer ist.

     

    Und zum Schluss noch ein Bitte:

     

    Wenn es Ihnen irgendwie möglich ist, wäre ich sehr froh, wenn Sie sich persönlich und rein für sich nochmal damit auseinandersetzen könnten, ob es wirklich geboten ist, die Missbrauchsfälle in der Kirche mit dem christlichen Gedanken der Vergebung in Verbindung zu bringen.

     

    Danke im Voraus

  • D
    derTobi

    Bei Teil 2 Contra meine ich Ironie zu ekennen?!?:P

  • H
    hannes

    Das Argument mit den "Mohammedanern" kann ich nicht mehr hören. Konnte man auch desöfteren auf kath.net lesen - schade, dass ich es auch hier wiederfinde. Titanic hat sich bereits wiederholt dem Islam gewidmet, von der vielzitierten "Feigheit" kann keine Rede sein.

  • BH
    Björn Haerting

    Ganz klar ja. Satire darf keine Grenzen haben. Auch ich habe mich schon über die ein oder andere Geschichte mehr geärgert, oder geschämt als gefreut. Die Aufgabe eines gute Satirikers ist es eben, auch entgegen des eigenen Geschmacks, Situationen und Zustände aufzuzeigen. Das reicht vom Kleingärtner, über Kommunalbeschlüsse, durch den Altag, mit der Politik eben auch bis zur Kirche. Die Vorlage liefert diese ja seit vielen vielen Jahren selber und damit es nicht zum 10.000en mal versickert, ist die Diskussion durch die Titanic ja wunderbar geeignet um das Thema am Leben zu halten.

     

    Die persönlich beleidigten tun mir Leid, aber so ist Satire nun einmal. Wenn sie immer jedem gefallen würde, wäre sie ja nicht was sie ist :)

  • L
    luki

    Ist dieses Contra wirklich ernst gemeint? Sicherlich gibt es diskutable Gründe die Titanic-Titelseite als unnötig und verletzend abzulehnen. Man kann in diesem Zusammenhang auch wieder mal darüber streiten, in wie weit das religiöses Empfinden vieler Menschen besonderen Schutz vor solcher Art von "voll in die Fresse" Satire benötigt (unabhängig ob es sich dabei um christliches oder muslimisches Empfinden handelt). Aber was führt Herr Frank an? Die Dinge die gerade über die inneren Zustände in bestimmten kirchlichen Einrichtungen ans Licht kommen, seien "Schmutz, Schmutz Schmutz, aufgewirbelt von öffentlichkeitssüchtigen Einzeltätern" auf welche er nur "in weichen Worten" aufmerksam gemacht zu werden wünscht. Wer sind denn bitte diese öffentlichkeitssüchtigen Einzeltäter, die da Schmutz aufwirbeln. Da die missbrauchenden Priester (hier wohl die einzigen Täter) nicht gemeint sind (die sind ja sicher nicht öffentlichkeitssüchtig), müssen es wohl entweder die Opfer sein, die nach viel zu langer Zeit endlich an die Öffentlichkeit gehen, oder diejenigen, die diese Geschichten veröffentlichen. Diese beiden Gruppen der Öffentlichkeitssucht zu bezichtigen ist ja wohl mehr als perfide. Und mit weichen Worten ist es hier wohl wirklich nicht mehr getan. Solche weichen Worte und besagte "Kultur des Vergebens" (welches meiner Meinung nach ja auch zunächst einmal Einsicht und Bekenntnis der Täter bedarf) haben schon viel zu lange für ein Politik des "wir sind alle fehlbar, versetzen wir den armen Sünder einfach in eine andere Gemeinde" gesorgt.

    Die Titanic-Titelseite kann man durchaus kritisieren, aber bitte nicht mit so einem opferfeindlichen Schmonz.

  • B
    bert

    Ich finde die Abwägung zwischen Titanic-Cover und Einschätzung des Missbrauchs in der Kirche im Contra-Text grotesk. Da tut doch tatsächlich ein Zeitungscover mehr weh als zig missbrauchte Schutzbefohlene.

     

    Zum Glück nimmt der erste Teil genau dieser Argumentation bereits den Wind aus den Segeln.

  • L
    libertador

    Was kann die Titanic für die Fantasie des Betrachters?

  • M
    M.H.

    Irokesen, Migranten, Nicht-Lobbyisten, Kinder und der Guido Westerwelle - stecken sie womöglich am Ende alle unter der selben..?

    So lange es genügend einfältige Menschen gibt, die an Geister glauben, solange wird es auch Diskussionen um Religion geben. Wer nicht glauben will oder kann, findet z.B. bei François Marie Arouet Antworten. Der Wille zur Macht ist in allen Religionen die Triebkraft.

    Gott braucht die Menschen sicher nicht. Es sei denn, er ist so eine Art Segel-Club-NAZI, der mit Gestapo-Methoden die Menschheit und alle Materie im Weltall unterjochen will.

    Das hört sich zunächst mal nach einem gesunden Unternehmen des Mittelstandes an. Da Gott sich zum Schöpfer aller Dinge erklären ließ, darf er auch alles beherrschen. So einfach ist das.

    Die Kirche oder den Glaube anderer Menschen in Frage zu stellen oder zu kritisieren ist trotz modernster Wissenschaft und globaler Vernetzung selbst heute noch lebensgefährlich. Wer die Kirche kritisiert oder bekämpft, muss selbst heute noch mit dem schlimmsten rechnen. Arno Frank, Du wirst zum Lügner, sobald Du von religiöse Gefühle sprichst! Die kann Dir keiner Beweisen mein Lieber!

    Wie gut könnte es den Menschen heute schon auf Erden ohne das Gerede der heiligen gehen? Religion und Politik verfolgen die gleichen Ziele.

    Wer die Kirche jetzt immer noch nicht für ihr Verhalten und für die Taten aller vorangegangenen Jahrhunderte kritisieren kann und sich wieder hoffnungsvoll an sie wendet (und über die Kirche sich so auch an Gott wendet), sollte auch für sie sterben. Und sobald der letzte gläubige gestorben ist, kehrt Ruhe unter den Menschen ein.

     

    Meine Worte hier werden veröffentlicht, sobald ein Redakteur sie freigeschaltet hat. taz.de behält sich vor, beleidigende, rassistische oder aus ähnlichen Gründen unangemessene Beiträge nicht zu publizieren.

    M.H. aus Kiel, Deutschlandfunk

  • H
    Herbert

    Sehr, sehr schlechter Text. Also der Contratext.

    "Warum zeigt die Titanic denn keinen Mohammed, der von einem Imam verwöhnt wird? Vielleicht, weil es dafür einfach keinen Grund gäbe. Aber sicher auch, weil sie sich einfach nicht traut, die feine Titanic!"

    Wo ist da der Sinn? Wie die Autorin des Pro-Textes erkannt hat, soll Satire die WIRKLICHKEIT überspitzt darstellen.

    Nun bin ich kein Moslem und lebe nicht in einem solchen Kulturkreis, habe also keine Ahnung, ob es dort auch solche Missbrauchsfälle gibt. Na ja, bestimmt gibt es sie, aber auch in einer so breiten Masse, wie es die Priester und Lehrer der katholischen Kirche praktizieren (erster bekannter Missbrauchsfall in der Nähe von Berlin, weitere auch in Südhessen aufgetreten).

    Also wieso sollte die Titanic was darstellen, wofür es keinerlei Belege gibt?

     

    Von daher nochmal mein ausdrückliches Lob an die Verfasserin des Pro-Textes.

    Und als Redakteur sollte man erstes besser schreiben können und zweitens nicht so einen Unfug verbreiten!

  • P
    p3t3r

    schönes pro schlechtes contra

    da sieht mensch das praktikanten manchmal doch auch weiter sind als redakteure.....

    das pro ist durchdacht und hinterfragt

     

    während das contra nur zeigt das jemand billige rassisten witze gut findet wenn sie sich reimen

    und dann noch den vergleich mit dem islam bemüht und in dem zusammenhang mit der angstkeule kommt

    ganz schön polemisch und mies

  • W
    WhiskeyBernd

    Hahaha. Das Titelbild ist so genial - und noch genialer, wie sich die ganzen verlogenen Katholiken aufregen. Gut gemacht, Titanic.

  • FN
    Floda Nashir

    "Warum zeigt die Titanic denn keinen Mohammed, der von einem Imam verwöhnt wird? Vielleicht, weil es dafür einfach keinen Grund gäbe. Aber sicher auch, weil sie sich einfach nicht traut, die feine Titanic!"

     

    Unsinn hoch drei: Aktuell in der Diskussion ist die christliche Kirche, von Missbrauchsfällen an Koranschulen kann ich nichts in den Medien finden. Zudem: Man blättere in alten Titanic-Ausgaben oder im Archiv ihres Online-Auftrittes, und man findet Verhöhnung aller Religionen, insbesondere auch des Islams. (Der Mohamed-Ähnlichkeitswettbewerb letztens z.B. ist von ganz anderer Seite verhindert worden.)

  • G
    GonZoo

    Man kann die Titelseite der Titanic auch so interpretieren, wie ein gewisser Jesus es vorgegeben hat:

     

    "Was ihr dem geringsten meiner Brüder antut, das tut ihr mir an."

     

    Der Titanic-Titel illustriert genau das. Nicht der Zeichner sondern die pädophilen Priester vergehen sich.

     

    Also, schlagt nicht den Überbringer der unerträglichen Nachricht.

  • DK
    Doris Kroll-Hartge

    Sehr geehrter Herr Frank

    Schließen sie mich doch bitte von ihren Gebeten aus. Ich freue mich schon so sehr auf die Hölle.

  • BS
    Ben Stieder

    Als nur angelegentlicher TAZ-Leser weiß ich nichts über Herrn Arno Frank und kann nur hoffen, dass er die Diskussion als Gelegenheit wahrgenommen hat, selber eine Satire zu schreiben. Falls ja, so ist es ihm wohl einigermaßen geglückt. Falls nein, so weiß man nicht, ob man überhaupt etwas sagen soll, zu diesen Zeilen.

    Vielleicht doch eines. Man lasse sich nur einmal den Gedankengang des vorletzten Absatzes auf der Zunge zergehen: ein Satiremagazin veröffentlicht - wie einmal angenommen sei - aus Angst vor gewalttätigen oder anderweitig aggressiven Reaktionen von Fanatikern einer bestimmten Ausrichtung keine Satire, die eine solche Reaktion hervorrufen könnte. - Verständlich, möchte man meinen. Aber sie veröffentlicht Satiren, die auf Gruppen zielen, die eben nicht fanatisch sind (sein sollten) und mit Satiren umgehen können (sollten). - Soweit, so klar. Oder nicht? In AFs Augen (so er nicht selber satiriert) offenbar nicht; doch liegt das wirklich an der Sache, oder am vernebelten Blick von AF?

  • M
    Metzn

    Ich fände es doch verwunderlich, stünde ein allmächtiger Gott, ein liebevoller Jesus, nicht über solchen Dingen.

    Die kleinkarierte Kritik jedenfalls spricht wohl eher für einen Mangel an Glauben an die Unantastbarkeit des christlichen Gottes als diese zu verteidigen.

  • J
    Jacob

    1.) Ja, Satire darf das. Das Cover ist zwar ekelhaft, besonders in der Darstellung Christi. In seiner Wut trifft es aber den Sachverhalt auf den Punkt.

     

    2.) zum "Contra": Soetwas wie "religiöse Gefühle" gibt es nicht. Also können diese auch nicht verletzt werden. Religiösität bedeutet nicht, dass man sein Hirn abschalten und auf 360° Rücksichtnahme bestehen darf.

  • AA
    Andreas Altmann

    Nun Ja... Mohammedsatire gab und gibt es in der Titanic durchaus. Es sollte sogar mal ein Mohammed Ähnlichkeitswettbewerb stattfinden der dann allerdings von den Veranstaltungsortschaften aus Angst vor explodierenden Telnehmern abgesagt wurde und nicht von Titanic.

    Ach ja für alle die immer mit diesem Auflagenargument kommen Provokation hat nur Wirkung wenn darauf Reagiert wird. Und das wirklich witzige an Satire sind die Reaktionen wie z.B. Pro und Contra Berichte in der TAZ, oder Anrufer die von, Achtung!, Tuten und Blasen keine Ahnung haben ... Möp

  • 3
    333nur-halb-böse

    "Schmutz, Schmutz, Schmutz, aufgewirbelt von öffentlichkeitssüchtigen Einzeltätern."

     

    herllich wenn opfer mal wieder zu tätern gemacht werden. es sind kommentare wie der von arno frank die zeigen warum ein cover wie das von der titanic nicht nur duldbar sondern sogar notwendig sind!

    Ganz nebenbei hat die titanic sich auch schon über den islam lustig gemacht, insofern vielleicht erst mal informieren bevor man die luft scheppern läßt!

    ausserdem habe ich heute gelernt, dass bei der taz offenbar die praktikanten weit aus reflektierter und cleverer zu sein scheinen als die redakteure. irgendwie traurig, aber auch unterhaltsam!

  • AA
    Andreas Altmann

    Nun Ja... Mohammedsatire gab und gibt es in der Titanic durchaus. Es sollte sogar mal ein Mohammed Ähnlichkeitswettbewerb stattfinden der dann allerdings von den Veranstaltungsortschaften aus Angst vor explodierenden Telnehmern abgesagt wurde und nicht von Titanic.

    Ach ja für alle die immer mit diesem Auflagenargument kommen Provokation hat nur Wirkung wenn darauf Reagiert wird. Und das wirklich witzige an Satire sind die Reaktionen wie z.B. Pro und Contra Berichte in der TAZ, oder Anrufer die von, Achtung!, Tuten und Blasen keine Ahnung haben ... Möp

  • MG
    MG GG

    Geschmacklos - ohne Zweifel.

    Erlaubt auch. Kunst und Satire, wie auch immer man es dreht muss toleriert werden.

     

    Wenn es sich jedoch um Mohammed oder andere islamische Buben ginge wäre der Aufrauf der Empörung ein anderer.

     

    Scheiss Christenverfolgung im (eigenen?) Abendland.

  • DS
    Dennis Schmolk

    Der "Contra"-Abschnitt reiht sich ein in die unsinnigen Kommentare aus christlicher Seite - insbesondere, was den Vorwurf der Feigheit betrifft. Die Titanic hat schon mehrfach auch islamische Symbole und Archetypen thematisiert (und ist damit wohl deutlich über die "Mohammed-Karikaturen" hinausgeschossen, etwa beim "Mohammed-Ähnlichkeits-Wettbewerb"). Es ist in puncto Meinungsfreiheit gar keine Frage, ob man so etwas darf - natürlich darf man. Freilich darf sich auch die Gegenseite aufregen - aber bitte nicht mit (presse-)rechtlichen Schritten, sondern mit Argumenten. Gern aber auch mit Anrufen bei der Titanic-Redaktion - was habe ich gelacht;).

  • K
    Kuzorra04

    Armer Arno Frank, die Argumentation "ich verstehe ja Spaß, ABER..." wird auch beim tausendsten Gebrauch nicht erträglicher, dann noch der tolle "freche Scherz" als Beispiel, ein Trauerspiel. Jetzt sind also die Satiriker die kranken Hirne? Haben die etwa Schutzbefohlene jahrelang ungestraft missbraucht?

    Außerdem kann Recherche nicht schaden, denn dann würde man sehr schnell darauf stoßen, dass in der Titanic in schöner Regelmäßigkeit auch der Islam die volle Breitseite abbekommt, sowohl im Heft als auch auf dem Titelblatt.

    Leute, die am Kiosk vor Wut über ein Titelblatt erzittern und von ihrem Zorn übermannt werden, sind evtl. cholerisch veranlagt und sollten vielleicht mal den Blutdruck prüfen lassen, es gibt schließlich weitaus schlimmere Vorgänge in der Welt als das Titelblatt eines (leider relativ kleinen) Magazins. Da kann man sich besser über Krieg, Schmiergelder in Milliardenhöhe, die eigentlichen Missbrauchsfälle, das Vertuschen ...... aufregen.

  • WL
    W. Lorenzen-Pranger

    "Darf der Priester Jesus missbrauchen?"

    Was soll die Frage, offenbar an die Leser der taz gestellt? Fragt die Pfaffen, denen es scheißegal ist, was sie gerade mißbrauchen. Vor allem mißbraucht die Kirche generell offenbar ihre zweifelhafte Macht, oder?

  • L
    Luftikus

    Ich habe ja gewettet, dass hier in den Kommentaren wieder das üblichen "Aber beim Islam traut ihr euch das nicht!" kommt.

    Dieses eher lahme Ersatz-Argument jetzt aber schon im Artikel selbst zu lesen, erstaunt mich dann doch.

  • N
    npumukinski

    Ich finde, wer sich als katholischer Christ über Karikaturen dieser Form und in diesem Zusammenhang derart echauffieren muss, sollte es beim Wegschauen belassen, denn das ist ja bekanntlich einfach.

     

    "Religiöse Gefühle" sind ja eine völlig neue Qalität auswegloser Argumentation. Wie oft werde ich als bekennender Atheist von Christen genervt, was mir nicht alles Schlimmes passieren würde. Ich glaube nicht dran - aber das interessiert die nicht. Hier nimmt niemand auf niemanden Rücksicht, wenn wir es genau nehmen.

     

    Die Keule aber genau dann zu schwingen, wenn ein Satiremagazin eine nur im Zusammenhang nicht harmlose Karikatur zeigt, das zeugt von monumentaler Ignoranz. Anstatt mal darüber nachzudenken, warum die transportierte Botschaft eine so Fürchterliche ist. Die Titanic hat nicht den Fehler gemacht, es waren katholische Priester, die den Fehler gemacht haben. Sie haben dieser Karikatur Sinn verliehen. Und woran glaubt nun ein Christ? Etwa, dass Gott die Titanic-Redaktion auf ewig strafen wird? Was wäre das für ein Gott, der in einem solchen Zusammenhang, seinen ganzen Zorn nicht auf die eigentlichen Täter konzentriert?

     

    Satire ist so, Satire muss so sein. Immer wieder flammen heftige Diskussionen auf, was Satire darf und was nicht (Die Debatte ging auch im Zusammenhang mit der Fußball-WM 06 los, es muss also nicht immer ans Eingemachte gehen), aber am Ende verliert der, der die Einschränkung verlangt.

     

    P.S.: Worte wie "Gott lässt seiner nicht spotten" lassen einen gediegenen Atheisten völlig kalt.

  • SD
    Stefan D

    P.S. Verflucht, das war Satire, Herr Frank, oder? Ich hätte es gleich sehen müssen, für die "verlorenen Seelen" der Titianic Redakteure beten, spätestens da hätte es klar sein müssen. Jetzt bin ich der humorlose ;)

  • M
    Martin

    Das Mohammed-Argument ist so billig wie falsch. Da gab es z.B. mal den "Mohammed-Ähnlichkeitswettbewerb".

     

    Außerdem sollte die Kirche stolz darauf sein, daß sie nicht mehr wie früher Gotteslästerei gewaltsam verfolgt wie es heute noch beim Islam passieren kann.

     

    Nach der Logik könnte man auch einem Schwulen vorwerfen, er solle doch auch mal in Saudi-Arabien einen CSD veranstalten und nicht immer nur in Köln dabei auf die Straße gehen.

  • H
    Hauke

    Ich weiss, doofe Frage, aber: Ist der Teil von Arno Frank Satire?

  • J
    Jonas

    Beim Vergleich dieser zwei Standpunkte kann man, ungeachtet des eigenen religiösen Weltbildes, nur zu einem Schluss kommen: Ein klarer Punktsieg der Praktikantin über den Redakteur. Dabei wirkt dessen Argumentationsweise derart engstirnig und ergebnisfixiert, dass ich mich fragen muss, ob die vorgebrachte Ansicht wirklich die seinige ist. Dass die Institution Kirche durch die enthüllten Missbrauchsfälle derart erschüttert wird macht betroffen. Dies aus Mitgefühl für die Opfer, aber auch ob des daraus entstehenden Sogs, der sämtliche gute und zumeist aufopferungsvolle kirchliche Gemeindearbeit in Verruf bringt. Doch käme ich nicht auf die Idee diejenigen dafür verantworlich zu machen, die den Finger in die Wunde legen. Der Gegner wohnt im selben Haus.

    Herr Frank, diese Frage muss erlaubt sein: Warum verteidigen sie nicht ihren Glauben anstelle ihrer Kirche? Diese ist durch und durch weltlich. Mit ihren Legitimationsansprüchen und ihrer Doktrin stellt sie einen Anachronismus dar, der auch nicht mit vordegründigem Humor zu überwinden ist. Das Titelblatt der Titanic ist nicht zum Lachen, es ist todernst. Wenn man trotzdem drüber Schmunzeln kann ist vielleicht der erste Schritt in die richtige Richtung nicht mehr weit.

  • A
    Ahnungslose

    Was um Himmels Willen erkennen Sie denn in der Kopfbedeckung? Ich sehe ein schlichtes rotes Käppchen.

  • MS
    Markus Seeberg

    Mal ganz ehrlich, der Abschnitt von Arno Frank ist doch auch Satire, oder?

  • JB
    Jürgen Buxbaum

    Nehmen wir einmal an, das Titanic-Titelblatt sei so zu interpretieren, dass ein Vertreter der katholischen Kirche eine sexuelle Handlung an Jesus Christus vornimmt. Ist das Titelblatt auch unter diesen Umständen zu rechtfertigen?

     

    Unbedingt! Denn die Bibel zitiert Jesus doch mit: Was ihr dem geringsten meiner Brüder tut, das habt ihr mir getan. Also dann, liebe Kirchenvertreter ...

  • D
    Daniel

    Darf man Jesus so darstellen? Ja!

    Darf man Mohammed so darstellen? Ja!

    Religion ist eine Sicht der Dinge, eine symbolische Sinnwelt. Warum also nicht aus dem Blickwinkel einer Sinnwelt auf denjenigen einer anderen schauen? So lange Religion immer noch als etwas "heiliges" betrachtet wird, und nicht als Produkt der menschlichen Interaktion, als Sinngebung der Welt, kann man eine solche Debatte immer und immer wieder führen.

  • OM
    Olaf Mertens

    Das ist aber ein ganz schlechter Vergleich, Herr Frank! Der (falsch zitierte) Gernhard-Vers ist doch einfach harmloser Nonsens, während das Titanic-Bild Bezug nimmt auf Dinge, die man der katholischen Kirche wirklich anlasten muss. Nun weiß ich nicht wie es sich anfühlt, wenn religiöse Gefühle verletzt werden und es ist Ihr gutes Recht die Priester/Jesus-Karikatur als geschmacklos anzuprangern - für Beschwerden dieser Art ist der Presserat schließlich da. Aber die Retourkutsche "macht das doch mit Mohammed" ist in meinen Augen nun wirklich billigste Polemik und zeigt, dass Sie gar kein anständiges inhaltliches Argument gegen die inkriminierte Zeichnung vorbringen können. Im Übrigen wäre "obszöner Schmierfink" ein wirklich nettes Wort für die Priester, die Kinder in ihrer Obhut quälen und missbrauchen - da könnten einem ja noch ganz andere Wörter in den Sinn kommen!

  • T
    Titanic-Fan

    Ich muss zugeben, ich bin ein Fan der Titanic und schaue regelmäßig rein, aber was dieses Cover angeht, geht es selbst mir als Agnostikerin ziemlich aufs Gemüt.

    Ich fühle mich nicht persönlich Angegriffen, aber ich finde auch nicht, dass das Bild wirklich einen "Wehrlosen" darstellt, der da von der Kirche missbraucht wird. Man sehe sich mal den Gesichtsausdruck an: das ist es, wie ich finde, was dieses Bild so widerlich macht.

     

    Jesus ist, wenn man der Bibel glauben schenkt, für uns am Kreuz gestorben und hat schreckliches Leid durchgemacht. Und für alle die nicht dran glauben, so ist es doch zumindest eine wertvolle Geschichte, die Werte vermitteln will wie Liebe, Aufopferung und Vergebung. Auch die in der Kirche missbrauchten Kinder haben viel undenkbar schreckliches durchgemacht, aber ich bin mir sicher, dass sie dabei nicht so einen freudigen Ausdruck auf dem Gesicht hatten.

     

    Mich regt es auch wahnsinnig auf, was für hässliche Dinge geschehen sind und wie die Kirche sich selbst heute noch im Angesicht der Missbrauchsfälle anbiedert. Die Vertreter dieser Kirche missbrauchen den Glauben allerdings schon seit hunderten von Jahren in fürchterlichster weise. Aber daran hat Jesus keine Schuld, daran haben die Gläubigen Otto-Normal-Christen keine Schuld. Satire ist nötig, aber mit diesem Bild, ist sie, meiner Meinung nach, wesentlich fehlplaziert und einfach nur schlagzeilengeil.

  • T
    taktloss

    Ich hoffe der CONTRA Beitrag ist Satire...

  • TG
    Thomas Grund

    Wuerde man Jesus befragen was er davon haelt, bin ich mir sicheren Glaubens, dass er sich lieber einem blasen liesse, als blutueberstroemt am Kreuz abzuhaengen.

  • PS
    Peter Scholz

    "verwöhnt wird?"

    Mit dieser typischen Verharmlosung hat sich der feine Katholik ja wohl selbst entblößt.

     

    Ich fand das Titelblatt witzig und intelligent gemacht. Weiter so, Titanic!

  • A
    Alba

    1:0 für Julia!!!

     

    Außerdem: "Darf der Priester Jesus missbrauchen?" Es hat doch auch keiner gefragt "Darf der Priester die Kinder missbrauchen?" Da haben doch auch alle weggeguckt.

     

    Mich würde mal interessieren, wieviele jetzt bei dieser Karikatur aufschreien, die nur abschätzig auf die Muslime geschaut haben und ihr Unverständnis über deren Entrüstung über die Mohammed-Karikaturen geäußert haben! Freiwillige vor!

  • MK
    Martin Keller

    Ich kann nicht erkennen, dass in dieser Karikatur Jesus missbraucht wird. Man erkennt einen Priester, der vor einem Kruzifix kniet. War er da macht - staubwischen, beten, oder was auch immer - obliegt dem Auge des Betrachters. Ein "Missbrauch" entsteht hier also nur im Geiste des Betrachters, nicht aber im Bild selbst. Ich bin zutiefst erschüttert, dass die Kritiker der Darstellung offenbar obszöne Szenerien in der Darstellung erkennen wollen. Damit ist mein Vertrauen in die christliche Gemeinde endgültig verschwunden und dies erklärt auch gewisse Vorgänge in der katholischen Kirche.

  • M
    Markus

    Das Contra ist ja wohl mehr als peinlich und scheinheilig - wo wir auch wieder bei den Katholiken wären...

  • S
    seb

    Warum verlangen eigentlich alle nach einer ähnlichen Darstellung in Richtung Islam? Es hätte doch nichts mit den Mißbrauchsfällen in der katholischen Kirche zu tun, wenn ein Mohammed abgebildet würde, "der von einem Imam verwöhnt wird". Es wäre doch eine gänzlich andere Sache. Und wer die titanic kennt, weiß, dass dort alle Religionen karikiert werden: Juden, Moslems, Christen...jeder kommt auf seine Kosten.

    Diese Ablenkungsversuche sind doch ein Armutszeugnis für Katholiken.

  • S
    stabil

    Aber natürlich darf er (der Priester), bzw. sie (die Titanic)! Wer Mohammedkarrikaturen mit dem Hinweis auf die Pressefreiheit erlaubt (btw. ACK), der darf sich hier nicht dagegenstemmen. Kirche muss kritisiert werden dürfen. Auch überspitzt. Und man möge bitte nicht auf "religiöse Gefühle" verweisen. Sonst zitiere ich Funny van Dannen. Anspieltipp: "Wandern".

  • V
    V.A.

    "Warum zeigt die Titanic denn keinen Mohammed, der von einem Imam verwöhnt wird? Vielleicht, weil es dafür einfach keinen Grund gäbe. Aber sicher auch, weil sie sich einfach nicht traut, die feine Titanic!"

     

    Klar, die Titanic hat sich ja auch noch nieeeeeeeeeee über den Islam lustig gemacht. :-D

     

    Der Contra-Kommentar bringt mich mehr zum lachen, als das Bild selber..^^

  • T
    Timo

    Werter Herr Frank,

     

    nennen Sie doch bitte einen Grund, warum diese Satire statt einen katholischen, einen islamischen Geistlichen darstellen sollte. Die Titanic hat in ihrer Vergangenheit auch den Islam mit satirischen Darstellungen bedacht. Die aktuelle Thematik ist meines Erachtens aber kaum mit dieser Religion in Verbindung zu bringen. Setzen Sie sich doch lieber mit den Ursachen einer solchen Darstellung auseinander, als mit dem Finger auf andere zu zeigen. Diese Form der Urheberverschleierung wird schon von prominenter Seite aus zur Genüge praktiziert.

  • C
    Christian

    "Paulus schrieb an die Irokesen: Euch schreib ich nicht, lernt erst mal lesen!" ist nicht im geringsten frech oder gar provokativ. Zu was für Gedanken soll einen das denn anregen? Welche Fehlentwicklung zeigt das auf? Was also hat das mit Satire zu tun?

     

    Und die ewige Kritik, dass die Linke eher das Christentum kritisiert als den Islam, könnte das vielleicht mit dem Fehlen eines antichristlichen Äquivalents zu rassistischer Islamfeindlichkeit in diesem Kulturkreis zu tun haben? Für mich persönlich ist jede einzelne Religion infantil und gestrig. Trotzdem finde ich es nicht inkonsequent zwar Witze über Christen zu machen, aber eben keine über Moslems und Juden.

  • S
    Schweinepriester

    Wenn man einen Artikel mit der Überschrift (Pro und Contra Satire) schreibt, erwartet man auch irgendwie eine wirkliche Gegenüberstelleung zweier Positionen. Herausgekommen sind aber zwei Pros: ein ernsthaftes un ein satirisches (welches zugegebenermaßen fast noch witziger ist als das Ttanic-Cover). Oder hat sich hier ein Fehler eingesclichen und unter dem Contra müsste stehen "Arno Frank ist Meßdiener und Katechist"? Jedenfalls seltsam, das. Satire sollte nämlich vor allem eins sein: für alle erkennbar.

  • JJ
    johann jacoby

    uff jeden darf man das! wo sind wir denn? im iran?

  • F
    Fatwa

    Wieso gibt´s im Christentum eigendlich keine Fatwa? Hey, Glück gehabt Titanic...

     

    Witzig isses trotzdem

  • M
    Michael

    Der Inhalt des vorletzten Absatzes impliziert, dass die Priester, die sich an wehrlosen Minderjährigen vergreifen, diese nur verwöhnen. Diese Einstellung des Autors erklärt natürlich, warum die Schändung der katholischen Kirche durch die Titanic für den Autor schmerzhafter ist, als die Schändung durch die eigentlichen Mitglieder der katholischen Kirche. Nebenbei gefragt, wie kommen soviele KatholikInnen dazu für die taz zu schreiben?

  • K
    Kallike

    Sollte es denn möglich sein! Dieser alte Heilige hat in seinem Wald (Redaktion ;-)) noch nichts davon gehört, dass Gott todt ist!

  • SD
    Stefan D

    "Als leichtgläubiger Christ bin ich nicht leicht zu entsetzen ..."

    Doch, sind Sie, vor allem hängen die Schwerpunkte etwas schief, wenn Sie ein Bild auch nur annähernd so entsetzt wie ein tatsächlicher Missbrauchsfall.

     

    "Ich halte mich für einen humorvollen Menschen, immer für ein Späßchen zu haben."

    Nein, tut mir leid, aber ich glaube das sind Sie nicht. Man muss nicht unbedingt "Life of Brian" komisch finden, aber wenn "Paulus schrieb an die Irokesen: Euch schreib ich nicht, lernt erst mal lesen!" schon der Gipfel an noch tragbarem religionsbezogenem Humor sein soll, mag das persönliche Geschmackssache sein, aber für übermässigen Humor zeugt es nicht.

     

    "Frech?" Nein.

    "Klar, aber doch auch pfiffig, oder?" Nein.

     

    "Schmutz, Schmutz, Schmutz, aufgewirbelt von öffentlichkeitssüchtigen Einzeltätern."

    Das war jetzt ein Verschreiber, oder? Oder sind Sie etwa wirklich der Meinung, die Täter wären die, die das ganze an die Öffentlichkeit gebracht haben? Sind Ihren Augen gar die Opfer die eigentlichen Täter?

     

    "Natürlich gibt es Probleme in meiner Kirche, in der es aber auch eine Kultur des Vergebens gibt."

    Und genau die war hier das Problem. Nichts gegen Vergebung, aber vor lauter Vergebung hat man vergessen die Opfer zu schützen.

     

    "Wenn überhaupt, möchte ich darauf also mit weichen Worten aufmerksam gemacht werden." Weiche Worte? Ich glaube ich hör nicht recht. Aber ja, vielleicht sollten wir viel mehr Rücksicht auf die Gefühle anderer nehmen, und auf Verbrechen des Holocaust, Kriegsverbrechen der USA, Unmenschlichkeiten der Taliban, und was für Grausamkeiten auch immer nur noch mit weichen Worten aufmerksam machen.

     

    "Warum zeigt die Titanic denn keinen Mohammed, der von einem Imam verwöhnt wird? Vielleicht, weil es dafür einfach keinen Grund gäbe." Eben.

     

    "Es macht mich traurig, dass meine religiösen Gefühle als Christ ungestraft verletzt werden können." Und mich würde es traurig machen, wenn religiöse Gefühle (welche Religionsgemeinschaften haben eigentlich ein Recht auf religiöse Gefühle und welche nicht?) Satire und Kritik einen Maulkorb verpassen könnten. Sehr sogar.

    Und wessen Gefühle zählen nun mehr? Meine oder Ihre?

  • BF
    Bate Fünfundsiebzig

    Ach so, die katholische Kriche darf ungestraft Kinder missbrauchen, aber Titanic soll keine Satire machen dürfen.

    Verkehrte Welt? Liebe engstirnige Katholiken, die Titanic könnte keine solche Satire machen, wenn die Pädokirche mit all ihrer Vertuschung (v.oben, Geheimschrift Kard. Ratzingers) nicht die Steilvorlage dafür lieferte. Die Missbräuche sind systematisch (gedeckt) und damit keine Einzelfälle!!!

  • D
    Dieter

    Drei zu null Pro Julia, Contra Arno bemüht sich zu sehr sich künstlich aufzuregen...sehr unglaubwürdig

  • MN
    Mein Name

    Hallo lieber Arno Frank,

     

    sie scheinen wohl kein grosser Titanic-Leser zu sein, denn sonst waere ihnen bewusst, dass die Titanic vor niemandem halt macht. Lesen sie mal die Ausgaben zu den Mohammed-Karikaturen.

    Und: MAN UP! Wie alt sind sie, dass sie sowas nicht aushalten koennen? Ich dachte in der TAZ-Redaktion wuerde man ueber so was stehen... Nur noch eins, wenn es sie schockt, aergert, ..., dann hat die Titanic genau das gemacht was sie wollte. Vielen Dank fuer die Werbung.

  • G
    Guido

    Das Contra klingt für mich, als hätte es die Titanic selber verfasst, um das Pro unterschwellig noch zu bekräftigen.

    Wer über solche Altherrenwitze wie den über Paulus lachen kann, scheint nur in sehr dubiosen, abgekapselten Kreisen zu verkehren und den Musikantenstadl für das wirkliche Leben halten.

  • UB
    Ulrich Bogun

    Vielen Dank für die Contra-Stimme: Realsatire in Reinkultur! Besser kann man das Scheuklappendenken, das die katholische Kirche zu dem gemacht hat, als was sie sich heute offenbart, doch gar nicht darstellen.

    Wobei es mir viel einfacher fällt, über die Titanic-Satiren zu lachen. Kann ich mir bei ihnen doch sicher sein, dass sie Satire sind ... und nicht von der Realität schon längst überholte Tatsachenberichte.

  • M
    MüllsortiererIn

    Ach Herr Frank, das ist doch wohlfeiles Geschwätz, was Sie da bieten. Beim Titanic-Titel "Religionen im Vergleich" zog der Islam deutlich den kürzesten und auch sonst traut sich die Titanic nicht nur in Puncto christlicher Religion, sondern auch Islam weitaus mehr als sich die Taz zu träumen wagt. Wenn der angedeutete Blowjob und nicht der Skandal des Missbrauchs die Betrachtenden erregen sollte, dann sagt das viel über Frömmelei und wenig über die "Grenzen der Satire". Allerdings wirkt die ganze Taz-Debatte darüber eher wie ein Seitenfüller, weshalb ihre künstliche Empörung auch nicht wirklich auffällt.

  • JI
    Jurist III

    Zu Arno Frank:

    Soll das Ironie sein und bin ich zu dämlich, es zu erkennen? Falls nein ist es selten dämlich. Falls ja ist es so unnötig wie die auch in der taz zum x-ten Mal gestellte Frage, was Satire darf. Darf eh alles, haben wir uns ja schon vor Ewigkeiten drauf geeinigt und außerdem liegt in der Darstellung des Kirchenmannes nur wirklich kein Tabubruch mehr. Die Frage ist doch eher, was Satire muss: Dazu könnte man auch mal ein pro und contra machen, dass dem Leser und der Leserin einen Erkenntnisgewinn vermittelt, anstatt nur mit der immer gleichen Frage zu öden.

  • A
    anna

    Übrigens:

     

    Die Titanic traut sich auch über den islamischen Mohammed Satiren zu erstellen:

     

    http://www.titanic-magazin.de/postkarten.html?&page=44&cat=181&cHash=d5e367731ebf609cad3d57ceeb090d31

     

    Motiv: Mohammed mit einem Glas Schweinebraten.

     

    Ich habe mir das Titelbild der Titanic mehrfach angesehen. Ohne das Wissen über die aktuell bekannt gewordenen Vergehen und - meiner Meinung nach - Verbrechen katholischer Priester funktioniert diese Satire doch gar nicht. Denn dann ist einfach gar nichts zu sehen.

    Wenn sich jemand aufregen möchte, dann über die entsprechenden Personen und ihre Mittäter sowie die entsprechenden Strukturen, die diese Satire erst wirken lassen.

     

    Ansonsten hat die Titanic mal wieder 10010 Punkte von 99 möglichen für Volltrefferei.

  • FI
    Franz-Dominik Imhof

    Sagen Sie mal, Herr Frank, halten Sie sich als Journalist eigentlich auf dem laufenden über die Themen, an denen Sie öffentlich rumkommentieren?

     

    In diesem Falle hätte Ihnen die Aufregung um den Titanic-Mohammed-Ähnlichkeits-Wettbewerb eigentlich nicht entgehen sollen. Hier zu behaupten, die Titanic würde sich nur das "leichte Opfer katholische Kirche" vornehmen und sich nicht an die zweitgrösste Religion der Welt herantrauen ist doch doppelt heuchlerisch.

     

    1. Die katholische Kirche ist zu Recht auch heute noch gefürchtet. Hexenverbrennung, Inquisition und Konkordate mit Faschisten (Franco starb erst 1975, btw) sind vielleicht gerade etwas out, die Kirche schreckt aber auch heute nicht vor skrupellosen Machenschaften gegenüber Kritikern zurück (und zwar nicht nur bei Drewermann und Küng).

     

    2. Titanic hat noch nie falsche Furcht gezeigt. Nicht die Birne, nicht Kaiser F. Beckenbauer noch Mullah Omar konnte Sie von ihrem einzig wahren Auftrag abhalten. Sie als feige zu verleumden ist, gerade für einen Redaktor der taz, untere Schublade.

     

    Ja, der Jesus-blasende Priester verstösst vielleicht gegen den guten Geschmack. Aber a) ist er doch tausendmal weniger schweinisch als jede Bild-Titelseite und b) doch hundertmal weniger schlechter Humor als verko®kste taz-Rachescherze auf B-S-B und c) mit Sicherheit weniger abstossend als die echten, nicht gemalten Priester à la Mädchenprügler Mixa. Die katholische Kirche hat nicht nur Opfer von Kindsmissbrauch im Regen stehen lassen, sie hat auch billigend und immer wieder in Kauf genommen, das Priester weiter machen. Das ist nicht nur rechtlich gesehen Vorsatz zu Kindsmissbrauch.

     

    Honi soit qui mal y pense und jetzt raten sie mal, woher die schweinischen Gedanken in ihrem Kopf kommen. Die Titanic hat die nicht geschaffen, die Ehre gebührt allein der allein selig machenden Mutter Kirche, ad maioram gloriam dei.

  • E
    Erdrandbewohner

    Bei Matthäus 25,40 heißt es: "Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan." Man könnte auch ein "an" zum "angetan" ergänzen, der Wortlaut würde seinen Sinn nicht verlieren.

     

    So gesehen ist das Titelbild bei der Titanic nur konsequent, und hält unseren katholischen Mitmenschen, die sich nun so sehr über die Karrikatur aufregen und ihre religiösen Gefühle verletzt sehen, sehr schön den Spiegel vor.

  • N
    NeoZech

    Das ist aber unfair, als Contra-Position eine Satire zu schreiben. Oder?

  • P
    peter

    da hat die praktikantin aber die besseren argumente.

    gebt der frau nen job!

  • 0
    0xymoron

    "Paulus schrieb an die Irokesen: Euch schreib ich nicht, lernt erst mal lesen!" Frech? Klar, aber doch auch pfiffig, oder?

     

    Das ist weder frech noch pfiffig. Es gehört zu der Kategorie Stammtischhumor!

    Kein Wunder, dass der Autor das Titelbild auf der aktuellen Titac nicht witzig findet.

    Ich finde es super, und habe mich kaputt gelacht. Ich war allerding der einzige im Büro der gelacht hat :-))

  • O
    Oskar

    Nur ok wenn auch Satiren auf andere Religion gemacht werden dürfen...

    'Warum zeigt die Titanic denn keinen Mohammed, der von einem Imam verwöhnt wird? Vielleicht, weil es dafür einfach keinen Grund gäbe. Aber sicher auch, weil sie sich einfach nicht traut, die feine Titanic! '

    Da hat er einfach recht.

  • A
    at.engel

    Frei nach Desproges kann man über alles lachen, aber nicht unbedingt mit jedem. Mit Lachen sind hier allerdings nicht irgendwelche "Späßchen" gemeint.

    Wenn man sich die Geschichte der Kirche anschaut, und die Kluft, die sich auftut, zwischen maßlosem Anspruch und ihrem unglaublichen Versagen, können einem nämlich die Späßchen glatt vergehen.

    Desproges war auch mehr für seinen beißenden Humor als für seine "Späßchen" bekannt; für ihn war Humor die "Höflichkeit der Verzweiflung", ein Versuch "wirkliches Leid zu bannen"...

    ...und vielmehr bleibt auch den mehr oder weniger gläubigen Christen nicht.

  • L
    luftikus

    Sehr geehrter Herr Frank,

     

    bitte überprüfen Sie Ihre Aussagen!

     

    "Warum zeigt die Titanic denn keinen Mohammed, der von einem Imam verwöhnt wird? Vielleicht, weil es dafür einfach keinen Grund gäbe. Aber sicher auch, weil sie sich einfach nicht traut, die feine Titanic!"

     

    Zum ersten gäbe es dafür bislang keinen triftigen Grund. Zum zweiten:

     

    http://www.titanic-magazin.de/heftarchiv00-06.html?&f=0306%2Fmohammed1&cHash=aaaf871cafc09d818986e50b1324ebc1

     

    Man kann der "Titanic" in dieser Beziehung keinerlei Feigheit unterstellen.

     

    M.E. trifft das Magazin mit diesem Titelbild genau ins Schwarze, was genau aus diesem Grunde so viel Unbehagen in so manchem katholischen Gemüt auslöst.

     

    Beste Grüße

  • K
    Kopfschüttler

    Herr Frank, Sie schreiben: "Schmutz, Schmutz, Schmutz, aufgewirbelt von öffentlichkeitssüchtigen Einzeltätern."

     

    Das ist doch absurd. Wenn, dann müßten Sie den Opfern Öffentlichkeitssucht unterstellen. Die Täter sind ganz gewiss nicht freiwillig an die Öffentlichkeit gegangen.

  • MB
    Mr. Bungle

    Ohje, ohje.

    Lieber Arnos Frank. Sie fühlen sich eigentlich als humorvoller Mensch. Naja, Gefühle und Gedanken sind frei. Wer sich durch so was verletzt fühlt sollte einfach in sich gehen und versuchen zu ergründen was genau ihn denn verletzt.

    Diese Debatte um die neue titanic zeigt zum einen - titanic lebt(!) und zum anderen die Heuchelei der sogenannten selbsternannten Christen. Außerdem, die Titanic war meines Wissens nach das EINZIGE Printmedium, welches Mohammed-Karikaturen direkt nach dem "Eklat" herausgebracht hat. Da war sich dann sogar die ach so feine taz dafür zu schade -oder in Ihrer Wortwahl zu bleiben - zu feige. Aber genau diese "Lüge" findet sich in vielen Chats - was jetzt nicht unbedingt für gewisse Kompetenzen von gewissen sogenannten Christen spricht.

    Diese sogenannten Christen sollen einfach mal erklären warum man über alles herziehen kann - außer über Religion. Das macht keinen Sinn - da doch genau die Religion am meisten Angriffsfläche bietet und am leichtesten logisch zerlegt werden kann (frei nach Douglas Adams).

    Mit besten Grüßen aus dem Schwarzwald

  • JS
    jörg stöfken

    gratulation der praktikantin julia - sie hat die für titanic cover typisch sehr provozierende karrikatur vortrefflichst interpretiert - eins plus dafür!

     

    was die contra meinung des frank sowieso angeht, so würde ich doch einmal gerne wissen, was er mit effecktheischerischen einzeltätern meint, die angeblich allein für die momentane misere der kaatholischen kirche verantwortlich seien.

     

    er möge das nur mal mit dem ansturm auf die geschaltete hotline für missbrauchsopfer der kirche vergleichen - da von einzeltätern zu sprechen ist doch die reinste farce. doch wer im bezug auf missbrauch gern mit "weichen worten" darüber aufgeklärt werden will, der hat glaube ich eine menge noch nicht richtig begriffen.

     

    also, gruß an julia,

    jörg stöfken

  • HW
    HH. W.

    Also der Contra-Kommentar is ja wohl laecherlich. Es gab schon unzaehlige Islam-Karrikaturen zb ueber terrorismus.

    Warum wird dieses Thema denn gerade angesprochen und warum versteht es denn, komischerweise, jeder?!

    Weil katholische Priester ,oder was auch immer die sind, Kinder missbraucht haben und den Namen der Kirche in den Schmutz gezogen haben, Jesus Namen also missbraucht haben.

    Im Islam gabs halt keinen Missbrauchskandal, warum sollte mans thematisiern?

    Nicht immer gleich unberechtigt behandelt fuehlen, auch mal objekiv denken.

    Die Karikatur is 1a.

  • JS
    jörg stöfken

    gratulation der praktikantin julia - sie hat die für titanic cover typisch sehr provozierende karrikatur vortrefflichst interpretiert - eins plus dafür!

     

    was die contra meinung des frank sowieso angeht, so würde ich doch einmal gerne wissen, was er mit effecktheischerischen einzeltätern meint, die angeblich allein für die momentane misere der kaatholischen kirche verantwortlich seien.

     

    er möge das nur mal mit dem ansturm auf die geschaltete hotline für missbrauchsopfer der kirche vergleichen - da von einzeltätern zu sprechen ist doch die reinste farce. doch wer im bezug auf missbrauch gern mit "weichen worten" darüber aufgeklärt werden will, der hat glaube ich eine menge noch nicht richtig begriffen.

     

    also, gruß an julia,

    jörg stöfken

  • Z
    znirp

    "Warum zeigt die Titanic denn keinen Mohammed, der von einem Imam verwöhnt wird?"

     

    Diese Aussage von Herr Frank spiegelt meiner Meinung nach eine typische Haltung der Kirche im Hinblick auf die akutelle Debatte wider - erstmal auf andere zeigen und krähen "Die machen das aber auch!" statt sich mit der eigenen Schuld auseinanderzusetzen.

    Natürlich gibt es Missbrauch auch an vielen anderen Orten. Das befreit die Kirche doch aber nicht von der Verantwortung für die Fälle, die unter ihren Dächern geschehen sind.

    Vielleicht wird die Kirche im Zusammenhang mit den Missbrauchsfällen mehr als andere in's Rampenlich gezerrt, das mag man so oder so sehen. Sich deswegen als Opfer der Medien zu insezenieren ist in meinen Augen jedoch ein ziemlich armseliger Versuch, eine ehrliche Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit zu vermeiden.

  • RS
    Robère Scholz

    ganz ehrlich: Zur Zeit kann der katholische Kirche nichts Besseres passieren, als das man dem himmelschreienden Unrecht – das sie geduldet und damit auch passiv gefördert hat – mit Humor (in allen Spielarten) begegnet. Für die Opfer verliert der persönlich durchlebte Missbrauch dadurch nicht seinen Schrecken, aber der Gesellschaft hilft es, die Sprache in Bezug auf Unausprechliches wieder zu finden.

  • D
    denninger

    Das hatten wir doch alles schon hier in dieser Rubrik.

    Ich finde, Satire muss provozieren.

    Doch wann trauen sich taz, Titanic und andere mal Moslems oder Hindus auf die Schippe zu nehmen?

    Ansatzpunkte gibt es da ja viele.

    Aber nein, das wird nie geschehen von wegen "Nazi" und so und weil "die" ja immer gleich ausrasten und so...

    Journalisten sind offenbar nur dann "provokant" wenn keine weiteren Konsequenzen zu befürchten sind.

    Was sind die Schreiberlinge doch für elende Feiglinge!

  • S
    Steffen

    Für mich stellt das Bild den Machtmissbrauch der christlichen Religion, personifiziert durch Jesus, dar. Und ganz im Ernst empfinde ich die Darstellung, nach den Enthüllungen, eher angemessen als plakativ.

  • S
    Sebastian

    Darf man, aber nur wenn sowas dann auch beim Islam, Judentum, Buddhismus etc auch erlaubt ist. Und gerade beim Islam würden dann aber leider Botschaften brennen, Geschäfte boykottiert werden usw.

  • AF
    Anne Frank

    Ich bin ein großer Fan der Titanic über Jahre hinweg und Satire provoziert immer: Lässt sich ja an der emotionalen Reaktion von Arno Frank erkennen. Kultur des Vergebens...wir klagen Becker nach dreizig Jahren an wegen Mord an Buback und zig Priester, die ihren Schw?$& in den Ar$§% oder in den M/&% von Kinder stecken sollen wir vergeben???...Ab und zu glaube ich muss man zu solch drastischen Mitteln greifen um diese ganzen durch Religion emotional verwirrten und verblendten Menschen zu zeigen, was für Institutionen sie folgen. Wer Jahre lang unkritisch war, darf sich über den Spott nichtgläubiger Menschen nicht wundern.

     

    Und bzgl. Mohammed....da hat sich die Titanic auch nicht zurückgehalten...eigentlich bei kaum einem Thema...also Eierlos sind hier wohl andere.....