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Polnische Eisenbahner proben Streik

■ Punktuelle Streiks verschiedener Branchen / Kiszczak weiter um große Koalition bemüht

Warschau (dpa) - Während sich der polnische Ministerpräsident Czeslaw Kiszczak um die Bildung seines Kabinetts bemühte, dauerten auch am Wochenende punktuelle Streiks in verschiedenen Branchen des Landes an. Trotz der automatischen Anpassung der Löhne an die Teuerungsrate versuchen immer mehr Beschäftigte in Einzelbetrieben, direkte Lohnerhöhungen durchzusetzen.

Nach einem einstündigen Warnstreik in Breslau am Samstag drohten die Eisenbahner mit einem generellen Eisenbahnerstreik im ganzen Land. Seit mehr als drei Wochen steht in Waldenburg und Umgebung der Autobusverkehr. Im Gebiet von Rybnik in Oberschlesien droht nach Berichten aus Kreisen der Solidarität die Belegschaft von neun Bergwerken damit, die Arbeit niederzulegen. Auch bei der Post und im Fernmeldewesen wurden am Wochenende Streiks gemeldet.

Im Zuge seiner Bemühungen, doch noch eine große Koalition zustandezubringen, ist der neue Ministerpräsident Czeslaw Kiszczak am Samstag mit dem Fraktionsvorsitzenden der Solidarität im Parlament, Bronislaw Geremek, und dessen Stellvertreter Jacek Kuron zusammengekommen. Vorher hatte er unter anderen mit den Senatoren Zofia Kuratowska, Andrej Wielowiejski und Witold Trzeciakowski konferiert. Solidarität hat bisher die Teilnahme an einer großen Koalition zusammen mit den Kommunisten abgelehnt.

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