Press-Schlag: Deutsche Tränen
■ Schwere Stunden für die Damen Graf, Seizinger, Kraushaar, Behle, Hoppe
Tränen. Deutsche Tränen.
Steffi Graf hat geweint. Gestern morgen war das, nachdem sie einen Test auf dem Centre Court von Tokio nach zwei Minuten abbrechen mußte. „Ich wußte, daß ich nicht spielen kann“, schniefte sie. Womit der erste große Final-Showdown mit Herausforderin Martina Hingis verloren war. Kampflos.
Sappradi. Was ist da los?
„Geschmissen hat es mich in der Abfahrt schon seit Jahren nicht mehr“, sagte Katja Seizinger. In Laax aber kam sie bei rund 120 km/h zu Fall. Klarer Fahrfehler. Nun beginnt heute in Sestriere die WM – und Goldaspirantin Seizinger weint zwar noch nicht, aber es „brummt der Schädel noch richtig“. Gehirnerschütterung. Zur Eröffnung gestern abend durfte sie nicht.
Weiter: Vier Pinguin-Anschübe statt drei! Warum nur? „Ich wollte wohl am Start zuviel und bin auf den ersten Abweiser geknallt.“ So berichtete es Silke Kraushaar. Unter Tränen. Verständlich. Der sicher geglaubte Rodel-Gesamtweltcup geht an eine Österreicherin!
Weiter: Der Biathletin Petra Behle trat eine US-Amerikanerin „unabsichtlich auf den Stock“. Ausgerechnet bei der WM! Die – hatschi – Grippe- Rekonvaleszentin Simone Greiner Petter-Memm ballerte neben die Scheibe.
In Hamar bei der Eisschnelllauf-WM fiel Mitfavoritin Sabine Völker (Erfurt) bereits auf der ersten Strecke. Das ist Tradition. Vor einem Jahr hatte sie es genauso gemacht. „Ich weiß auch nicht, woran es liegt“, sagte Völker.
Am schlimmsten aber erwischte es Frau Hoppe. „Eine Medaille „wäre das schönste Geschenk gewesen“, knirschte der Ehemann. Bob Hoppe war in St. Moritz aber zunächst nur WM-Vierter geworden. Der Ehemann legte Protest ein. Verständlich. Es half. Frau Hoppe bekam doch noch ihr schönstes Geschenk zum 39. Gold! Gold! Gold!
Ob sie geweint hat, ist nicht bekannt. pu
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