Pop für den Feuilleton: Erdmöbel : Kompakt und selbstbewusst
Musizierende Literaten, schreibende Musiker, das ist geradezu eine Welle: Regener, Nagel von Muff Potter, Thees Uhlmann… Im September hatte mit Markus Berges ein weiterer Musiker sein literarisches Coming-Out. Der Sänger und Texter von Erdmöbel veröffentlichte zeitgleich mit dem letzten Album seiner Band sein Roman-Debüt „Ein langer Brief an September Nowak“.
Was wiederum mit dem Song „September Nowak“ auf besagtem Album namens „Krokus“ korrespondiert. Und das wird von FAZ bis Intro gefeiert. Mal als „bestes deutschsprachiges Album seit langem“, mal hieß es: „So kompakt und selbstbewusst waren Erdmöbel noch nie.“
Dass es vor allem reife Popkritiker sind, die sich an Erdmöbel erfreuen, hat mit den reichen Texturen ihrer Songs zwischen Bosssa Nova, Elektronik und Motown-Soul ebenso zu tun wie mit dem eigensinnigen Humor der Band, der sich beispielsweise in dem Album „No. 1 Hits“ niederschlug, auf dem die Kölner Songs wirklich unterschiedlichster Provenienz spielten, die nur einte, dass sie einmal auf Platz eins der Charts waren: von den Bee Gees bis Nirvana. ASL
■ Samstag, 20 Uhr, Lagerhaus