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Archiv-Artikel

Polizei sucht Revolver, findet aber keine

ROCKER Fast 300 Ermittler filzen Hells-Angels-Wohnungen nach Waffen. Ein Reinfall – warum, wird ermittelt

Erneut Großrazzia bei Rockern: Rund 280 Beamte haben am Dienstag in Berlin und Brandenburg nach Waffen der Hells Angels gesucht. Entdeckt wurden aber keine Revolver, Pistolen oder Schrotflinten, sondern nur geringe Mengen an Betäubungsmitteln, wie ein Polizeisprecher sagte. Von 5 bis 9.30 Uhr waren die Beamten in Wohnungen, Gaststätten und einem Autohandel im Einsatz. Zugrunde lagen den Angaben zufolge 13 richterliche Durchsuchungsbeschlüsse. Festnahmen gab es nicht.

In Berlin durchsuchten Fahnder vier Wohnungen und zwei Gaststätten: den „Germanenhof“ in Wartenberg und das „Berliner Fußball Café“ in Lichtenberg. In Brandenburg gab es Einsätze in ebenfalls vier Wohnungen und einem Autohandel in Eberswalde, Teltow und Fredersdorf-Vogelsdorf. Der Autohandel befindet sich in Eberswalde. An einzelnen Einsätzen waren auch Beamte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) beteiligt.

Revolver-Fund erwartet

Der Großrazzia waren umfangreiche Ermittlungen wegen möglicher Verstöße gegen das Waffengesetz vorausgegangen, wie der Polizeisprecher berichtete. „Erwartet haben wir den Fund von Revolvern, Schrotflinten und Pistolen mit dazugehöriger Munition.“ Warum doch keine Waffen entdeckt wurden, ist noch unklar. Es lagen zunächst auch keine Angaben vor, welche Drogen gefunden wurden.

Zuletzt waren Ermittler Anfang Juli in Berlin und Brandenburg gegen Rockergruppen vorgegangen. Zu den Ergebnissen der Ermittlungen, die sich auch auf Sachsen erstreckten, gab es bisher keine Angaben. Festgenommen wurde damals ebenfalls niemand.

Fast 1.000 Polizisten hatten am 3. Juli laut Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) rund 100 Objekte durchsucht. Schwerpunkte waren Brandenburg und Sachsen, Razzien gab es aber auch in Berlin, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Allein in Brandenburg und Berlin waren rund 680 Beamte beteiligt.

Damals entdeckten die Beamten auch Macheten, Messer und andere Waffen. Sie beschlagnahmten zudem Computer, Bargeld, Kutten und Motorräder. Die Innenminister sprachen von den jeweils größten Einsätzen dieser Art in den beteiligten Ländern.

Zuvor hatte das Bundesinnenministerium die Gruppe „Regionalverband Gremium Motorcycle Club (MC) Sachsen“ verboten. Das Brandenburger Innenministerium löste seinerzeit zwei Gruppierungen der konkurrierenden Hells Angels auf. (dpa)