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■ Press-SchlagSteffi allein in N.Y.

90 Prozent der Profitennisspielerinnen, das hat der Freiburger Professor Joef Keul unlängst festgestellt, „verkraften den Tenniszirkus nicht“. Besonders gefährdet sind jugendliche Kinder, die mit 14, 15 einsteigen: Sie zahlen mit akuten, aber auch mit chronischen Krankheiten, physischen wie psychischen. 19 Prozent sind Berufsinvaliden, bevor sie zwanzig geworden sind. Richtig durchgehalten haben wenige, ganz oben nur eine: Stefanie Graf. Bis jetzt. Oder schon nicht mehr? In New York beim Masters ist sie nach dem gestrigen Viertelfinal-Aus gegen Mary Pierce (4:6, 4:6) selbst für ihre Verhältnisse sehr schwermütig dahergekommen. Die Schmerzen im Rücken sind chronisch, „Verschleißerscheinungen“ (Graf). Steffi Graf zählt 25 Jahre, doch 12 davon waren Hundejahre, eine einzige Hetzjagd durch die Zeit, hin zum nächsten Scheck und Titel, und weg vom, jaja, so dramatisch ist das vermutlich: Leben.

Alles, was sie tut, gilt dem Tennis; Tennis, glauben Leute, die sie beobachten, sei ihr Fixpunkt und Halt. Das ist professionell, aber problematisch. Denn nun hat Steffi verloren, kann vielleicht langfristig nicht mehr, nun sitzt sie allein in New York und weiß nicht weiter.

Und wir auch nicht. Nach Hause gehen? „Was ist zu Hause?“ fragt sich, wie dpa gehört hat, Frau Graf. Nun, die Antwort kennt wie stets nur der Wind. Doch den fängt auch eine Nummer 1 niemals ein. pu

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